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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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sich und schrie, als die Szene vorüber war, so daß sie gewaltsam von der Bühne gezerrt werden mußte. In der Grundschule hatte sie wie selbstverständlich große Vorstellungen gegeben (Eichenblatt, kleiner Hase). Jetzt, in ihrem letzten Englischjahr in New Hall, waren ihre Vorstellungen im ADC schon hervorragend.
      »Ich dachte, du wüßtest das«, fuhr Joyce fort. »Du dummer alter Bär.«
      Barnaby lächelte. »Es ist schon lange her, daß mich das letzte Mal jemand so genannt hat.«
      »Erinnerst du dich noch daran, wie Cully dich immer so genannt hat? Da gab es diese Fernsehsendung, die sie so sehr geliebt hat...« Joyce sang: »Ich heiße Barnaby, der Bär... den Rest habe ich vergessen.«
      »Ah, ja. Mit sieben war sie wirklich eine richtige Verrückte.«
      Die Unterhaltung stockte einen Moment lang. Dann sagte Joyce: »Eine Nachricht von Colin.« Barnaby grunzte. »Könntest du bitte den Kamin anstreichen?«
      »Joyce, ich hab’ doch Ferien.« Er murrte zwar immer, wenn sie ihn bat, bei den Bühnenbildern zu helfen, half dann aber doch jedesmal aus, soweit es seine Arbeit zuließ.
      »Ich würde dich gar nicht bitten, wenn du keine Ferien hättest«, log Joyce dreist. »Wir können alle Farbe auf die Kulissen kleckern, aber dieser Kamin, den Colin da entworfen hat... er ist so schön. Tom - ein Kunstwerk. Wir können da keinen dusseligen Kerl dranlassen. Und du bist doch so toll in solchen Sachen.«
      »Du streichst mir ganz schön Honig um den Bart.«
      »Es ist doch wahr. Du bist ein Künstler. Erinnerst du dich noch an die großartige Figur, die du gemacht hast? Für Hin und her im Garten?«
      »Nur zu gut. Und an die Briefe in der lokalen Presse.«
      »Das kannst du am Samstag nachmittag tun. Nimm eine Thermoskanne und ein paar Brote mit.« Sie hielt inne. »Ich würde dich nicht darum bitten, wenn wir Gartenwetter hätten.«
      »Und ich würde es nicht tun, wenn wir Gartenwetter hätten.«
      »Oh, danke, Tom.« Sie drückte ihre Wange an seine Hand. »Du bist süß.«
      Detective Chief Inspector Barnaby seufzte und sah, wie die letzten paar kostbaren Tage seines jährlichen Urlaubs nun doch mit regen Aktivitäten ausgefüllt werden würden.
      »Versuch das mal denen im Präsidium zu erklären«, erwiderte er.
     
    Harold steuerte seinen Morgan in der Wellington Road 17 zwischen den Torpfosten mit den Styroporlöwen durch und raste auf den Stellplatz zu. Er ermutigte die Maschine, ein letztes großes, tiefkehliges Brüllen von sich zu geben, drehte dann den Zündschlüssel um und machte sich selbst Mut für das Bevorstehende. Das Ein- und Aussteigen aus einem Morgan war nämlich nicht eben leicht, doch ihn zu fahren und zu beherrschen ein Erlebnis. Es befriedigte vorübergehend Harolds unstillbaren Durst nach Bewunderung, wenn die Fußgänger ihre Köpfe nach der scharlachroten Kühlerhaube, die an ihnen vorbeiblitzte, umdrehten. Die Tatsache, daß seine Frau den Wagen nicht leiden konnte, erfüllte ihn zusätzlich mit Freude. Er zog den Schlüssel ab und klopfte anerkennend auf das Armaturenbrett. Man wußte eben instinktiv, wenn etwas richtig war, sinnierte Harold, der sich vor langer Zeit diese Lüge eines schlauen Reklamefachmanns zu Herzen genommen hatte.
      Auf dem lederbezogenen Sitz neben ihm lag ein Stapel Poster, die Frau Wistanley unter befreundeten Mitgliedern der Townswomen’s Guild, ihrer Blumenarrangierklasse und in den hiesigen Geschäften verteilen konnte. Abgesehen davon, daß er seine Ideen geschickt verkaufen konnte und Interviews gab, wann immer er sich die Gelegenheit dazu verschaffen konnte, legte Harold wenig Wert auf Öffentlichkeitsarbeit. Denn schließlich, das würde er jedem Dummkopf erklären, würde Trevor Nunn ja auch nie selbst die Nachrichtenagenturen mit Filmmaterial zu seiner letzten Extravaganz beliefern. An dem kurzen Gedanken an diesen berühmten Namen hatte Harold nun schwer zu schlucken. Er war sich schon seit langem bewußt darüber, daß er, wenn er nicht so sorglos in die frühe Heirat eingewilligt hätte und wenn die Geburt seiner drei unheimlich beschränkten Kinder nicht gewesen wäre - die nun Gott sei Dank sich und ihre Kumpane kilometerweit entfernt zu Tode langweilten -, einer der Topregisseure dieses Landes hätte werden können. Wenn nicht sogar (Harold gehörte nicht zu jenen, die sich vor der Wahrheit drückten) der ganzen Welt.
      Alles, was man brauchte, waren Glück, Talent und die richtige Frau.

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