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Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall

Titel: Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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nicht das übliche Duo, eine Hübsche mit ihrer hässlichen Freundin.
      Tina war klein, hatte ziemlich große Brüste, einen dunklen Teint und lange braune Locken. Ihre Freundin Sharon war eine schlanke Blondine. Ihr einziger Makel waren überschminkte Pickel und das ewige Kaugummikauen. An den Pickeln konnte man nichts ändern - Banks hatte auch manchmal schlimme Beulen -, und das Kaugummi nahm Sharon bald aus dem Mund.
      Zuerst fuhren sie mit der Geisterbahn, und die Mädchen bekamen Angst, als leuchtende Skelette aus der Dunkelheit auf die langsam vorwärts kriechenden Wagen zuschwebten. Aber erst als ihnen die Spinnweben ins Gesicht strichen, schrien die Mädchen auf und drückten sich an ihre Begleiter.
      Nach der Geisterbahn hielten sie Händchen, und Graham schlug vor, sie könnten als Nächstes auf dem Big Dipper fahren, einer großen Achterbahn. Tina hatte Angst, aber die anderen überredeten sie. Graham zahlte.
      Banks fiel auf, dass Graham fast immer gezahlt hatte. Er zündete sich eine Zigarette an, trank einen Schluck Laphroaig und dachte nach. Im Hintergrund spielte Bill Evans. Graham hatte immer genug Geld in der Tasche, selbst in Peterborough reichte es stets für zehn Gold Leaf und eine Karte für eine Doppelveranstaltung im Kino. Manchmal sogar für Kia-Ora und Schokoladeneis von der Frau, die in der Pause mit dem Bauchladen durch die Reihen ging. Banks hatte sich nie gefragt, woher Graham das Geld hatte; er hatte wohl angenommen, dass Graham viel Taschengeld von seinem Dad bekam und sich zusätzlich etwas mit dem Zeitungsaustragen verdiente. Aber im Nachhinein fand Banks es seltsam, dass ein Arbeiterkind, der Sohn eines Maurers, immer so viel Bargeld zur Verfügung hatte.
      Wenn die Geisterbahn an jenem Abend die Weichen gestellt hatte, so sorgte die Achterbahn dafür, dass die Mädchen sich an Banks und Graham festkrallten und das Gesicht in ihren Schultern vergruben. Banks bekam sogar einen kleinen Kuss von Sharon, als sie zu einem der steilsten Punkte hinauffuhren, und auf dem Weg nach unten umklammerte sie ihn mit wehendem Haar und schrie sich die Kehle aus dem Hals.
      Aufgekratzt gingen sie vom Pleasure Beach auf die Promenade. Die festliche Beleuchtung gab es erst später im Jahr, aber entlang der Vorderseite blitzten schon einige Lichterketten wie zu Weihnachten - so Banks poetischer Erguss. In den Straßenbahnen brannten Glühbirnen, so dass man sie schon aus der Ferne kommen sah.
      Erst zierten sich die Mädchen, dann willigten sie ein, am Strand entlangzugehen, und so gelangten die vier unvermeidlich unter den South Pier, ein wohlbekannter Ort für ein Stelldichein. Als Banks seine wolkige, knappe Beschreibung las, erinnerte er sich, wie er dort mit Sharon gelegen und sie geküsst hatte, zuerst sanft, dann immer heftiger und ungestümer, später mit Zunge, und wie sich ihr Körper unter ihm bewegt hatte. Banks' Fantasie versuchte, die dürftige Schilderung mit Leben zu füllen, die er am Abend in seinem Bett in Mrs. Barracloughs Pension festgehalten hatte: »G und ich waren mit Tina und Sharon unter dem South Pier!«
      Irgendwie war es ihm gelungen, die Hand unter Sharons Bluse zu schieben und ihre kleinen festen Brüste zu betasten. Sie wehrte sich nicht, als er sich nach gewisser Zeit unter ihren BH arbeitete, die weiche warme Haut fühlte und die Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger drückte. Sie stöhnte und küsste ihn leidenschaftlich mit der Zunge. Er bekam ihr Haar in den Mund. Er roch das Kaugummi in ihrem Atem, dazu den Seetang und das Salz des Meeres. Über ihnen fuhren die Straßenbahnen, Wellen schlugen an den Strand.
      Irgendwann wurde er mutiger, fuhr mit der Hand an Sharons Oberschenkel hoch und schob sie ihr unter den Rock. Er durfte ihren Slip nur von außen berühren, wann immer er versuchte weiterzukommen, erstarrte sie oder zog seine Hand fort. Dennoch: So weit hatte er es noch nie gebracht, er war zufrieden. Später behauptete Graham, er habe Tina überall anfassen dürfen, aber Banks glaubte ihm nicht.
      Und das war es schon mit der Sensation.
      Noch zweimal gingen sie mit Sharon und Tina aus, einmal sahen sie sich Help! im Kino an, beim zweiten Mal besuchten sie die Spielsalons. Wie immer bezahlte Graham fast alles, und die Abende endeten wie der erste. Auch wenn Banks es noch so hartnäckig versuchte, Sharon ließ ihn nicht richtig heran. Kurz vor dem Ziel wies sie ihn zurück. Erst später, im Bett, verschaffte sich Banks

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