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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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schleuderte ihm ihre blitzende Hand entgegen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sie zu ergreifen. Es war, als würde man einen Teigklumpen anfassen. »Wozu sind wir denn da, wenn nicht dazu, uns gegenseitig zu helfen?«
      Während die beiden Polizisten die Auffahrt hinuntergingen, brummte Sergeant Troy: »Männer wie der müßten kastriert werden.« Da Barnaby nicht antwortete, fügte er noch ein einschmeichelndes »Sir« hinzu und fuhr fort: »Und die Mutter - ein widerliches altes Tratschweib.«
      »Mrs. Rainbird und Leute wie sie sind ein Gottesgeschenk bei jeder Ermittlungsarbeit, Troy. Man darf nur nicht den Fehler machen, Klatsch als Tatsachen zu werten. Und wenn sie behaupten, daß das, was sie sagen, die absolute Wahrheit ist, darf man nie vergessen, alles noch einmal gründlich nachzuprüfen. Niemals voreilige Schlüsse ziehen, Sergeant, und immer für alles offen sein.«
      »Ja, Sir.«
      Sie gingen weiter zum Burnham Crescent und dem Mietshaus Nummer sieben, der Wohnung von Mrs. Quine.
      Als Barnaby und Troy durch die mit verrotteten Pfosten markierte Lücke in der dürren, staubigen Hecke traten, schlossen Mrs. Rainbird und ihr Sohn die Tür von Tranquillada und sahen sich strahlend vor Erregung an.
      »Hast du es?«
      »Mummy - ja!«
      »Ohhh... wo? Wo?«
      »Wart eine Minute. Du hast nicht gesagt...«
      »Du bist ein guter Junge. Zeig es mir.«
      »Nein.« Sein Gesicht schimmerte unangenehm orange unter der Laterne in der Halle und nahm einen trotzigen Ausdruck an. »Das war nicht richtig. Du mußt es richtig machen.«
      »Du bist ein guter Junge«, flötete sie und küßte ihn voll auf den Mund. Ihr Atem roch süß nach Pfefferminzpillen und Vanille. »Mummys allerbester Junge.« Ihre weichen Finger glitten unter sein Hemd und liebkosten seine knochigen Schulterblätter. »Mummys bester und einziger Junge.«
      Er leckte ihr Ohr mit den langen Rheinkiesel-Clips ab. »Mmmm.« Sein Atem beschleunigte sich. »Schlauer Denny.«
      »Jetzt«, sie nahm seine Hand, zog ihn ungeduldig durch den Flur zur Terrassentür und in den Garten, »zeig es mir.«
      »Ich will noch ein bißchen spielen.«
      »Wir spielen später.«
      »Mit allem?«
      »Mit allem. Komm schon... wo ist es?«
      Sie gingen über den Rasen, umrundeten den Pavillon. Dahinter lag ein Haufen von etwas Tropfnassem - das Wasser breitete sich in konzentrischen Ringen um dieses Etwas aus. Dennis führte seine Mutter stolz näher. Hand in Hand betrachteten sie den Haufen. Mrs. Rainbirds Augen glänzten.
      »Wo hast du es gefunden?«
      »In dem Weiher hinter dem Buchenwald. Ich hab’ gesehen, wie sie es hineingeworfen haben. Sie hatten Steine daran gebunden.«
      Sie schwieg und stieß zufrieden den Atem aus.
      »Mein schönes Auto ist ganz naß geworden. Ich mußte das Ding in den Kofferraum legen, verstehst du.«
      »Wir kaufen dir ein neues.«
      »O Mummy ...« Er drückte ihr hellauf begeistert den Arm.
      »Dann glaubst du, es ist viel wert?«
      »O ja, mein Liebling.« Sie trat einen Schritt vor und stocherte mit der Schuhspitze in der durchweichten Masse. »Es ist sehr, sehr viel wert. Wirklich sehr viel.«
     
     

* 5
     
    Der Garten von Nummer sieben war eine Müllkippe. Im wahrsten Sinne des Wortes. An einer Hauswand lehnte ein Haufen Schrott. Bettgestelle, kaputte Kinderwagen, alte Kisten, rostige Eisenketten und ein zerbrochener Hasenkäfig. Die Vorhänge im Erdgeschoß waren zugezogen. Barnaby rüttelte am Briefkasten. Im Haus weinte ein Kind. Eine Frauenstimme schrie: »Halt den Mund, Lisa Dawn.« Dann: »Eine Minute, ich komme gleich.« Das konnte dem Kind oder den wartenden Polizisten gelten.
      Schließlich erschien Mrs. Quine. Sie war dünn mit eingefallener Brust und roten Flecken um den Mund. Sie rauchte und machte, selbst wenn sie Stillstand, den Eindruck, ständig auf dem Sprung zu sein.
      »Kommen Sie rein.« Sie trat zurück, um die Polizisten ins Haus zu lassen. »Meine Nachbarin hat mir schon erzählt, daß Sie überall herumgehen.«
      Das Zimmer, in das sie kamen, war voller Qualm, und die Deckenleuchte - ein Holzgestell mit Pergamentschirm - verbreitete trübes Licht. Der Fernseher plärrte laut, aber Mrs. Quine machte keinerlei Anstalten, den Ton leiser zu drehen. Es war nicht aufgeräumt und auch nicht besonders sauber. Ein kleines Mädchen saß an einem Plastiktisch und schluchzte und schniefte.
      »Sieh mal, wer da kommt, Lisa

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