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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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verzichten. Das Leben war schon kompliziert genug, wenn sie die normalen fünf beisammen hatte.
      Sie folgte Stefan am Poster vorbei die ausgetretenen Stufen hoch.
     
    »Annie! Liegt grad was an bei dir?«
      »Um die Wahrheit zu sagen, liegt an mir ein knielanger dunkelblauer Rock, rote Schuhe und eine weiße Seidenbluse. Willst du auch wissen, was ich drunter habe?«
      »Mach mich nicht heiß! Ich nehme an, du bist allein im Büro?«
      »Mutterseelenallein.«
      »Hör zu, Annie, ich muss dir was sagen. Dich vorwarnen, besser gesagt.« Banks saß in seinem Wagen vor dem Haus der Paynes und telefonierte mit dem Handy. Der Leichenwagen hatte die Toten abgeholt, und Kimberleys Eltern hatten ausdruckslos ihre Tochter identifiziert. Bisher hatte der Erkennungsdienst zwei Leichen im hinteren Raum gefunden, beide in einem derart fortgeschrittenen Zustand der Verwesung, dass es unmöglich war, sie ohne weiteres zu identifizieren. Man würde zahnärztliche Unterlagen prüfen, DNA-Proben nehmen und mit denen der Eltern vergleichen müssen. Es würde alles seine Zeit dauern. Eine zweite Mannschaft durchsuchte immer noch das Haus, packte Papiere, Rechnungen, Fotos, Briefe et cetera in Kartons.
      Banks hörte nichts, nachdem er Annie die Aufgabe geschildert hatte, die seiner Meinung nach in naher Zukunft auf sie zukommen würde. Er hatte sich überlegt, es sei am besten, den Fall positiv hinzustellen und Annie zu überzeugen, dass sie die Richtige für diesen Job sei und der Job gut für sie. Er konnte sich nicht vorstellen, damit sonderlich erfolgreich zu sein, aber den Versuch war es wert. Er zählte die Sekunden. Eins. Zwei. Drei. Vier. Dann kam die Explosion.
      »Was hat er vor? Soll das ein schlechter Witz sein, Alan?«
      »Kein Witz.«
      »Wenn ja, dann kannst du sofort damit aufhören. Das ist nicht komisch.«
      »Es ist kein Witz, Annie. Ich meine es ernst. Und wenn du mal kurz drüber nachdenkst, verstehst du auch, was für eine super Idee das ist.«
      »Selbst wenn ich den Rest meines Lebens darüber nachdenke, wird da keine super Idee draus. Wie kann er es wagen ... Du weißt genau, dass es keine Möglichkeit für mich gibt, heil aus so einer Sache rauszukommen. Wenn ich ihr irgendwas nachweisen kann, hasst mich die gesamte Polizei und jeder andere normale Mensch im Land. Wenn ich ihr nichts nachweise, schreit die Presse Schiebung.«
      »Nein, tut sie nicht. Hast du eine Vorstellung, was für ein Monster Terence Payne gewesen ist? Die Presse wird in Jubel ausbrechen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird.«
      »Manche Zeitungen vielleicht. Aber nicht die, die ich lese. Oder du.«
      »Annie, du kommst da heil raus. Bis dahin ist die Sache längst in den Händen der Staatsanwaltschaft. Du bist doch kein Richter oder eine Geschworene oder ein Henker. Du bist nur eine kleine Ermittlerin, die versucht, Tatsachen zu klären. Warum soll dir das schaden?«
      »Warst du das, der meinen Namen ins Spiel gebracht hat? Hast du Hartnell gesagt, ich wäre die Beste für den Job? Ich kann nicht glauben, dass du so was tun würdest, Alan. Ich dachte, du magst mich.«
      »Tu ich doch. Ich habe überhaupt nichts gemacht. Hartnell kam von ganz allein drauf. Und du weißt genauso gut wie ich, was passiert, wenn er das Ganze an Detective Superintendent Chambers übergibt.«
      »Na, wenigstens in dem Punkt sind wir uns einig. Mensch, das fette Schwein nörgelt schon die ganze Woche an mir rum, weil er nichts gefunden hat, womit er mich so richtig ärgern kann. Herrgott noch mal, Alan, konntest du nichts machen?«
      »Zum Beispiel?«
      »Ihm vorschlagen, es nach Lancashire oder Derbyshire abzuschieben. Irgendwas.«
      »Hab ich versucht, aber Hartnell hatte sich längst entschieden. Er kennt ACC McLaughlin. Außerdem glaubt er, dass ich auf diese Weise einen gewissen Einfluss auf die Ermittlungen habe.«
      »Ha, wenn er sich da mal nicht täuscht.«
      »Annie, das ist eine sinnvolle Sache. Für dich selbst, für die Öffentlichkeit.«
      »Fang bloß nicht an, an meine gute Seite zu appellieren. Ich hab nämlich keine.«
      »Warum bist du eigentlich so vehement dagegen?«
      »Weil es eine Scheißarbeit ist, und das weißt du genau! Sei wenigstens so ehrlich und versuch nicht, mir Honig um den Bart zu schmieren.«
      Banks seufzte. »Ich bin nur die Vorhut. Schieß nicht auf den Boten.«
      »Dafür sind Boten schließlich da. Du meinst, ich hab keine

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