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Inspector Banks kehrt heim

Titel: Inspector Banks kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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langweiliger Besprechungen nach Hause gehen wollte.
      Bei der zweistündigen Vernehmung auf der Dienststelle hatten sie nicht viel Neues erfahren. Kim Fosse war am Freitag nach London aufgebrochen und am Montag mit ihrer Geschäftspartnerin Norma Cheverel zurückgekehrt. Die Tagung hatte im Ludbridge Hotel in Kensington stattgefunden.
      David Fosse bestand auf seiner Unschuld, seine Eifersucht war jedoch ein starkes Motiv. Jetzt schmachtete er in einer Zelle im Keller des Polizeipräsidiums von Eastvale. Schmachten war vielleicht ein zu starker Ausdruck, denn die Zellen waren behaglicher als so manches Bed & Breakfast, Essen und Bedienung sogar sehr viel besser. Das einzige Problem war, dass man nicht einfach die Tür öffnen und einen Spaziergang durch die Yorkshire Dales machen konnte, wenn einem danach war.
      Die Befragung der Nachbarn hatte ergeben, dass Fosse tatsächlich mit seinem Hund unterwegs gewesen war - mehrere hatten ihn gesehen -, und nicht einmal Dr. Glendenning konnte den Todeszeitpunkt auf die Dreiviertelstunde festlegen, in der Fosse außer Haus gewesen war.
      Er hätte seine Frau vor oder nach dem Spaziergang umbringen können. Oder aber kurz hinten herumgegangen (ein Pfad führte am Fluss entlang), ungesehen durch die Hintertür ins Haus eingedrungen sein und anschließend seinen Spaziergang fortgesetzt haben.
      »Letzte Runde bitte, die Herrschaften!«, rief Cyril und ließ die Glocke hinter der Theke erklingen. »Das gilt auch für Bullen.«
      Grinsend trank Banks sein Bier aus. »Heute Abend können wir sowieso nicht mehr viel tun«, sagte er. »Ich gehe besser nach Hause und hau mich aufs Ohr.«
      »Ich auch.« Susan griff nach ihrem Mantel.
      »Als Erstes morgen früh unterhalten wir uns mit Norma Cheverel«, erklärte Banks. »Mal sehen, ob sie Licht auf das werfen kann, was letztes Wochenende in London los war.«
     
     
    * 3
     
    Norma Cheverel war eine attraktive Frau von Anfang dreißig mit roter Mähne, einer hohen Stirn voller Sommersprossen und den grünsten Augen, die Banks je gesehen hatte. Bestimmt Kontaktlinsen, entschied er hartherzig, vielleicht, um die sexuelle Energie zu bekämpfen, die von ihr ausging.
      Sie saß in ihrem großen, mit Teppich ausgelegten Büro hinterm Schreibtisch und drehte sich im Ledersessel. Nachdem ihre Assistentin einen Kaffee gebracht hatte, holte Norma eine lange Zigarette hervor und zündete sie an. »Das gehört zu den Vorzügen, wenn man selbst Chef ist«, sagte sie. »Keiner kann einem das Rauchen verbieten.«
      »Sie haben von Kim Fosse gehört, nehme ich an?«, fragte Banks.
      »Gestern Abend in den Nachrichten. Die arme Kim.« Norma schüttelte den Kopf.
      »Es gibt ein paar Dinge, die uns nicht einleuchten. Könnten Sie uns vielleicht helfen?«
      »Ich werd's versuchen.«
      »Hat sie bei der Tagung viele Fotos gemacht? Wissen Sie das noch?«
      Norma Cheverel runzelte die Stirn. »Kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber es haben so einige Leute fotografiert, insbesondere beim Essen. Irgendwie benehmen sich die Leute auf solchen Kongressen immer völlig albern. Diese Manie, irgendeinen Moment im Bild festzuhalten, konnte ich noch nie verstehen. Sie, Inspector Banks?«
      Da Banks' Frau Sandra Fotografin war, konnte er das nur zu gut, auch wenn er nicht einverstanden war mit dem Ausdruck »den Moment im Bild festhalten«. Ein guter Fotograf, ein richtiger Profi, hatte Sandra ihm schon mehrmals erklärt, tat noch viel mehr: Er verwandelte den Moment. Aber Banks beließ es dabei.
      Norma Cheverel hatte allerdings recht, was die Knipserei anging. Seit es idiotensichere, billige Fotoapparate gab, knipsten Hinz und Kunz bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Schon oft war Banks von dem Blitzlicht der Touristen, die in einem Pub oder Restaurant »den Moment festhalten« wollten, fast erblindet. Beinahe so schlimm wie der Wahnsinn mit den Handys.
      »War Kim Fosse auch so?«, fragte er.
      »Sie hatte eine schicke neue Kamera, die hat sie immer mitgenommen. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Hören Sie, ich -«
      »Haben Sie Nachsicht mit mir, Ms Cheverel!«
      »Norma, bitte.«
      Banks überhörte das Angebot. Die vertrauliche Anrede mit dem Vornamen behielt er sich für den Umgang mit Verdächtigen vor, nicht für die Zeugenvernehmung. »Wissen Sie, ob Kim Affären hatte?«
      Diesmal ließ Norma Cheverel das Schweigen wirken. Banks hörte, dass der Lüfter in ihrem Computer die

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