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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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ihrer Opfer angepaßt.
      Ein Mann hatte während (Barnaby überprüfte das anhand anderer Akten) der letzten zehn Jahre zweimal wöchentlich Eier und Gemüse bei Mrs. Rainbird abgeliefert. Ein anderer hatte sie mit Brennholz versorgt. Vor ein paar Monaten hatten diese Lieferungen aufgehört, und Mrs. Rainbird hatte eine gerade Linie unter die Auflistung gezogen und »verstorben« darunter geschrieben. Armer alter Teufel, dachte der Chief Inspector und fragte sich, was der Mann wohl verbrochen haben mochte. Wahrscheinlich war alles ganz harmlos. Die Vorstellungen von richtig und falsch in einem Dorf, besonders bei der älteren Bevölkerung, erschienen moderner denkenden Menschen oft antiquiert. Barnaby schlug einen anderen Schnellhefter auf. Drei Jahre lang zwei Pfund in der Woche, dann nichts mehr. Vielleicht hatte sich das Opfer aus dem Staub gemacht - der einzige Ausweg, um die Zahlungen einstellen zu können. Er las weiter. Fünfzig Pfund im Monat. Ein Pfund pro Woche. Die regelmäßige Wartung von Dennis’ Porsche. Kostenlose Bügelarbeiten, eine Lieferung Ziersträucher für den Garten. Wer hätte gedacht, daß in einem Drei-hundert-Seelen-Nest so viele »Sünden« begangen werden? Und natürlich gab es noch Brown’s, das Bestattungsinstitut. Dennis kurvte in der Gegend von Causton herum, besuchte Hinterbliebene und spendete ihnen in seiner schleimigen, kriecherischen Art Trost. Die Menschen redeten in Phasen der Trauer ungehemmt drauflos, und vor und nach Begräbnissen wurde viel geklatscht. Bei solchen Gelegenheiten konnte man viel Brauchbares aufschnappen. Seine Mutter und er mußten ein ziemlich weitreichendes Gebiet »abgegrast« haben. Barnaby nahm ohne große Erwartungen den nächsten Schnellhefter in die Hand - er hatte keine Ahnung, daß dies die Kammer mit der schußbereiten Kugel war. Die sechste Kammer.
      Jetzt brauche ich mir nicht mehr den Kopf darüber zu zerbrechen, wie sie sich den silbernen Wagen oder die Anteile an dem Bestattungsunternehmen leisten konnten, dachte Barnaby, während er die Zahlenreihen studierte. Nummer 117 C hatte Tausende bezahlt. Sogar noch bevor er auf das Datum der ersten Zahlung schaute, wußte er, was er finden würde. Es gab nicht viele Verbrechen, die solche Summen einbrachten. Genaugenommen vielleicht sogar nur eins. Ihn befiel ein Gefühl, das zu stark war, um mit Befriedigung beschrieben zu werden. Er kam sich vor, als schwebe er in höheren Sphären. Die ganze Zeit war es ihm nicht gelungen, sich den Gedanken an Bella Traces Jagdunfall aus dem Kopf zu schlagen. Obwohl offensichtlich klar war, daß es sich tatsächlich um einen Unfall gehandelt hatte und nicht der geringste Beweis für etwas anderes gefunden worden war, hatte Barnaby dieses Ereignis während der ganzen Woche nicht in Ruhe gelassen. Und jetzt hielt er die Bestätigung in den Händen. Ein leises Klopfen ans Fenster riß ihn aus seinen Träumereien.
      »Ah, Troy.« Er stieg aus und schlug die Tür zu. »Haben Sie mit Miss Cadell gesprochen?«
      »Ja. Sie war den ganzen Tag in ihrem neuen Zuhause, das zumindest hat sie mir erzählt. Ich war auch im Holly Cottage, aber da ist immer noch niemand.« Er beeilte sich, um mit Barnaby Schritt zu halten. »Dieser Mr. Trace scheint endlos viele Cottages zur Verfügung zu haben. Manche Leute brauchen ein Leben lang, um sich so ein Häuschen zu kaufen ...«
      »Zeigen Sie mir, wo Phyllis Cadells Cottage ist.«
      »Oh, sie hält sich im Augenblick nicht dort auf, Chief Inspector. Sie hat mit mir das Haus verlassen. Sie ißt bei den Traces zu Abend.«
      »Gut.« Barnaby überquerte die Straße. »Was für einen Eindruck hat sie auf Sie gemacht?«
      »Na ja, sie wußte natürlich noch nichts von dem Mord. Nachdem ich ihr davon erzählt hatte, benahm sie sich ziemlich komisch. Sie lachte lauthals, aber es klang ... ich weiß nicht... Ich glaube, sie hat getrunken.«
      Phyllis Cadell stand am Fenster des Zimmers, in dem sie Barnaby und Troy vor wenigen Tagen empfangen hatte. Sie drehte sich um, als sich die Tür öffnete, und sobald Barnaby ihr Gesicht sah, wußte er, daß seine Vermutung zutreffend war. Er trat ein paar Schritte vor.
      »Phyllis Cadell, ich nehme Sie fest. Sie stehen unter Verdacht, den Mord an...«
      »O nein!« Sie wandte sich abrupt ab und lief zum anderen Ende des Zimmers. »Nicht jetzt... nicht jetzt!« Sie schlug die Hände vors Gesicht und fing an zu schreien.
     
     

* 6
     
    Barnaby durchquerte das Zimmer.

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