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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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      »Genau. Alle stürmten nach unten.«
      »Ja... nun... sehen Sie...« Troy drehte Mays Skizze um. »Sie waren... zu neunt? Doch einer ist offensichtlich zurück-geblieben, bringt den alten Obi-halb-Kenobi um die Ecke und gesellt sich dann zu den anderen. Wie lange würde das dauern? ' Eine Sekunde? Zwei? Da die Schachtel geschrien und gezappelt hat, konnte niemand einen Schrei hören, falls der Typ einen ausgestoßen hat.«
      »Hmm. Die Theorie ist nicht unvernünftig.« Troy erlaubte sich ein selbstgefälliges Grinsen. »Bin mir aber nicht sicher, ob ich die Verschwörungstheorie kaufe. Nun - dann wollen wir mal mit -« Er drehte die Skizze wieder um. » - Christopher Wainwright sprechen. Er harrte während der gesamten Rückführung neben dieser Cuttle aus und hatte insofern - genau wie sie - ein uneingeschränktes Blickfeld. Möglicherweise hat er gesehen -« Es klopfte kurz an die Tür, und die Polizistin Anfang Dreißig steckte den Kopf durch den Türspalt. »Was gibt es?«
      »Draußen ist eine Miss McEndrick, Sir. Sie behauptet, wichtige Informationen über den Vorfall im oberen Stockwerk zu haben.«
      Kaum hatte die Beamtin das letzte Wort gesprochen, zwängte sich Janet in das Verhörzimmer, stand mit eingefallenen Schultern da, verdrehte die Augen, blinzelte hektisch und ratterte drauflos. Die Worte kamen ihr wie Maschinengewehrfeuer über die Lippen und waren kaum verständlich, so schnell sprach sie.
      »Es tut mir leid... ich konnte nicht warten, bis Sie nach mir rufen... Entschuldigung... es ist nur so, daß ich was gesehen habe, bin mir sicher, es ist wichtig... und daß Sie es erfahren möchten, bevor Sie Ihre Zeit mit den anderen verschwenden... ’tschuldigung...«
      Alles an ihr kündete von Reue. Sie schien um Vergebung zu bitten für ihre Größe, ihre unattraktiven Klamotten, ihren knochigen Körper, ihre bloße Existenz. All das hatte sie aber nicht daran gehindert, unaufgefordert das Zimmer zu betreten. Sich einem Fremden aufzudrängen, sich als Autorität darzustellen. Dieser Schritt mußte ihr einiges abverlangt haben.
      Barnaby bat sie, Platz zu nehmen. Das tat sie mit den Worten: »Ich weiß, wer es getan hat. Er trug einen Handschuh, nicht wahr? Einen Gummihandschuh?«
      »Wie kommen Sie auf diese Idee?«
      »Hinter dem Vorhang, dort lag er, nicht wahr?« Sie brach ab, woraufhin Barnaby sie zum Fortfahren ermunterte, während ihm das nervöse Zucken in der Wange und die intelligenten, weit auseinanderstehenden Augen auffielen, in denen keine Trauer lag.
      »Er hat ihn aus seiner Tasche gezogen. Ich habe es beobachtet. Er hat sich im Zimmer umgeschaut, als warte er, bis ihn niemand beobachtet, darum blickte ich in eine andere Richtung - tat so, als unterhielte ich mich mit jemandem aber ich habe ihn erwischt.«
      »Wen erwischt, Miss McEndrick?«
      »Wie - natürlich Guy Gamelin.« Sie hatte Mühe, ruhig zu sprechen. In ihrer Stimme schwang unüberhörbar Triumph mit.
      Natürlich? Hier geht es um etwas Persönliches, dachte Barnaby und fragte sich, wieso dem so war. Möglicherweise gehörte sie - wie auch sein Sergeant - zu der Sorte Menschen, die in Gegenwart von Reichen von Neid zerfressen wurden. Diese Schlußfolgerung stellte den Inspector nicht zufrieden. Er fragte sie nach ihrer Meinung über Mr. Gamelin.
      »Meine Meinung?« Sie lief puterrot an. »Ich habe keine Meinung. Ich habe ihn erst heute kennengelernt.«
      »Sie haben zusammen zu Abend gegessen.«
      »So kann man das wohl nicht nennen. Wir waren zu neunt.«
      Barnaby nickte und warf ihr einen erwartungsvollen, aufmunternden Blick zu. Die Stille dehnte sich aus. Seine Miene, die besorgtes Interesse verriet, veränderte sich nicht. Man mußte schon sehr ungehobelt sein, um nicht zu antworten.
      »Falls Sie es wirklich wissen möchten, ich halte Gamelin für ziemlich widerlich. Denkt nur an sich - wie die meisten Männer. Korrigiert uns, wenn er nicht gerade versucht, uns niederzumachen. Belächelt unsere Ideale und die Art und Weise, wie wir zu leben versuchen. Selbstverständlich lassen sich manche Leute leicht von Macht beeindrucken. Und von Geld.«
      »Möglicherweise die Mehrheit der Menschen?«
      »Wie dumm von ihnen.«
      Barnaby erläuterte die Skizze und reichte ihr ein Blatt Papier. Janet sagte: »Wieso? Ich hatte nichts damit zu tun.«
      »Sie alle werden darum gebeten.«
      »Ja - ist es jetzt nicht vorbei? Ich meine - warum gehen Sie nicht

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