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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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identifizieren, stellt sie eine Bedrohung dar. Ich vermute, daß sie längst beseitigt wurde.«
      »O Gott.«
      »Nun ja.« Barnaby strebte forsch zu dem winzigen Flur. »Hat wohl keinen Sinn, daß wir noch länger hier rumhängen. Wir schicken Audreys Leute hier rüber. Mal gucken, was die finden.«
      »Mit ein bißchen Glück Pattersons Fingerabdrücke.«
      »Erwarten Sie mal nicht zuviel.«
      Bevor sie zur Wache zurückkehrten, sprachen sie kurz mit dem Besitzer des asiatischen Gemüseladens, der ihnen leider nichts weiter sagen konnte, als daß Nummer zehn, das einzige andere Apartment, das in der Zeile tatsächlich bewohnt war, seinem Onkel Rajni Patel gehörte. Und daß Mr. Patel vor einem Monat nach Bangladesch geflogen war, um mit der dortigen Familie die Geburt seines ersten Enkelsohnes zu feiern.
      Auf die Frage, ob er jemanden gesehen habe, der Nummer dreizehn betreten oder verlassen hätte, nannte der anwesende Mr. Patel lediglich Sarah Lawson, die er als dürre, wilde Frau beschrieb.
      Das bedeutete, daß nun auch Leute die Flavell Street und Umgebung abklappern, Fotos zeigen und hartnäckige Fragen stellen mußten. Das einzige Positive an der Sache war, daß der Chief Superintendent damit keinen Grund hatte, Barnabys Team auf die Hälfte zu reduzieren, wie er es am vergangenen Abend angedroht hatte.
     
    Fawcett Green hatte auch etwas von dem Regen abbekommen. Die St. Chad’s Lane samt Rasenstreifen am Rand war noch ein wenig feucht. Die Luft duftete nach frischen Blättern und Blüten. Troy bog von der Straße ab und parkte an der Stelle, an der zuvor Sarah Lawsons Spielzeugauto gestanden hatte.
      »Ich dachte, unser Dorfbeschützer sollte die Hütte im Auge behalten«, sagte Troy.
      Der arme Perrot. Er hatte treu die Stellung gehalten, doch wie jedes menschliche Wesen brauchte er ab und zu eine Pause und was zu essen. Abgesehen von vereinzelten Pausen hatte er mittlerweile seit fast zwei Tagen das Bay Tree Cottage umkreist. Es war mal wieder sein Pech, daß er ausgerechnet jetzt nach einer langen Frühschicht kurz nach Hause gegangen war, um rasch zu duschen und eine Schüssel Coco Pops zu essen.
      Barnaby und Troy standen auf der Eingangsstufe und hatten gerade ihre Handschuhe übergestreift, als ein absterbendes Tuckern einer Honda seine Rückkehr ankündigte. Fassungslos und schuldbewußt zugleich, bockte Perrot hastig sein Motorrad auf und lief auf das kaputte Tor zu.
      »Chief Inspector...«
      »Ah, Constable. Nett, daß Sie zufällig vorbeikommen.«
      Und das brachte für Perrot das Faß zum Überlaufen. »Irgendwas setzte aus, und ich sah nur noch rot«, erzählte er Trixie später. Von der Ungerechtigkeit dieser Bemerkung zum Äußersten getrieben und überzeugt, daß er ohnehin nichts mehr zu verlieren hatte, stimmte Perrot seinen Schwanengesang an.
      »Ich bin nicht zufällig vorbeigekommen, Sir. Ich komme gerade zurück. Ich halte mich nämlich auf Ihre Anweisung hin seit achtundvierzig Stunden in der Nähe dieses Hauses und seiner unmittelbaren Umgebung auf. Ich habe kaum geschlafen und nur so nebenbei was gegessen. Gestern konnte ich nicht beim Radrennen der Kinder sein, wo ich bisher jedes Jahr war, seit ich diesen Posten hier übernommen habe. Und auch nicht beim Bowling-Turnier der alten Herren. Meine Frau und meine Kinder haben mich kaum zu sehen gekriegt, seit dieser Fall läuft. Ich habe versucht, meine Pflichten nach bestem Wissen und Gewissen zu erfüllen, und alles, was ich dafür bekommen habe, waren spöttische Bemerkungen und bösartige Kommentare. Das ist..., das ist nicht richtig.«
      Staunendes Schweigen, das man beinahe mit Händen hätte greifen können, folgte auf diesen heftigen Ausbruch. Dann ging Troy ganz langsam zu Constable Perrot herüber, straffte die Schulter, schob sein Kinn vor und sagte: »Wenn du noch weiter dem DCI gegenüber eine freche Lippe riskierst, Poll, dann quetsche ich dir die Eier, bis dir die Augen aus dem Kopf kullern.«
      »Nennen Sie mich nicht Poll«, entgegnete Perrot kühn, obwohl seine Lippen vor Angst und Elend ganz angespannt waren.
      »Das mag ich nicht.«
      »Was zum Teufel glaubst du...«
      »Schon gut, Gavin. Das reicht.« Barnaby stand auf der Türschwelle und betrachtete Constable Perrot. Nachdem er seinem Ärger freien Lauf gelassen hatte, stand der Polizist nun schweigend und zitternd da. Sein Gesicht war weiß mit einem Stich ins Grau. Um die Augen hatte er dunkle Ringe

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