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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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nicht sofort gerafft, als du das gerade sagtest. Ich meine, ich habe versucht, mir vorzustellen, wie du einen nackten Mann in einem Hotelzimmer ans Bett fesselst.«
      »Ich habe ihn da doch nicht festgebunden!«
      »Das weiß ich jetzt auch. War nur eine lustige Vorstellung, mehr nicht. Vergiss es.« Annie trank noch einen großen Schluck Bier. Winsomes Drink wurde serviert. Er war blau und rosa. Drüben am Tisch sangen sie jetzt »Why Was He Born So Beauti-ful?«. Annie hörte Banks' unmelodischen Tenor heraus. »Katzenmusik, was?«, bemerkte sie.
      Winsome lachte. »Ich meine es ernst«, sagte sie und legte die Hand auf Annies Arm. »Wegen neulich. Es tut mir leid. Ich war unsensibel.«
      »Hör mal«, sagte Annie, »nur so unter uns: Ich hatte es verbockt. Du hattest recht mit dem, was du gesagt hast. Es war ein Fehler. Ein großer Fehler. Aber jetzt ist es vorbei. Geschichte. Geklärt.«
      »Also Entschuldigung angenommen?«
      »Entschuldigung angenommen. Und ich habe gehört, man darf dir gratulieren? Niemand hatte eine Ahnung, dass du so super in Rugby bist. Pass auf, die englische Nationalmannschaft kann Verstärkung gebrauchen!«
      Winsome lachte. »Viel schlimmer als jetzt kann es nicht mehr werden.«
      »Los, komm mit!« Annie legte Winsome den Arm um die Schulter. Sie nahmen ihre Gläser und gingen an den Tisch, um gerade noch mit einzustimmen: »He's no bloody use to anyone. He's no bloody use at all.«
     
     

* 18
     
    Banks genoss die Fahrt nach Leeds. Das Wetter war gut, der Verkehr nicht allzu stark, und der Zufallsgenerator vom iPod verwöhnte ihn mit einem wahrlich willkürlichen Medley, unter anderem mit David Crosby, John Cale, Pentangle and Grinderman. Im Hinterkopf dröhnte leichter Kopfschmerz nach dem Leichenschmaus für Kev Templeton, gedämpft durch eine extrastarke Aspirin und ganz viel Wasser. Zumindest hatte Banks so viel Verstand besessen, nichts Hochprozentiges zu trinken und auf Hatchleys Sofa zu übernachten, auch wenn dessen Kinder ihn zu einer unchristlich frühen Stunde geweckt hatten. An-nie war früh nach Hause gegangen und hatte gesagt, sie würde nach Eastvale zurückkommen, um mit Elizabeth Wallace zu sprechen. Banks und Annie wollten sich zu einem späten Mittagessen treffen, um sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen.
      Julia Ford hatte sich einverstanden erklärt, Banks um elf Uhr zu empfangen. Seine Anfrage am Telefon schien sie ein wenig verstört zu haben, doch sie blieb höflich und zuvorkommend. In Leeds hatte er Glück und fand einen Parkplatz unweit vom Park Square, so dass er noch vor dem vereinbarten Termin im Bürogebäude war. Eine junge Empfangsdame, die bei seinem Eintreten mit den Blumen in der Eingangshalle herumhantierte, begrüßte ihn, telefonierte nach oben und führte ihn in Julia Fords Büro.
      Die Anwältin erhob sich hinter ihrem großen, aufgeräumten Schreibtisch, beugte sich vor und gab Banks lächelnd die Hand. Sie hatte ein unaufdringliches und zweifellos teures Parfüm aufgelegt. »DCI Banks«, sagte sie. »Was für ein Vergnügen, Sie wiederzusehen. Sie sehen gut aus.«
      »Sie auch, Julia. Darf ich Sie Julia nennen?«
      »Aber sicher. Und Sie sind Alan, nicht wahr?«
      »Ja. Sie scheinen seit unserer letzten Begegnung keinen Tag älter geworden zu sein.« Das war nicht gelogen. Julias schokoladenbraunes Haar war nun länger und fiel ihr in Wellen auf die Schultern. Hier und dort war eine graue Strähne. Ihre Augen waren so aufmerksam und argwöhnisch wie immer, ein Hinweis auf ihren regen Geist.
      Sie setzte sich und strich den Rock glatt. »Mit Komplimenten kommen Sie bei mir nicht weiter. Was kann ich für Sie tun?« Julia war von eher zierlichem Wuchs und wirkte fast verloren hinter ihrem Schreibtisch.
      »Nun ja, es ist eine ziemlich heikle Angelegenheit«, meinte Banks.
      »Oh, an so was bin ich gewöhnt, meinen Sie nicht? So lange Sie nicht von mir erwarten, irgendwelche Geheimnisse auszuplaudern.«
      »Nie im Leben«, sagte Banks. »Genau genommen, sind es verschiedene Dinge. Als Erstes: Kennen Sie eine Frau namens Maggie oder Margaret Forrest?«
      »Schon mal gehört. Ich glaube, wir erledigen ihre juristischen Anliegen, ja. Aber nichts Strafrechtliches, wie ich schnell hinzufügen muss. Das ist mein Gebiet. Die anderen Mitarbeiter der Kanzlei decken ein breites Angebot juristischer Dienstleistungen ab. Ich glaube, Miss Forrest gehört zu den Klienten von

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