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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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rasende Wut ausgelöst hatte, auf eine ordentliche Weise ermitteln und aus der Welt schaffen konnte. Es war ganz offensichtlich, daß es etwas mit Kitty zu tun hatte.
      Diese kam nun wieder auf die Bühne, war hochschwanger und stützte sich schwer auf Mozarts Arm. Sie wirkte weder erschüttert noch niedergeschlagen. Ihr Knicks vor Salieri geriet eher zu einer ironischen Geste, bei der sich ihr Mund zu einer harten Linie formte und ihre Augen blitzten. Als sie sagte, »Ich träume niemals, Sir. Die Dinge wären unangenehm genug, um mich zu wecken«, klang ihre Stimme rauh und hart vor lauter Grimm. Barnaby sah auf seine Uhr (noch zwanzig Minuten), wollte sich etwas entspannen und der hinreißenden Musik der Zauberflöte hingeben. Wie tief verwurzelt und wie erbarmungslos mußte Esslyns Haß sein, wenn derart grandiose Klänge ihn nicht versöhnlicher stimmen konnten.
      Jetzt näherte sich Salieri, in einen langen grauen Umhang gehüllt, mit Hut und einer Maske, die die obere Hälfte seines Gesichtes verdeckte, als Vorbote des Todes unaufhaltsam Mozart, der gerade auf einem Blatt Papier herumkritzelte und wie ein Irrer an seinem Requiem komponierte, um dieses noch termingerecht fertigzustellen.
      Nicholas spielte sich in eine fiebrige Euphorie. Obwohl er den ganzen Abend von einer mehr oder weniger gleichbleibenden Angst heimgesucht worden war, hatte er einige brillante Augenblicke erlebt, die ihm gezeigt hatten, daß er, was seine Mozart-Darstellung anging, durchaus auf dem richtigen Weg war. Phasenweise hatte es sich beinahe wie von selbst gespielt, so als hätte es die ganze erdrückende Disziplin der Proben nie gegeben. Ich kann es schaffen, dachte Nicholas und war wie benommen vor Jubel. Eine düstere Gestalt schritt durch die Tür seiner jämmerlichen Wohnung auf ihn zu, bis sie hinter ihm stand.
      Hinterher, als er Barnaby die Szene schildern sollte, war es Nicholas nicht mehr möglich, den exakten Moment zu beschreiben, in dem der gespielte Schrecken, mit dem er Salieris phantasmagorische Erscheinung erkannte, verschwand und die Sache wirklich ernst wurde. Vielleicht war es der Augenblick, als Esslyn eine knochige Hand auf seine Schulter legte und ihn mit verbittertem Atem anhauchte. Vielleicht schlug das Ganze aber auch erst völlig um, als Esslyn plötzlich abstoppte und einen Stuhl zur Seite warf, den Nicholas als mögliche Barriere zwischen ihnen eingeplant hatte. Oder der Wendepunkt war der Moment, als Salieri flüsterte: »Stirb, Amadeus... stirb.«
      Automatisch hatte Nicholas an dieser Stelle genau das getan, was er auch in den Proben immer getan hatte: Er ließ sich auf alle viere fallen und verkroch sich unter dem Tisch, der als Schreibtisch und Bett gleichzeitig diente. Der Tisch schloß mit dem Proszeniumsbogen ab und war fest verankert. Colin hatte schweren Filz zu beiden Seiten des Betts auf dem Boden befestigt. Daher saß Nicholas in der Falle, als Esslyn im Eingang eine kauernde Haltung einnahm und seinen Umhang wie große graue Schwingen ausbreitete.
      Er kroch so weit zurück, wie es ihm in dem dunklen, engen Raum nur irgend möglich war. Die Luft war hier ziemlich dick, denn der faulige Geruch des alten Filzes und Esslyns Schakalatem hingen darin. Esslyn verzog seine Lippen zu einer schrecklichen Parodie des Lächelns. Und Nicholas erkannte, daß seine frühere Einschätzung (ihm würde vor den Augen von hundert Menschen schon nichts passieren) falsch war. Er glaubte jetzt, daß Esslyn nicht von den Ängsten eines normalen Menschen zurückgehalten würde, der fürchtete, ertappt zu werden. Esslyn war nämlich, entschied Nicholas, ein total verrückter Spinner.
      Jetzt griff Esslyns Hand, die mit einem Schlagring voller silberner Dornen und harter, verletzender Steine bewaffnet war, nach seiner Kehle. Und Nicholas kürzte den Rest der Szene ab, indem er Kittys Stichwort schrie: »Oragna figata fa! Marina gamina fa!« Er hörte ihre Schritte von der anderen Seite des Tuchs und ihr erstes Wort: »Wolfie?« Esslyn zog erst seine Hand zurück, dann den ganzen Arm, die Schultern und schließlich auch seine üble Grimasse. Als Nicholas wieder hervorgekrochen kam, hatte sich Salieri noch einmal in den Schatten zurückgezogen.
      »Stanzerl...« Nicholas klammerte sich an Kitty. Sie stützte ihn und half ihm dabei, auf den Tisch zu klettern, und sie ordnete seine Kissen. Seine Sterbeszene (diese wunderbare Sterbeszene, an der er so schwer gearbeitet hatte) verkam zu einem

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