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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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alles ist, könnte ich dann gehen? Ich würde gern nach -«
      »Noch eine Frage«, sagte Barnaby. »Hat sich seit der Rückführung jemand umgezogen?«
      Nachdem sie ihm eine negative Antwort gegeben und man ihr die Erlaubnis, sich zu entfernen, erteilt hatte, tauschten die drei Männer amüsierte Blicke aus. Barnaby fragte: »Calypsos Heu?«
      »Das sind alles Vegetarier, Sir«, antwortete der junge Constable.
      »Sie haben doch alles ganz genau mitgeschrieben, oder, Sonnenschein?« fragte Troy nach.
      »Natürlich nicht, Sergeant«, sagte der Police Constable und lief rot an. Auf seiner Oberlippe prangte ein absurd flaumiges Bärtchen, das einen an einen Streifen Entenfedern denken ließ. »Nur die relevanten Details.«
      »Die hatten massig Zeit, sich auf eine Geschichte zu einigen, bis der erste Streifenwagen eintraf, Chief. Vielleicht kriegen wir jetzt dauernd diesen übernatürlichen Unsinn aufgetischt,«
      »Da habe ich so meine Zweifel. Bestimmt sind nicht alle so übergeschnappt wie die eben.«
      Es klopfte, und die Frau mit den langen grauen Haaren trat ein, gefolgt von dem Mann mit dem mexikanisch anmutenden Bart. Sie hatten ihre Stirnbänder abgelegt und trugen statt dessen übertriebene Trauermienen. Sie brachte ein Tablett mit drei Tassen und er einen Teller, der im Grunde genommen auch noch auf das Tablett gepaßt hätte.
      »Wir dachten, Sie würden sich gewiß über eine kleine Stärkung freuen...«
      »Eine Tasse Malzkaffee -«
      »Ein wirklich ausgezeichneter Kaffee-Ersatz -«
      »Und etwas Kuchen.«
      Eine Tasse entgegennehmend, fragte Barnaby sie nach ihren Namen und sagte: »Nun, wo Sie schon mal da sind, würde es Ihnen doch sicherlich nichts ausmachen, ein paar Fragen zu Mr. Craigies Ermordung zu beantworten.« Ganz bewußt nannte er die Sache beim Namen, damit jeder wußte, wo er stand.
      Man merkte, wie ungewohnt diese Situation für sie war. Beide ließen sich schwerfällig auf einen Stuhl fallen. Ken sprach als erster: »Sie können das doch nicht als Mord bezeichnen.« Und schob freundlich nach: »Jedenfalls nicht wie ein Laie dieses Wort verwenden würde.«
      »Es gibt nur eine Art, diesen Begriff auszulegen, Mr. Beavers. Die mutwillige Vernichtung menschlichen Lebens. Sie können das selbstverständlich in jede Ihnen genehme Sprache übersetzen. Aber am Ende läuft es eben doch auf Mord hinaus.« Auf ihr niedergeschlagenes Nicken hin schob er Papier und Bleistift hinüber und erklärte ihnen, was es mit der Skizze auf sich hatte. Er untersagte ihnen, sich miteinander zu beraten, und beobachtete sie beim Zeichnen.
      Ihre Diagramme waren - wie ihre Kleider und ihre Haarfrisuren - beinahe identisch. Vor seinem geistigen Auge sah er sie im Winter gleiche Pullover und gleiche Pudelmützen tragen, die auf identischen Spitzköpfen ruhten. Troy hatte mit seiner Erfrischung zu kämpfen. Wäre der Kuchen nicht in Scheiben geschnitten, hätte er ein prima Fundament abgegeben.
      Ken gab das Blatt Papier zurück und fragte: »Darf ich einen Zwischenkommentar zu Ihrer letzten Ausführung abgeben?«
      »Durchaus. Aber bedienen Sie sich bitte - falls möglich - einer uns geläufigen Sprache. Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit«, meinte Barnaby und fürchtete schon, daß dem doch so war.
      »Das Messer wurde von einer sterblichen Hand gehalten.« Ziemlich störrisch. »Aber die Hand wurde unter göttlicher Anleitung geführt. Um die Wahrheit zu sagen, sowohl ich als auch meine Frau waren ziemlich frustriert, nicht erwählt worden zu sein -«
      »Es wäre uns eine Ehre gewesen -«
      »Keines der anderen Kommunenmitglieder ist ergebener als wir.«
      »Jedoch«, monierte Ken gekränkt, »es sollte nicht sein.«
      »Sie müßten dankbar sein, daß die Wahl nicht auf Sie gefallen ist, Mr. Beavers. Es sei denn, Sie verspüren das Verlangen, die nächsten Jahre in einer Gefängniszelle zu verbringen.«
      »Wie kommen Sie denn darauf ?« rief Heather, warf den Kopf zurück und gab kurz einen Blick auf das frei, was mit Hilfe von exzessivem Training und einer Menge plastischer Chirurgie in ferner Zukunft der Ansatz eines Kinns werden könnte.
      Ken sagte: »In einem spirituell ausgerichteten Leben gibt es so etwas wie eine Zelle nicht.«
      In diesem Augenblick schob Barnaby die beiden Plastiktüten hinüber. Die mit dem Messer veranlaßte Ken zu murmeln: »...Vibrationen, immer noch spürbar... subtil, aber sehr potent ...

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