Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
Vom Netzwerk:
wie Hund und Katz. Haben Sie die Narbe in Michaels Gesicht gesehen?«
      »Wir haben noch nicht mit Mr. Lacey gesprochen.«
      »Sie hat ihm das angetan, seine Schwester. Sie hat ihm ein Bügeleisen nachgeworfen.« Ihr fiel auf, daß sich Barnabys Gesichtsausdruck plötzlich änderte. »Oh, Sie können mir ruhig glauben, Mr. Barnaby. Diese Unschuldsmienen täuschen jeden, aber die beiden können Sie sicher nicht hinters Licht führen.«
      Mrs. Rainbirds Objektivität, die ihm zu Beginn des Gesprächs so imponiert hatte, schien sie vorübergehend im Stich zu lassen. Die Tatsache, daß ihr Sohn, den sie auf eine ungesunde Art und Weise bewunderte, beleidigt oder angegriffen worden war, schien immer noch an ihr zu nagen.
      »Hat Mr. Trace die Laceys finanziell unterstützt?«
      »O ja. Der Vater hat ihnen keinen Penny übriggelassen. Und soweit ich weiß, unterstützt Henry Michael auch heute noch. Aber Sie brauchen nicht zu glauben, daß er dafür ein Wort des Dankes erntet.«
      »Dann arbeitet Mr. Lacey also nicht?«
      »Wenn man diese Malerei Arbeit nennt...«
      »Ist er erfolgreich? Verkauft er viele seiner Bilder?«
      »Nein. Und das überrascht mich kein bißchen. Es sind häßliche, grelle, gewaltsame Machwerke. Sie sehen aus, als würde er die Farbe mit einer Schaufel auftragen. Aber er hat immer Leute, die ihm Modell sitzen - ist das zu glauben?«
      »Ja«, schaltete sich Dennis ein. »Dieses Lessiter-Mädchen lungert immer dort herum. Aber sie erreicht nichts damit -er will sie nicht, das unappetitliche, plumpe Ding. Michael hat mich einmal gemalt, müssen Sie wissen.« Er warf den Kopf zurück und wandte Troy kokett sein bleiches Gesicht Zu.
      »Es war ein gräßliches Bild.«
      »Oh, er war zuckersüß zu mir in dem Monat, in dem er mein Porträt gemalt hat«, fuhr Dennis fort, »ich war ganz der liebe Junge. Dann, als er hatte, was er wollte, sagte er mir ins Gesicht, daß ich so schnell wie möglich Leine ziehen soll.«
      »Denny! Mr. Barnaby, noch ein wenig kalten Braten?«
      »Nein, danke. Lebt diese Nanny, Miss Sharpe, noch hier in der Gegend?«
      »Mrs. Sharpe. Nein. Sie zog, sobald die Kinder für sich selbst sorgen konnten, nach Saint Leonards. Sie war froh wegzukommen. Damals waren die beiden etwa siebzehn, glaube ich. Sie hat nicht mal dran gedacht, bei uns hereinzuschauen, um sich zu verabschieden. Ich muß schon sagen, das hat mich ein wenig gekränkt. Die Traces haben mir ihre Adresse gegeben, und ich schrieb ihr ein paarmal, aber sie hat nie geantwortet. Ich schickte ihr noch eine Weihnachtskarte, dann gab ich es auf.« Enttäuschung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Es war offensichtlich, daß ihr ein ausgiebiges Abschiedsdrama mit weiteren Enthüllungen lieber gewesen wäre. Als sie zu einer anschaulichen Schilderung einer spektakulären häuslichen Auseinandersetzung im Holly Cottage anhob, vertrat sich Barnaby, der hin und wieder höflich nickte, die Beine und schlenderte zur Verandatür.
      Der Rasen im Garten war unkrautfrei und kurz geschnitten. Blühende Bäume und Sträucher und ein hübscher Pavillon auf der anderen Seite. Er fragte sich, womit Mr. Rainbird sein Geld verdient hatte. Es mußte eine ganz schöne Menge gewesen sein, wenn man sich diesen Bungalow ansah und an Dennis’ Beteiligung im Bestattungsunternehmen und an sein silbernes Spielzeug in der Auffahrt dachte. Nicht zu vergessen, der überladene Teewagen.
      Er drehte sich wieder um. Allmählich fühlte er sich ausgesprochen unwohl in dieser Umgebung. Obwohl der Tag warm war, hatten die Rainbirds die Heizung aufgedreht. Er betrachtete Dennis, der mit seinen blassen Wimpern klimperte, um Sergeant Troy zu beeindrucken - ob ihm wohl kalt war? Er hatte gewiß keine dicke Isolierschicht auf den Knochen.
      Das Zimmer wirkte erdrückend. Es war gestopft voll mit protzigen, geradezu wollüstigen Möbelstücken. In einer Vitrine stand Porzellan, hauptsächlich Capo da Monti, überall saßen Puppen in verschiedenen Landestrachten, und an den Wänden hingen scheußliche Bilder. Barnaby hatte eines direkt im Blick; es zeigte einen Spaniel, dem - Barnaby sah ungläubig genauer hin - Tränen über die Wangen liefen. Der ganze Plunder war das, was seine Tochter als Absurdität des zwanzigsten Jahrhunderts bezeichnen würde.
      »Ich danke Ihnen sehr, Mrs. Rainbird«, dämmte er ihren Wortschwall freundlich, aber entschlossen ein.
      »Nicht der Rede wert, Mr. Barnaby.« Sie

Weitere Kostenlose Bücher