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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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geraten -er lechzte regelrecht danach. »Ich habe das jedenfalls nicht mit Absicht gesagt.«
      »Komm schon.« Boris stand bereits in der Tür. Nicholas erhob sich halb von seinem Stuhl. »Ist das die einzige Möglichkeit, eine Katastrophe abzuwenden?«
      »Genauso ist es, Nicholas. Es gibt schreckliche Geschichten darüber, was passieren kann, wenn du Macbeth zitierst und es nicht richtigstellst.«
      »Oh... wenn du das sagst.« Nicholas ging zu Boris. »In welche Richtung müssen wir uns drehen? Im Uhrzeigersinn oder entgegengesetzt?«
      »Woher soll ich das denn wissen?«
      »Ich glaube auch nicht, daß das wichtig ist.«
      »Es ist sogar sehr wichtig«, rief van Swieten.
      »Wenn das so ist, dann drehen wir uns dreimal in jede Richtung.«
      »Aber...« Boris hatte bereits vor Wut fast sein ganzes Karmesinrot von den Lippen gekaut. »... aber hebt sich das dann nicht gegenseitig auf?«
      Also drehte sich Nicholas mit dem und Boris entgegen dem Uhrzeigersinn, obwohl sich später herausstellte, daß sie sich diese ganze Mühe getrost hätten sparen können.
     
    Colin war mit dem Aufstellen des Klaviers fertig und verschwand hinter seinem wunderbaren Kamin, um die Streben und Gewichte zu überprüfen, mit denen er sicher an seiner Position befestigt war. Als er auf dem Boden herumkroch, hörte er Schritte, und als er durch den breiten Spalt im Kaminsims lugte, erblickte er Dierdre, die zwischen den gegenüberliegenden Kulissen hindurchrannte. Eine zweite Person folgte ihr und verschwand in der Toilette, kam aber gleich darauf wieder heraus. Colin wollte gerade aufstehen und etwas über die Bühne rufen, als ihm etwas Heimlichtuerisches an der Gestalt auffiel. Sie stand sehr ruhig da und sah sich in den verlassenen Kulissen um, bewegte sich dann in einen dunklen Bereich hinter dem Tisch mit den Requisiten und bückte sich. Eine Minute später richtete sie sich wieder auf, sah sich noch einmal um und eilte dann zurück in die Toilette. Colin überquerte die Bühne und näherte sich dem Tisch, aber ihm blieb gerade noch genug Zeit, einen kurzen Blick darunter zu werfen (da sah alles in Ordnung aus), als Dierdre mit ihrer kichernden Herde von Assistenten schon aus dem Vereinsraum kam. »Oh, Colin, würdest du bitte eine Pause von fünf Minuten anordnen? Das Taxi meines Vaters wird gleich hier sein, und ich muß ihn zu seinem Sitzplatz bringen.«
     
    Das Foyer war gerammelt voll. Tom Barnaby, der ein Opernglas in der einen und das Programmheft in der anderen Hand hielt, bahnte sich in Begleitung einer großgewachsenen jungen Dame von dunkler Schönheit seinen Weg zu den Winstanleys. Aus den Lautsprechern erklang Streichermusik.
      »Diese Musik ist ja einfach gräßlich. So was von affektiert.«
      »Das ist Salieri.«
      »Ahhh...«, sagte Cully und fügte hinzu: »Kannst du die göttliche Inspiration wahrnehmen?«
      »Benimm dich, Mädchen. Oder ich bringe dich nach Hause.«
      »Dad«, entgegnete Cully und lachte herzlich. »Du bist zum Schießen. Sieh mal, da ist er.«
      Harold trug Abendkleidung. Ein großes gelbes Seidentaschentuch schaute aus einer Jackettasche heraus. Er trug außerdem einen kastanienbraunen Kummerbund und ein Oberhemd, das derart gestärkt war, daß man mit den Rüschen Tomaten hätte schneiden können. Huldvoll begrüßte er das Publikum. Harold liebte Premieren. Sie befriedigten sein Bedürfnis nach Anerkennung mehr als alles andere. Mrs. Harold, die eine zugeknöpfte schwarze Strickjacke mit unregelmäßig applizierten Perlen und einen karierten Rock unbestimmter Länge trug, trieb unauffällig im Kielwasser seines Ruhms, echote seine Grüße, verstand die Namen falsch und sehnte sich nach ihrem Blumensteckkurs.
      »Hallo, Doris.«
      »O Tom...« Da der Anblick eines bekannten Gesichts sie erleichterte, streckte Mrs. Winstanley ihre Hand aus und wurde rot, als ihr Gesprächspartner diese nicht schüttelte. »Harold hat mir gesagt, du hättest für das Bühnenbild wunderbare Arbeit geleistet.« Barnaby wußte, daß es Harold nie in den Sinn kommen würde, so etwas zu sagen, aber er lächelte und nickte. »Und wie ich höre«, fuhr Doris fort, »hat Joyce noch nie so gut gesungen wie in diesem Stück.« Statt wie beim ersten Mal, als sie einander begegnet waren, hinzuzufügen: Ihr müßt uns unbedingt demnächst einmal zum Essen besuchen, sagte sie nichts mehr. Harold hatte sie damals nämlich ganz schön angefahren, als sie später unter sich

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