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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Ich war so besessen von meinem Plan gewesen, daß ich keinen Gedanken an irgend jemanden sonst verschwendet hatte, am wenigsten an Dennis Rainbird. Aber zu der Zeit war er verrückt nach Michael Lacey gewesen. Er folgte ihm auf Schritt und Tritt. Daran hätte ich denken müssen. Jedenfalls«, ihre Schultern sackten nach unten, »gibt es nicht mehr viel zu erzählen, ehrlich. Seitdem haben sie mich ausgenommen. Henry überließ mir Bellas Schmuck, ich verkaufte ihn und gab den Rainbirds das Geld. Ich selbst hatte auch noch ein bißchen Schmuck und die fünfzigtausend Pfund, die mir meine Mutter hinterlassen hatte.« Ihr Gesicht verzog sich kummervoll. »Und das alles war umsonst. Henry hat mich nie geliebt. Er war nur nett und freundlich zu mir. Und dann tauchte Katherine auf.«
      Als sich das Schweigen in die Länge dehnte, erkundigte sich Barnaby: »Ist Ihre Aussage damit beendet, Miss Cadell?«
      »Ja.«
      »Und der Mord an Mrs. Rainbird?« Noch bevor der Chief Inspector die Frage ganz ausgesprochen hatte, wußte er, wie ihre Antwort lauten würde. Er konnte sich vorstellen, wie sie sich an dem Gedanken festhielt, daß Henry sie gern hatte, und wie sie sich mit einer Flasche Wodka Mut machte, auf Bella schoß und sofort, von Entsetzen und Angst gepackt, die Flucht ergriff und das Gewehr wegwarf. Aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, daß diese stämmige Frau ein Messer schwang, immer und immer wieder zustach und in Blut watete, eiskalt die Kleider wechselte und all ihre Spuren sorgfältig beseitigte. Deshalb war er keineswegs überrascht, als er sie sagen hörte: »Damit habe ich nichts zu tun.«
      Trotzdem hatte er das Gefühl, weitere Fragen stellen zu müssen. Immerhin hatte sie kein Alibi für den Nachmittag, und Mrs. Rainbirds Tod kam ihr sicherlich sehr gelegen.
      »Ich weiß nicht, welche Vorteile ich jetzt noch aus ihrem Tod ziehen könnte. Ich hätte sie vor achtzehn Monaten umbringen müssen. Sie wußten beide seit Wochen, daß ich kein Geld mehr habe. Und ich machte ihnen klar, daß ich sie ins Gefängnis bringen würde, wenn sie mich hinhängen. Sie wußten genau, daß ich es ernst meinte.«
      Nachdem Troy ihr die Aussage noch einmal vorgelesen hatte, setzte sie ihre Unterschrift darunter, und Troy postierte sich vor der Schlafzimmertür, während sie ein paar Sachen zusammenpackte. Sie erschien mit einem kleinen Koffer, ihrer Handtasche und einem unförmigen Regenmantel. Sie war nie eine attraktive Frau gewesen, aber zumindest hatte sie bis heute über ein gewisses Maß an Vitalität verfügt. Jetzt jedoch wirkte sie vollkommen erschöpft und alt, selbst ihr Haar schien grauer geworden zu sein. Als sie die Treppe herunterkamen, ging eine Tür auf, und Barnaby spürte, daß sie sich an ihn drängte.
      »Phyllis.« Henry rollte in die Eingangshalle, Katherine hielt sich dicht hinter ihm. »Was, um alles in der Welt, ist hier los? Was ist passiert?«
      »Das wirst du noch früh genug erfahren.« Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, lief sie zur Tür. Troy rannte ihr nach. Barnaby drückte die Tür hinter ihnen zu und drehte sich zu Henry und Katherine um.
      »Tut mir leid, daß ich Ihnen das sagen muß, Mr. Trace, aber Miss Cadell hat gerade ein Geständnis abgelegt - sie hat Ihre Frau ermordet.«
      »Das ist nicht möglich!« rief Katherine verblüfft.
      Henry schien es die Sprache verschlagen zu haben. Nach einer Weile fragte er leise: »Sind Sie sicher? Da muß ein Irrtum vorliegen. Ich kann das einfach nicht glauben.«
      »Ich fürchte, es besteht kein Zweifel.« Barnaby öffnete die Haustür. »Wir haben sie verhaftet. Vielleicht möchten Sie sich mit einem Anwalt in Verbindung setzen.« Er verabschiedete sich und stieg zu Troy und Miss Cadell in den Wagen.
     
     

* 7
     
    Barnaby saß hinter seinem Schreibtisch. Er schob die Tranquillada-Akte beiseite und konzentrierte sich auf seinen Kaffee. Vor ein paar Minuten hatte er mit dem Krankenhaus telefoniert und erfahren, daß sich Dennis Rainbirds Zustand nicht geändert hatte, er sich aber weiterhin ganz wohl fühlte. Das bezweifelte Barnaby. Das bezweifelte er sogar sehr. Sobald Dennis Rainbirds Erinnerungsvermögen zurückkäme, würde er sich nicht mehr wohl fühlen, bis der Mörder seiner Mutter gefaßt war. Barnaby war sicher, daß Dennis über all das, was seine Mutter über andere Leute in Erfahrung gebracht hatte, auch Bescheid wußte. Und was, außer einer andauernden Geistesverwirrung,

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