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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Vernehmung anwesend sein sollte. Bis das geregelt war, hatte er sich Notizen gemacht und war den Fall noch einmal durchgegangen, um Gerüchte,Vermutungen und Verdächtigungen soweit auszuschließen, bis nur noch die unstrittigen Tatsachen übrigblieben. Damit war er gerade fertig, als Troy zusammen mit der Verdächtigen und John Starkey hereinkam.
      Der allgemein herrschende Eindruck, daß Altruismus eine höchst seltene Tugend ist und daß Anwälte nur dann als Pflichtverteidiger arbeiten, wenn sie sonst nicht genug zu tun haben, traf zweifellos auf Starkey zu. Wenn er sehr gerissen gewesen wäre oder zu den Typen gehört hätte, die sich immer hart an der Grenze des Erlaubten bewegten, wäre Sarah vielleicht besser dran gewesen. Aber er war faul, vor Gericht fast immer schlecht vorbereitet, und da er meist Mandanten hatte, die genauso apathisch und abgestumpft waren wie er, wurde selten Beschwerde gegen ihn eingelegt.
      Mancher Ermittlungsbeamte mochte ja froh sein, wenn ein Verdächtiger bei der Vernehmung einen derart schwachen Rechtsbeistand hatte, doch DCI Barnaby gehörte nicht zu dieser Sorte. Troy hingegen sah darin eine gewisse ausgleichende Gerechtigkeit. Er fand, daß der Chef bereits genügend Zugeständnisse gemacht hatte, indem er sich von Lawson diktieren ließ, wo das Gespräch stattfinden sollte. Starkey, der ein weißes Hemd trug, das alles andere als blütenrein war, und einen leichten Geruch nach starkem Ale ausdünstete, schien bereits in eine leichte Trance verfallen zu sein. Barnaby stellte das Tonband an, nannte Datum und Uhrzeit sowie die Namen der Anwesenden, und fing an.
      »Lassen Sie mich als erstes erklären, Miss Lawson, wie es zu diesen Anschuldigungen gegen Sie gekommen ist.«
      Er beschrieb die Durchsuchung der Wohnung in der Flavell Street und des Bay Tree Cottage und was sie dort gefunden hatten. Er unterließ den Hinweis, daß es sich dabei, bis der Bericht der Spurensicherung vorlag, lediglich um Indizien handelte. Das war Starkeys Aufgabe, was diesem aber offenbar völlig entfallen war.
      Dann nahm Barnaby drei Vergrößerungen der Fotos von der Geisel und legte sie eins nach dem anderen, vom weniger schlimmen bis zum schlimmsten, vor Sarah hin. Dabei beschrieb er für das Tonband, was er tat.
      Wenn er auch nur den geringsten Zweifel gehabt hatte, daß sie an der Entführung von Simone Hollingsworth beteiligt gewesen war, so wurde dieser jetzt durch Sarahs Reaktion hinfällig. Es war nicht zu übersehen, daß sie die Fotos kannte. Um ihren Mund lag eine leichte Verbitterung, während sie die Fotos ordentlich aufeinanderlegte. Barnaby fiel auf, daß das schlimmste Foto nach oben kam und sie es mit offenkundiger Gleichgültigkeit betrachtete. Eine derartige Gefühllosigkeit machte ihn wütend.
      »Wurden diese Fotos in der Flavell Street 13 aufgenommen?«
      »Sie müssen das nicht beantworten, Mrs. Lawton.«
      »Um Himmels willen, Starkey. Können Sie sich denn noch nicht mal den Namen Ihrer Mandantin richtig merken.«
      »Was?« Der Anwalt senkte den Kopf - eine kahle Stelle glänzte fettig unter der Neonröhre - und raschelte mit seinen Papieren. »Oh, entschuldigen Sie bitte vielmals.«
      »Ich wiederhole die Frage, Miss Lawson. Wurden die Fotos, die ich Ihnen gerade gezeigt habe, in der Flavell Street 13 aufgenommen?«
      »Ja.«
      »Mit der Kamera, die ich in einer Holzkommode im Schlafzimmer des Bay Tree Cottage gefunden habe?«
      »Ja.«
      Troy, der gar nicht gemerkt hatte, daß er, seit die Frage das erstemal gestellt worden war, die Luft angehalten hatte, atmete jetzt aus. Ein langes, triumphales Ausatmen. Innerhalb von einem Tag - nein, die Lüge sei ihm verziehen, von einem halben Tag - waren sie, nachdem sie so lange völlig im dunkeln getappt hatten und praktisch kaum einen Millimeter vorangekommen waren, so gut wie am Ziel.
      Er drehte den Kopf zu seinem Chef - sie saßen nebeneinander - und erwartete, auf dessen großen, kräftigen Wangen die gleiche triumphale Röte zu sehen, die er bei sich spürte. Doch Barnabys Gesicht blieb unverändert. Kalt und voller Ernst. Eine derartige Kühle schien von der wuchtigen Gestalt neben ihm auszugehen, daß auch Troy langsam wieder nüchtern wurde. Auch wenn er nicht sonderlich phantasiebegabt war, begann er plötzlich mit einer noch nie dagewesenen Klarheit zu begreifen, wie grausam die Tat war, die Sarah Lawson soeben gestanden hatte.
      Auch John Starkey schien allmählich

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