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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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EHRENWERTER ABSICHT
     

* 9
     
    Um halb neun am nächsten Morgen saß Barnaby an seinem Schreibtisch, stöberte herum, dachte nach und sah die vielen unterschiedlichen Aussagen und Skizzen durch. Keine der Zeichnungen war vollständig, und doch schien jeder zu wisSen, wo er selbst und seine unmittelbaren Nachbarn gestanden hatten. Mit Hilfe dieser Hinweise hatte Barnaby eine große, komplette Skizze angefertigt, die nun an der Wand hing.
      Er studierte sie gerade, als die Tür aufging und eine blasse, gespenstische Gestalt mit schwarzumrandeten Pandaaugen 's und einem Tablett in der Hand auftauchte.
      »Ist das mein Tee? Wurde ja auch Zeit.«
      Barnaby hatte nur fünf Stunden geschlafen. Da er gewöhnlich nie mehr als sechs Stunden Schlaf brauchte, war er in ausgezeichneter Form. Troy war gegen drei Uhr nachts ins Bett gegangen. Das Baby hatte ihn um vier geweckt und bis halb acht immer mal wieder geweint. Um diese Uhrzeit war der Vater aufgestanden und hatte sich angezogen, während die Kleine sanft eingeschlummert war. Das ging nun schon seit einer Woche so. Solch ein Grad an Rachsüchtigkeit bei einem so jungen Wesen machte Troy Kopfzerbrechen. Er reichte ' Barnaby seinen Tee, süßte seinen eigenen mit drei Stücken Würfelzucker, rührte um und trank einen Schluck und verzog das Gesicht. »Kein Zucker.«
      »Neulich sagten Sie, Sie möchten Ihren Zuckerkonsum reduzieren.«
      »Aber doch nicht auf Null.« Troy brachte die Zuckerdose. Der Chief Inspector bediente sich großzügig und grinste dabei seinen Sergeant an. »Ach - das Glück der Vaterschaft.«
      »Sie ist wunderbar. Wunderschön. Aber...«
      »Nur nicht mitten in der Nacht. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern.« Er und Joyce hatten sich abgewechselt, als Cully mit den Dreimonatskoliken zu kämpfen hatte. Er fragte sich, ob Maureen auch mit Hilfe rechnen durfte.
      »Ich denke, irgendwann werde ich trotzdem durchschlafen können.«
      »Das denke ich auch, Gavin.«
      Ermutigt von der Stimme der Erfahrung und vom stark gesüßten Tee zu neuem Leben erweckt, studierte Troy die Zeichnung seines Chefs.
      »Das wäre es dann also?«
      »Ja. Ob und wie wichtig all diese Positionen sind, kann ich noch nicht sagen. Wir werden uns wieder damit beschäftigen, sobald wir den Bericht der Gerichtsmediziner haben. Dann kennen wir den Winkel, mit dem das Messer geführt wurde, und all das.«
      »Darüber habe ich mir so meine Gedanken gemacht, Sir.« Mit dem Löffel kratzte Troy den aufgelösten Zuckersatz aus seiner Tasse. »Das Ding war ziemlich lang und spitz. Selbst wenn man es am Körper tragen kann, dürfte sich der Betreffende meiner Meinung nach weder sicher noch bequem gefühlt haben. Ich frage mich, ob es nicht von vornherein im Solar versteckt wurde.«
      »Ist wohl nicht gerade das passende Versteck. Und es hätte später auch wieder leicht erreichbar sein müssen.«
      »Ich dachte an die Kissen.«
      »Wäre ein Risiko gewesen, oder? Weil vielleicht jemand draufsitzt.«
      »Es sei denn, man setzt sich eben selbst drauf.«
      »Was nicht der Fall gewesen ist.«
      »Stimmt, stimmt.« Troy war noch nicht geneigt, seiner Theorie abzuschwören. Er schlenderte zum Fenster hinüber. Es zuckte ihm in den Fingern, so sehr verlangte es ihn nach einer Kippe nach dem Tee. In der Hoffnung auf Ablenkung warf er einen Blick nach draußen. »Natürlich würde das bedeuten, daß Gamelin schon vorher wußte, wo die Rückführung stattfindet. Dazu könnten wir ihn nachher doch befragen.«
      Barnaby, der den Stapel Aussagen überflog, antwortete nicht. Gerade als er seine Tasse aufs Tablett zurückstellen wollte, erregte ein Wagen auf dem Besucherparkplatz Troys Aufmerksamkeit. »Sieh an, wenn da nicht jemand klug investiertes Geld parkt.«
      Erfreut über die Möglichkeit, seine Beine zu bewegen, trat Barnaby neben seinen Sergeant. Ein atemberaubender Bentley in der Farbe von bitterer Schokolade stand unten auf dem engen Parkplatz. Etwas umständlich stieg ein Mann aus und ging auf das Hauptgebäude zu. Während Barnaby zusah, wie der Autobesitzer langsam und erhaben über den Platz schritt, dachte er, daß es einen erstklassigen Schneider brauchte, um einen Wanst wie diesen distinguiert und nicht abstoßend aussehen zu lassen.
      »Wer, verdammt noch mal, könnte das sein?«
      »Ich habe da so eine vage Vermutung.«
      Kurz darauf tauchte ein Constable aus dem Hauptgebäude mit einer unerhört

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