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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Spuren ihres Vaters beseitigt hatte, war Dierdre schrecklich zumute. Sie hatte sich verhalten, als sei ihr Vater gestorben und als würden die Erinnerungen an ihn nur Schmerz und niemals Trost bringen. Sie entschuldigte sich laut bei ihm, so als würde er sie hören können, nahm dann Haarbürste, Kamm und Manschettenetui und legte diese Gegenstände wieder auf den Bambustisch. Daraufhin lief sie erneut in den Garten und holte das Bild aus der Mülltonne.
      Sie stand unschlüssig und frierend in der kalten Luft und hielt es in den Händen. Dierdre wollte es zwar nicht wieder ins Haus tragen, aber hatte auch das Gefühl, es käme überhaupt nicht in Frage, es zu vernichten. Schließlich brachte sie es in den Schuppen und legte es vorsichtig auf den Tisch mit der Emailleplatte - zwischen die Blumentöpfe aus Ton, den grünen Garnknäuel und die Saatschalen. Als sie ging, schloß sie die Tür ganz leise, denn sie wollte unter keinen Umständen, daß Mrs. Higgins auf sie aufmerksam wurde.
      Seit Montagabend hatte Dierdre ihre Nachbarin nur einmal gesehen, als sie kurz hereingeschaut hatte, um die Post zu holen. Mrs. Higgins war ganz aus dem Häuschen gewesen und hatte ihren Bericht immer wieder mit »nicht zu fassen« oder »der arme Mr. Tibbs - und das aus heiterem Himmel« kommentiert. Dierdre hatte darauf kurz angebunden reagiert. »Und das aus heiterem Himmel« schien ihr eine besonders alberne Formulierung zu sein. Schreckliche Dinge kamen aus dem Grau oder aus einem tiefen, transformierenden Schwarz. Als ihr klar wurde, daß es jetzt keine kleinen Briefumschläge, keine traurigen Seufzer und keine schlechten Prognosen mehr geben würde, wenn sie vom Latimer nach Hause kam, besserte sich Dierdres Stimmung ein weiteres Mal.
      Sie kehrte in die Küche zurück, wo Sunny, der sich vor dem leeren Kamin zusammengerollt hatte, sofort aufsprang und auf sie zugelaufen kam. Sie kauerte sich hin und verbarg ihr Gesicht in seinem schimmernden cremefarbenen und rötlichen Fell. Als sie auf den Kaminsims blickte, wurde ihr bewußt, daß ihr noch drei Stunden bis zum Vorsprechen blieben. Wie langsam die Uhr zu ticken schien. Aber es gab ja noch viel zu tun. Zunächst einmal alle diese Teller. Vielleicht wollte Sunny noch einmal raus. Und sie hatte ihren Koffer immer noch nicht ausgepackt. Es kam Dierdre plötzlich so vor, als hätte man besonders viel Zeit, wenn man sehr unglücklich ist. Vielleicht war es die Erkenntnis, daß jede Minute mindestens eine Stunde dauert, die man Einsamkeit nannte. Die Zeit richtete sich nach innen und blieb dann stehen. Nun gut, sie mußte sich eben daran gewöhnen und weitermachen. Als sie gerade den Warmwasserhahn aufdrehte, klingelte es an der Tür.
      Sie entschloß sich, nicht zu öffnen. Es war vermutlich einer der Menschen, die sich als Freunde ihres Vaters bezeichneten, die von der Neuigkeit gehört hatten und nun, nachdem sie sich in den vergangenen achtzehn Monaten nicht mehr gemeldet hatten, kamen und wissen wollten, ob sie irgendwie helfen könnten. Oder Mrs. Higgins, vor Neugier zitternd. Es könnten aber auch die Barnabys sein. Obwohl sie mit großer Herzlichkeit versucht hatten, sie zum Dableiben zu überreden, hatte Joyce sie schließlich gehen lassen, aber nur unter der Bedingung, daß Dierdre sich melden würde, wenn sie Hilfe brauchte. Die Türglocke klingelte wieder, und Sunny fing an zu bellen. Dierdre trocknete sich die Hände ab. Wer auch immer das sein mochte, er schien nicht gehen zu wollen. Sie öffnete die Haustür. David Smy stand auf der Schwelle und hielt einen Strauß Blumen in der Hand.
      »Oh!« Dierdre wich schüchtern zurück. »David... was für eine... komm rein... das ist... komm rein. Was für eine Überraschung... ich meine... was für eine nette Überraschung...« Sie schwatzte nervös vor sich hin (keiner aus der Truppe hatte sie jemals zu Hause besucht), als sie ihn in die Küche führte. Auf der Schwelle erinnerte sie sich an den unordentlichen Zustand der Küche, machte kehrt und öffnete statt dessen die Tür zum Wohnzimmer.
      »Bitte... setz dich doch... wie schön... wie schön, dich zu sehen. Hm... kann ich dir etwas anbieten... Tee?«
      »Nein, danke, Dierdre. Im Moment nicht.«
      David setzte sich mit der gleichen Langsamkeit und Ruhe auf den viktorianischen Krankenpflegerstuhl mit den Knöpfen in der Rückenlehne, wie er alles andere sonst auch tat. Jetzt nahm er seine Kordsamtmütze ab. Er sah sehr elegant aus und trug einen

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