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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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hergefahren sein könnte?«
      »Sie bildete sich ein, ihn zu lieben.« Barnaby starrte grimmig in den Raum, damit auch nur ja keiner wagte, sich darüber lustig zu machen. Alles schwieg. »Soweit wir wissen, ist sie noch nicht einmal bei ihm im Haus gewesen, doch sobald wir ihre Fingerabdrücke haben, sieht die Sache vielleicht anders aus.
      Im Augenblick zögere ich noch, groß angelegte Ermittlungen einzuleiten, da es ja immer noch möglich ist, daß wir es schlicht mit einem Unfall zu tun haben. Ich möchte jedoch, daß ihr Foto zusammen mit dem von Hollingsworth in den Cafés und Restaurants in Causton herumgezeigt wird. Vielleicht erinnert sich ja jemand, daß er sie mal zusammen gesehen hat.« Barnaby war zwar der festen Meinung, daß es sich bei dem Tagebuch um reine Fiktion handelte, doch er wollte nicht riskieren, die Sache ungeprüft zu lassen.
      »Ich werde mich in einer halben Stunde an ihrem Arbeitsplatz umhören und hoffe, daß sich dadurch noch einiges ergibt. Die nächste Besprechung ist um sechs. Also, an die Arbeit. Gavin?«
      Sergeant Troy nahm sein Jackett und folgte seinem Boss aus dem Raum. Als sich die Tür hinter ihm schloß, sagte der Mann, der gelacht hatte: »Wer zum Teufel ist Ava Gardner?«
      Während er auf den Rover zuging, in dem sein Chef bereits saß, lachte Sergeant Troy, der zwei Dosen eiskalte Limonade aus dem Automaten in der Hand hatte, still vor sich hin. Mit amüsierter Miene und ungläubig den Kopf schüttelnd stieg er auf den Fahrersitz.
      »Danke«, sagte Barnaby und streckte eine Hand aus. »Das ist jetzt genau das Richtige.«
      »Ach ja.« Troy, der eigentlich beide Dosen für sich gekauft hatte, reichte ihm die weniger leckere. »Die hier soll sehr gut sein.«
      »Dann will ich sie Ihnen nicht wegnehmen, Gavin«, sagte Barnaby und griff nach der anderen Sorte. »Was war denn so lustig?«
      Troy fing an zu erklären. »Da war so ein alter Penner unten in der Halle und wollte Anzeige erstatten. Offenbar hat er irgendwo auf dem Bürgersteig gesessen, seine ganzen Besitztümer vor sich in einer gammeligen Plastiktüte. Da kommt so ein Witzbold daher und sagt: >Ich bin Vertreter von Sainsbury’s. Einen Penny für deine Tüte ?< Er wirft die Münze hin und verschwindet mit dem Kram von dem alten Kerl. Am Empfang machen die sich immer noch vor Lachen in die Hose.«
      »Dann ist für Sie der Tag ja gerettet, was?«
      »So ziemlich«, sagte Sergeant Troy, riß seine Kirschlimonade auf und trank einen großen Schluck.
      »Sie sind aber nicht hier, um sich zu amüsieren. Also kippen Sie das Zeug in sich rein und dann los.«
      »Alles klar, Chef.« Er trank die Dose aus, klemmte sie hinter das Schaltgehäuse und drehte den Zündschlüssel.
      Man hatte sie gebeten, den Hintereingang der Coalport and National zu benutzen. Als sie ankamen, fanden sie die Tür jedoch verschlossen. Barnaby guckte über eine Spitzengardine, die auf halber Höhe im Fenster hing, in ein Zimmer, das sich als Pausenraum mit Teeküche erwies. Eine junge Frau, die gerade spülte, trocknete sich die Hände an einem Geschirrtuch ab und ließ sie herein.
      »Entschuldigung. Ich sollte nach Ihnen Ausschau halten.« Sie ging an ihnen vorbei und öffnete die gegenüberliegende Tür, die in einen großen Raum mit hoher Decke führte, in dem mehrere Schreibtische standen. Am anderen Ende befanden sich die Schalter, wo zur Zeit nur ein Kunde stand. »Ich sage bloß dem Leiter Bescheid, daß Sie da sind.«
      Nachdem der Kunde gegangen war, ließ Mr. Marchbanks, eine Witzfigur mit zitronengelben Locken, Augen, die an gekochte Stachelbeeren erinnerten, und einem Händedruck wie eine feuchte Flunder, die beiden Polizisten in den Schalterraum.
      »Ich hab mir gedacht, daß Sie ungestört über die Angelegenheit reden möchten«, sagte er und zeigte auf das Hinweisschild auf der Glastür. Auf der ihnen zugewandten Seite stand: Geöffnet. »Aber ich hoffe...«
      »Ich werde mich bemühen, nicht zuviel von Ihrer Zeit in Anspruch zu nehmen«, antwortete Barnaby. »Darf ich?«
      Als er sich an den leeren Schreibtisch setzte, kam ein wahres Monument von einer Frau, sehr groß und sehr breit, die mehr Borsten auf ihrer Oberlippe hatte als eine Oral-B-Zahnbürste, aus einem Büro, auf dessen Tür Personalabteilung stand. Der Chief Inspector nahm an, daß es sich um Trish Travers handelte.
      Alle wirkten bedrückt, aber nicht übermäßig traurig. Nicht einmal Mr.

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