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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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oft sie aufs Klo gehen. Dr. Füller vermutet, Payne könnte seine Taten zur Erinnerung bildlich festgehalten haben - am wahrscheinlichsten auf Video, aber vielleicht auch auf normalen Fotos. Bisher haben wir am Tatort nichts gefunden, aber wir müssen eruieren, ob die Paynes eine Videoausrüstung besitzen oder gemietet haben.«
      Bei der Erwähnung von Jenny Füller registrierte Banks skeptische Blicke. Die typische Engstirnigkeit, dachte er. Beratende Psychologen besaßen zwar keine magischen Kräfte und konnten nicht innerhalb weniger Stunden den Namen des Mörders nennen, aber nach Banks' Erfahrung halfen sie, die Suche einzuschränken und das geografische Umfeld zu begrenzen, in dem der Täter mutmaßlich lebte. Warum sollte man keinen Psychologen zu Rate ziehen? Im besten Fall half er, im schlimmsten Fall störte er nicht weiter. »Vergessen Sie nicht«, fuhr er fort, »dass fünf Mädchen entführt, vergewaltigt und ermordet wurden. Fünf Mädchen. Ich muss Ihnen wohl nicht sagen, dass jede davon Ihre Tochter sein könnte. Wir glauben, dass wir den Schuldigen haben, aber es ist noch nicht heraus, ob er allein gehandelt hat. Bis wir bewiesen haben, dass er es gewesen ist, egal wie es ihm geht, gibt es keine Schlamperei in dieser Mannschaft! Verstanden?«
      Die versammelten Polizisten murmelten: »Ja, Sir«, dann löste sich die Gruppe langsam auf. Einige zog es nach draußen zur ersehnten Zigarette, andere lehnten sich im Stuhl zurück.
      »Noch etwas«, sagte Banks. »Die Constables Bowmore und Singh in mein Büro. Sofort.«
     
    Nach einer kurzen Unterredung mit Area Commander Hartnell - er warf ihr tiefe Blicke zu, hundertprozentig - und Banks, dem die Situation offenbar unangenehm war, überbrückte DI Annie Cabbot die Zeit in dem ihr zugewiesenen kleinen Büro, indem sie die Akte von PC Janet Taylor las. Da Janet Taylor nicht verhaftet war, sondern freiwillig kam, hatte Hartnell persönlich entschieden, dass ein Büro eine weitaus weniger einschüchternde Umgebung für ein Vorgespräch sei als der schmuddelige Vernehmungsraum.
      PC Taylors Akte beeindruckte Annie. Es bestand wenig Zweifel, dass sie vom beschleunigten Beförderungsverfahren profitieren und es innerhalb von fünf Jahren zum Inspector bringen würde, wenn sie in allen Punkten entlastet werden konnte. Janet Taylor kam aus Yorkshire, aus Pudsey, hatte A-Level in vier Fächern abgelegt und einen Abschluss in Soziologie von der Universität Bristol. Sie war erst dreiundzwanzig Jahre alt, ledig und wohnte allein. In allen Zulassungsprüfungen hatte sie hohe Punktzahlen erreicht und verfügte nach Einschätzung derer, die sie geprüft hatten, über ein klares Verständnis von der Komplexität der Polizeiarbeit in einer mannigfaltigen Gesellschaft sowie über die kognitiven Fähigkeiten und die Ambition, Probleme zu lösen - gute Voraussetzungen für einen Kriminalbeamten. Janet war bei guter Gesundheit und nannte als Hobbys Squash, Tennis und Computer. Während des Studiums hatte sie im Sommer für die Gebäudesicherheit eines Einkaufszentrums in Leeds gearbeitet, Kameras überwacht und in der Fußgängerzone ihre Runden gedreht. Außerdem hatte Janet freiwillige Arbeit in ihrer Gemeinde geleistet und alten Menschen geholfen.
      Das alles klang für Annie, die in einer Künstlerkommune in der Nähe von St. Ives inmitten von komischen Käuzen, Hippies und Sonderlingen aller Art aufgewachsen war, ziemlich langweilig. Annie hatte erst spät zur Polizei gefunden. Sie besaß einen Universitätsabschluss, aber in Kunstgeschichte - keine große Hilfe bei der Polizei. Sie war nicht in den Genuss des beschleunigten Beförderungsverfahrens gekommen, weil es an ihrer alten Dienststelle einen Zwischenfall gegeben hatte: Auf der Feier nach ihrer Beförderung zum Sergeant hatten drei Kollegen versucht, sie zu vergewaltigen. Einem war es gelungen. Erst danach hatte sie sich wehren können. Traumatisiert hatte sie den Vorfall erst am nächsten Morgen gemeldet, nachdem sie stundenlang in der Badewanne gesessen und alle Beweise fortgewaschen hatte. Der Vorgesetzte hatte trotz Annies Aussage den drei Beamten geglaubt, die zwar einräumten, dass alles ein bisschen außer Kontrolle geraten sei, weil die betrunkene Annie sie angemacht habe, aber darauf bestanden, dass sie sich in der Gewalt gehabt hätten und kein sexueller Übergriff stattgefunden habe.
      Für lange Zeit war Annie ihre berufliche Laufbahn ziemlich egal gewesen. Das Wiedererwachen ihres

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