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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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versuchte sich zu bewegen und merkte, dass sie mit Händen und Füßen am Messingbett festgebunden war. Sie lag mit gespreizten Armen und Beinen da, genau wie das Mädchen im Film. In Maggie stieg Panik auf. Sie warf sich hin und her und versuchte, sich loszureißen, aber es passierte nichts. Nur die Bettfedern quietschten laut. Die Tür ging auf, und Lucy kam herein. Sie trug wieder Jeans und T-Shirt.
      Langsam schüttelte sie den Kopf. »Jetzt guck, wozu du mich gezwungen hast, Maggie«, sagte sie. »Sieh nur, was ich mit dir machen musste. Du hast gesagt, du würdest erst morgen wiederkommen.«
      »Du warst das«, entgegnete Maggie, »auf dem Video. Du bist das gewesen. Das war abartig, pervers.«
      »Das solltest du ja gar nicht sehen«, gab Lucy zurück, setzte sich auf die Bettkante und strich Maggie über die Stirn.
      Maggie zuckte zurück.
      Lucy lachte. »Ach, keine Sorge, Maggie. Stell dich nicht so an! Du bist eh nicht mein Typ.«
      »Du hast sie umgebracht. Du und Terry.«
      »Da irrst du dich«, erwiderte Lucy, stand auf und ging mit verschränkten Armen durchs Zimmer. »Terry hat gar keinen umgebracht. Dafür hat er nicht genug Mumm gehabt. Klar, nackt und gefesselt gefielen sie ihm, sicher. Er hat gerne dies und das mit ihnen ausprobiert. Auch wenn sie schon tot waren. Aber umbringen musste ich sie. Die armen Mädchen. Weißt du, irgendwann konnten sie nicht mehr, dann musste ich dafür sorgen, dass sie einschliefen. Ich war immer ganz sanft. So sanft es eben ging.«
      »Du bist krank«, sagte Maggie und zappelte.
      »Lieg still!« Lucy setzte sich wieder aufs Bett, streichelte Maggie diesmal aber nicht. »Krank? Finde ich nicht. Nur weil du mich nicht verstehst, bin ich doch nicht zwangsläufig krank. Ich bin anders, ja. Ich habe eine andere Sichtweise. Ich habe andere Bedürfnisse. Aber krank bin ich nicht.«
      »Aber warum?«
      »Das kann ich dir nicht erklären. Das kann ich mir nicht mal selbst erklären.« Sie lachte wieder. »Mir selbst am allerwenigsten. Ach, die Psychiater und Psychologen haben es versucht. Sie haben meine Kindheit auseinander genommen und alle möglichen Theorien ausprobiert, aber letztendlich wissen sie auch, dass es für so was wie mich keine Erklärung gibt. Es gibt mich einfach. Ich bin ein Irrtum der Natur. Wie ein Schaf mit fünf Beinen und ein Hund mit zwei Köpfen. Nenn es, wie du willst. Nenn mich böse, wenn es dir hilft. Aber im Moment ist wichtiger, wie ich aus dieser Sache rauskomme.«
      »Wieso gehst du nicht einfach? Lauf doch weg. Ich werde keinen Ton sagen.«
      Lucy lächelte Maggie traurig an. »Wenn es so einfach wäre, Maggie. Das wäre schön.«
      »Ist es aber«, entgegnete Maggie. »Geh. Geh einfach! Lauf weg!«
      »Das kann ich nicht. Du hast das Video gesehen. Du weißt Bescheid. Ich kann dich nicht mit dem Wissen rumlaufen lassen. Hör zu, Maggie, ich will dich wirklich nicht umbringen, aber ich glaube, dass ich es tun kann. Ich denke, ich muss es tun. Ich werde es genauso sanft machen wie bei den anderen, versprochen.«
      »Warum ich?«, weinte Maggie. »Warum hast du mich ausgesucht?«
      »Dich? Ganz einfach. Weil du so bereitwillig geglaubt hast, dass ich von meinem Mann geschlagen werde, so wie du. Stimmt schon, Terry ist in letzter Zeit unberechenbar geworden, ein-, zweimal ist ihm die Hand ausgerutscht. Es ist eine Schande, dass es Männern wie ihm an Köpfchen fehlt. Kraft haben sie ja genug. Aber egal jetzt. Weißt du, wie ich ihn kennen gelernt habe?«
      »Nein.«
      »Er hat mich vergewaltigt. Glaubst du mir nicht, was? Na, wie auch? Wie soll das einer glauben. Aber es stimmt. Ich war mit ein paar Freundinnen im Pub und bin zu Fuß zur Bushaltestelle gegangen. Er hat mich in einen schmalen Gang gezogen und vergewaltigt. Er hatte ein Messer dabei.«
      »Er hat dich vergewaltigt, und du hast ihn geheiratet? Du bist nicht zur Polizei gegangen?«
      Lucy lachte. »Er hatte ja keine Ahnung, auf was er sich da eingelassen hat. Das war die geilste Vergewaltigung seines Lebens! Er hat ein bisschen gebraucht, bis er's kapiert hat, aber ich hab ihn genauso vergewaltigt wie er mich. Das war nicht mein erstes Mal, Maggie. Glaub mir, bei Vergewaltigung macht mir keiner was vor. Ich war bei Profis in der Lehre. Er konnte mir nichts antun, was ich nicht schon vorher erlebt hab, zig mal, mit mehreren Männern auf einmal. Er hat gedacht, er hätte das Heft in der Hand, aber manchmal ist es das

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