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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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sei, Miss Cuttle...« (Oh, sehr klug, fand Troy.) »Worauf ich hinausmöchte, ist die Frage, wer ihn dorthin geschickt hat.«
      »O nein, nein, nein - so war das überhaupt nicht.« Sie schenkte ihm ein süßes, leicht herablassendes Lächeln. Barnaby hatte schon Sorge, jede Minute den Rat zu erhalten, sich ja nicht seinen klugen Kopf zu zerbrechen.
      »Wie war es dann?« fragte Sergeant Troy.
      »Nun...« Nachdem May sich bequemer hingesetzt hatte, plazierte sie ihre Tasche wie einen Känguruhbeutel auf ihrem Schoß. »Es fing alles mit meiner Rückführung an.« Sie brach ab, da ihr auffiel, wie Barnabys wettergegerbtes Antlitz sich verdüsterte. »Ach, je... es fällt mir schwer, das Außenseitern zu erklären. Vielleicht reicht es zu erwähnen, daß wir schon mehrmals auf dieser Welt gewesen sind und ich jeden dritten Freitag im Monat, außer im Februar, wo ein übernatürlicher Selbstverteidigungskurs stattgefunden hat, unter der Anleitung des Meisters Ereignisse aus anderen Leben noch mal durchlebe. Während dieser Rückführungsperioden schwirrt immer eine Menge Energie herum, der heutige Tag hingegen hat alles übertroffen. Heute nachmittag hatte ich beispielsweise einen Unfall, den ich allerdings nicht als Unfall, sondern als Gleichnis begreife. Ein Eisenbrocken fiel vom Dach -«
      »Könnten wir bei diesem Abend bleiben, Miss Cuttle?«
      »Oh. Ja, sehr gut. Eigentlich geschah dasselbe in einem anderen Gewand. Eine Symbolisierung von Astarte, der Mondgöttin. Später, während der eigentlichen Rückführung, trieben Nebel umher, Sterne kollidierten, Pfeiler silberner Lichtblitze und goldener Lichtregen, drehende Monde... Die Durchquerung eines Arahat ist von signifikanter astraler Bedeutung und kann nicht mit Hilfe herkömmlicher Dynamik erreicht werden. Dabei handelt es sich weder um eine gewöhnliche noch zufällige Angelegenheit.«
      »Gewiß nicht zufällig.«
      »Ich sehe, Sie suchen nach einer Art Einmischung von Menschenhand.«
      »Ja, die Untersuchung zielt in diese Richtung.«
      »Als Sie aus Ihrer Trance oder woraus auch immer erwachten«, sagte Troy, »was genau haben Sie da gesehen?«
      »Das habe ich doch gerade eben beschrieben. Dahintreibende Monde -«
      »Mich interessieren die Fakten.«
      »Das sind die Fakten.«
      Wild entschlossen, in Zukunft seine Fragen so präzise zu formulieren, daß die Gegenseite keine Schlupflöcher für astrologische Ergüsse fand, fuhr Barnaby fort: »Nun, Miss Cuttle -«
      »Vorkoster des Generals.«
      »Pardon?«
      »Das war ich heute abend. Im römischen Britannien.«
      »Tatsächlich?« Barnaby, dem die Huldigung von Vorfahren nichts sagte, drang weiter in sie. »Könnten Sie mir verraten -oder besser noch - zeigen, wo er und die anderen saßen, bevor Sie anfingen.« Er schob ihr einen Bleistift und ein Blatt Papier zu und - da sie den Mund öffnete - beeilte sich zu sagen: »Wir haben nur Weiß.«
      »Musik ist meine Stärke, nicht die darstellende Kunst«, verkündete May.
      »Eine grobe Skizze dürfte genügen. Machen Sie Kreuze, wenn Ihnen das lieber ist. Aber raten Sie nicht. Sollten Sie unsicher sein, machen Sie lieber kein Kreuz.«
      Sie malte wie ein Kind, konzentriert und mit vorgeschobener Zunge. Barnaby studierte das Ergebnis.
      »Hatte sich etwas an diesen Positionen geändert, als Sie... ähm... wieder Sie selbst waren?«
      »O ja. Alle standen um mich herum. Arno weinte - der dumme Kerl.«
      »Wieso?«
      »Ich war vergiftet worden. Als ich die Pilze kostete. Die anderen machen sich immer gleich Sorgen. Er hätte wissen müssen, daß ich in Ordnung bin. Als man mich an das Kutschenrad gefesselt hatte -«
      »Sie sagen alle«, unterbrach Troy. »Gehörte Mr. Craigie auch dazu?«
      »Nein. Allerdings fiel mir das erst auf, als Christopher das Licht einschaltete.«
      »Wo ist er auf dieser Zeichnung?« Barnaby betrachtete die Skizze.
      »Nirgendwo. Er war bei mir.«
      »Sie wollen damit sagen, daß es dunkel war?« hakte der Chief Inspector nach.
      »Düster.«
      »Wie praktisch«, ließ Troy verlauten.
      May runzelte die Stirn. »Ich begreife nicht.«
      »Wer hat vorgeschlagen, das Licht zu löschen?«
      »Niemand. Bei unseren Meditationsübungen verfahren wir immer so.«
      »Und was haben Sie gesehen, als das Licht wieder an war?«
      »Der Meister stand vor seinem Stuhl -«
      »Immer noch auf dem Podest?« Barnaby warf einen Blick auf die

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