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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Bilder werfen können?«
      »Ach, die ganze moderne Kunst, das ist doch Schwachsinn, oder? Damien Hirst und der ganze Mist. Ich meine, nehmen Sie doch nur mal den Turner Prize -«
      »Nichtsdestotrotz«, unterbrach Annie ihn, »sind viele Menschen bereit, ein kleines Vermögen für diesen Schwachsinn auszugeben. Und haben Sie mal eins von seinen Bildern gesehen? Vielleicht könnten wir besser nachvollziehen, was für ein Mensch er war, wenn wir wüssten, was er so gemalt hat.«
      »Na, über Geschmack lässt sich streiten, was? Nein, ich hab kein Bild von ihm gesehen. Als ich ihn besuchen wollte, stand nichts auf der Staffelei. Vielleicht war er so ein Exzentriker, ein verkanntes Genie. Hatte vielleicht ein Vermögen unter der Matratze und wurde deshalb ermordet?«
      »Wie kommen Sie denn darauf, dass er ermordet wurde?«, fragte Banks.
      »Komme ich gar nicht. Hab bloß so rumgesponnen, mehr nicht.«
      »Die Gegend da unten sieht mir ziemlich schwer zugänglich aus«, bemerkte Banks. »Wie kommt man am besten hin?«
      »Über den Treidelpfad«, erwiderte Hurst. »Die nächste Brücke ist ein Stück weiter östlich, wäre einer dort drüber gegangen, dann hätte er an meinem Haus vorbeigemusst.«
      »Haben Sie in der Nacht jemanden gesehen? Ist einer auf dem Treidelpfad in Richtung des toten Arms gelaufen?«
      »Nein, ich hab ja Fernsehen geguckt. Wenn da einer gelaufen wäre, hätte ich ihn nicht unbedingt gesehen.«
      »Wie könnte man sonst noch hingelangen?«
      Mit gerunzelter Stirn dachte Hurst nach. »Hm«, machte er schließlich, »wenn man nicht quer durch den Kanal schwimmen will, was kein vernünftiger Mensch tun würde, schon gar nicht zu dieser Jahreszeit, dann würde ich sagen, über den Waldweg westlich vom Kanal. Dort ist eine Parkbucht, wenn ich mich recht entsinne. Von da sind es nur ungefähr hundert Meter zu den Booten. Von der Stelle, wo der Weg auf die Landstraße trifft, sind es mindestens achthundert Meter.«
      Die Feuerwehr hatte dort geparkt, wo der Weg am Kanal einen scharfen Rechtsknick machte, erinnerte sich Banks, und Annie und er hatten dahinter gehalten. Banks hoffte, keine Beweise vernichtet zu haben. Er wollte Detective Sergeant Stefan Nowak und den Erkennungsdienst bitten, die Gegend besonders gründlich abzusuchen. »Haben Sie da mal Fremde herumlungern sehen?«
      »Im Sommer jede Menge, aber zu dieser Jahreszeit ist es eigentlich immer ziemlich ruhig.«
      »Und am Kanalarm? Waren da mal Fremde?«
      »Das ist eine Meile von hier. Ich spioniere den Leuten doch nicht hinterher. Manchmal hab ich jemanden gesehen, wenn ich auf dem Treidelpfad vorbeigefahren bin, mehr nicht.«
      »Aber das Feuer haben Sie gesehen, ja?«
      »War ja wohl kaum zu übersehen, oder?«
      »Warum?«
      Hurst stand auf. »Kommen Sie mal mit.« Lächelnd blickte er Annie an. »Ich entschuldige mich schon im Voraus für die Unordnung. Das ist ein Vorzug des Junggesellenlebens: Es muss nicht immer alles sauber und aufgeräumt sein.«
      Annie putzte sich die Nase. Banks wunderte sich nicht, dass Hurst ledig war. »Außer der Schallplattensammlung«, bemerkte er.
      Hurst drehte sich um und schaute Banks entgeistert an. »Aber das ist doch was ganz anderes, oder?«
      Banks und Annie tauschten einen Blick und folgten Hurst die knarrende schmale Treppe hinauf in ein Zimmer auf der linken Seite. Was die Unordnung betraf, so hatte Hurst nicht zu viel versprochen. Berge von Kleidung warteten darauf gewaschen zu werden, neben dem ungemachten Bett stand ein Stapel Bücher, viele über Kanalgeschichte, aber auch einige Bestseller in der Taschenbuchausgabe, stellte Banks fest: Tom Clancy, Frederick Forsyth, Ken Follett. Es roch nach ungewaschenen Socken und kaltem Schweiß. Annie konnte von Glück sagen, erkältet zu sein, dachte Banks.
      Aber Hurst hatte Recht. Von seinem Schlafzimmerfenster konnte man gut über den Kanal bis zum toten Arm im Westen blicken. Im Moment verhüllte der Nebel die Sicht, aber in der vergangenen Nacht war es bis zum frühen Morgen klar gewesen. Den toten Arm selbst konnte man wegen der Bäume nicht sehen, aber Banks glaubte sofort, dass Hurst die Flammen aufgefallen waren, als er vor dem Zubettgehen die Vorhänge zuzog.
      »Wie waren Sie gekleidet?«, fragte Banks.
      »Wie bitte?«
      »Was Sie anhatten! Welche Kleidung. Als Sie rausgefahren sind.«
      »Ah, verstehe. Jeans, Hemd und einen dicken Wollpullover. Und einen

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