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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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wir doch eigentlich Schwestern in Herz, Geist und Seele wären. Ich dachte nur, hör doch bitte auf. Nach der dritten oder vierten Stunde spitzte es sich dann zu.«
      Simone hielt inne, trank einen Schluck Wasser und saß einen Augenblick schweigend da, bevor sie fortfuhr. Barnaby wußte, daß solche Pausen noch häufiger Vorkommen würden, denn obwohl Simone genug Zeit gehabt hatte, sich die Abfolge der Ereignisse und die dazugehörigen Emotionen zurechtzulegen, war es doch eine äußerst komplizierte Geschichte; die es zu erzählen galt.
      »Auf dem Heimweg bog Sarah in der Nähe von Hellions Wychwood in einen kleinen Weg ab. Ich wurde nervös, weil ich dachte, sie würde mich angrapschen, aber sie war ganz ruhig. Sie sagte nur, sie liebte mich mehr als alles auf der Welt und wollte, daß ich Alan verlasse und mit ihr zusammenlebe. Ich war völlig platt. Sie versprach, nie etwas von mir zu verlangen. Nun ja«, Simone gab ein rauhes Lachen von sich, »das haben sie ja alles schon mal gehört.
      Sie sagte, sie würde das Cottage verkaufen und irgendwo ein Haus kaufen, wo es mir gefiele. Ich sagte, mir gefiel’s in London, und sie könne froh sein, wenn sie für das Geld für ihre Bruchbude eine Einzimmerwohnung in Walthamstow kriegte. Darauf sagte sie, sie hätte etwas Geld gespart, und es gäb auch noch ein paar Sachen von ihren Eltern, die sie verkaufen könnte. Es war alles ein bißchen erbärmlich, um ehrlich zu sein.«
      Du kannst mir viel erzählen, dachte Barnaby.
      »Das war dann also das letzte Mal, daß Sie in den Kurs gegangen sind?« fragte Sergeant Beryl.
      Simone runzelte die Stirn und schwieg.
      »Es muß schwierig für Sie sein«, sagte Barnaby.
      »Was?«
      »Sich daran zu erinnern, was als nächstes kommt.«
      »Ich weiß nicht, warum Sie so sarkastisch sind.« Ihre zarte, rosarote Unterlippe fing an zu zittern.
      »Vielleicht kann ich Ihrem Gedächtnis ein wenig nachhelfen.«
      »Bitte legen Sie meiner Mandantin keine Worte in den Mund.« Jill Gambles Stimme klang verärgert. »Vielleicht haben Sie übersehen, daß sie sich bemüht, mit Ihnen in jeder Hinsicht zu kooperieren.«
      Sergeant Beryl überbrückte das darauf folgende eisige Schweigen, indem er seine Frage wiederholte.
      Schließlich sagte Simone: »Das ist richtig. Alan hatte herausgefunden, daß ich dort hinging. Er war sehr eifersüchtig und konnte gewalttätig werden. Deshalb mußte ich den Kurs aufgeben.«
      »Und er war so dankbar dafür«, sagte Barnaby, »daß er Ihnen ein Diamantenkollier für fast eine Viertelmillion kaufte.«
      »Alan machte mir gerne Geschenke. Das hat ihn mir gleich zu Anfang sehr sympathisch gemacht.« Sie wirkte verdutzt, als die beiden Detectives anfingen zu lachen, und flüsterte ihrer Anwältin etwas zu.
      Jill Gamble schüttelte den Kopf. »Schon in Ordnung. Sie machen das gut.«
      »Wissen Sie, was er getan hat, um das Geld dafür aufzubringen?« fragte Barnaby.
      »Vage. Aber ich und Geschäfte...« Simone hob seufzend ihre schlanken Schultern. Ihre hübsche Stirn zog sich verständnislos in Falten. Ganz offenkundig war sie wie ein Kind in diesen Dingen.
      »Was glauben Sie, warum er zu einer so verzweifelten Maßnahme griff?«
      »Du lieber Himmel, das weiß ich doch nicht.«
      »Ich möchte mal annehmen, daß abgesehen davon, daß Ihr Mann in mancher Hinsicht der starke und dominante Partner war, alle Macht in dieser Ehe in Ihren Händen lag, Mrs. Hollingsworth. Und daß Sie Alan - nicht zum erstenmal - erklärt haben, wenn er Ihnen nicht genau das kauft, was Sie haben wollen, würden Sie ihn verlassen.«
      Simone zuckte bei diesen Worten leicht zusammen und wirkte noch zerbrechlicher als zuvor. Sie schwieg, doch ihre Antwort war eindeutig an ihren atemberaubend schönen Augen abzulesen. Beweis es.
      Und natürlich konnte er das nicht.
      »Nach diesem unangenehmen Zwischenfall entstand dann der Plan für Ihre Flucht?«
      »Ja. Sarah gab nicht auf. Sie kam mehrmals bei uns vorbei und hat sich so über Alans Brutalität aufgeregt, daß sie drohte, sie würde ihn fertigmachen.«
      »Wie peinlich«, kommentierte Sergeant Beryl.
      »Eines Tages kam sie dann jedenfalls mit diesem Entführungsplan an. Sie wußte, daß ich mal beim Fernsehen gearbeitet hatte und daß ich wußte, wie man Schauspieler als Unfallopfer oder als Leiche zurechtmacht. Ihr Plan hörte sich ganz einfach an. Ich würde verschwinden, wir würden ein

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