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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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schien sich von dieser Bemerkung geschmeichelt zu fühlen und schenkte Cully ein Lächeln.
      »Nun«, fuhr Barnaby fort, »weshalb hätte es plötzlich dazu kommen sollen?«
      Die Truppe faßte diese Frage als rein rhetorisch auf. Keiner sagte etwas. Zwei Leute sahen sogar derart verwirrt aus, daß man hätte meinen können, sie brächten für den Rest ihres Lebens nie wieder ein Wort heraus. »Ich glaube, wenn wir erst einmal die Antwort auf diese Frage kennen, dann wissen wir auch, weshalb er ermordet worden ist. Und wenn uns das erst einmal klar ist, dann werden wir auch wissen, wer der Mörder ist.«

  Troy stellte fest, daß sein Mund restlos ausgetrocknet war. Zunächst hatte er dem deduktiven Vorgehen seines Chefs argwöhnisch und ablehnend gegenübergestanden und sich daher mit einem Anflug von Trotz ein wenig abseits von den anderen gehalten und unbeteiligte Hochnäsigkeit an den Tag gelegt. Aber jetzt war er gegen seinen Willen von Barnabys Vortragsweise gepackt und beugte sich vor, da der Erzähler ihn in seinen Bann gezogen hatte.
      »Ich möchte jetzt zur Premiere von Amadeus kommen und damit zu dem Drama innerhalb des Dramas. Ich bin mir sicher, Sie alle wissen inzwischen, daß Gerüchte und Fehlinformationen die Runde gemacht haben und Kitty und Nicholas im Lauf der Vorstellung beide von Esslyn tätlich angegriffen wurden.« Bei dieser Bestätigung dafür, daß seine frühere Aussage doch ernst genommen worden war, hellte sich Nicholas’ Gesicht noch mehr auf. »Das hat beide natürlich ganz nach oben auf die Verdächtigenliste gebracht. Ich fürchte sogar, daß in allen Mordfällen die Witwe eines Ermordeten in diese mißliche Lage gerät. Kitty hatte ein Motiv. Esslyn hatte entdeckt, daß sie ihm untreu war, und wenn das Baby plötzlich >verschwunden< wäre, hätte er sich vielleicht von ihr scheiden lassen. Und sie hatte die perfekte Gelegenheit ...«
      »Ich habe ihn nicht getötet«, brüllte Kitty. »Ich hätte genug Zeugen gehabt, um die Scheidung wegen physischer Grausamkeit einreichen zu können und Unterhalt zu bekommen.«
      »Aber Verfahren dieser Art können sich sehr lang hinziehen, Kitty. Und es wäre vielleicht auch nicht zu Ihrem Vorteil ausgegangen.«
      »Ich habe dieses verdammte Ding nie angefaßt.«
      »Tatsächlich waren Ihre Fingerabdrücke nicht auf der Klinge zu finden, aber wir haben auch sonst keine gefunden, außer denen des Toten, der ja das Rasiermesser vom Tablett genommen hat. Aber die meisten Leute kennen sich heute bereits gut genug aus, um den Griff einer Tatwaffe abzuwischen. Dennoch haben sich alle meine Instinkte gegen solch eine einfache Lösung gesträubt.«
      Rosa und Kitty tauschten Blicke miteinander aus. Enttäuschung und Triumph brodelten förmlich zwischen den beiden.
      »Ich war außerdem sicher, daß David, Colin und Dierdre ebenfalls nicht in Frage kommen, und zwar aus etwa denselben Gründen. Ich kenne sie alle schon seit langer Zeit, und obwohl ich nicht so dumm wäre zu glauben, daß keiner von ihnen fähig dazu wäre, einen Mord zu begehen, bezweifle ich dennoch, daß sie zu diesem ganz speziellen Mord in der Lage gewesen wären. Aber natürlich hätten sie die Gelegenheit dazu gehabt. Und das genau war mein Stolperstein. Denn bis in den frühen Abend des heutigen Tages hinein hatten alle falschen Leute die Möglichkeit, und allen richtigen hat es an jeder Gelegenheit gefehlt.«
      »Was ist denn heute am früheren Abend vorgefallen?« fragte Harold, der inzwischen länger geschwiegen hatte, als es sich irgendeiner der Anwesenden jemals hätte vorstellen können.
      »Ich habe herausgefunden, daß es zwei Rasiermesser gegeben hat.«
      Diese Bemerkung plumpste wie ein Stein in die Stille. Er versank, und immer weitere emotionale Kreise breiteten sich an der Oberfläche aus. Einige Gesichter sahen gespannt aus, andere waren erregt und ernst, und eines wurde gespenstisch blaß. Avery, der das bemerkte, dachte: O Gott - er weiß etwas. Ich hatte recht. Dann nahm er, ohne sich darum zu scheren, ob er öffentlich Schelte dafür bekommen würde oder nicht, die Hand seines Geliebten und drückte sie; einmal, um ihm Trost zu spenden, und dann noch einmal, um ihm Glück zu bringen. Tim nahm es überhaupt nicht zur Kenntnis.
      »Das hat natürlich ganz andere Perspektiven eröffnet. Denn beinahe jeder hätte das Messer nehmen, das andere an seine Stelle legen, das Klebeband entfernen, wenn es sich gerade unauffällig

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