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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Gegensatz zu den meisten von uns, die ihr Verhalten der jeweiligen Situation und dem jeweiligen Gesprächspartner anpassen, offenbar immer die gleiche Nummer abzog. Was sagt uns das über sie?«
      »Daß sie irgendeine Rolle spielte?« schlug PC Belling zögernd vor und zupfte an seinem kühn geschwungenen Schnurrbart.
      »Ganz genau. Die Langeweile war zweifellos echt. Aber abgesehen davon spielte sie eine Rolle. Und wartete auf den richtigen Augenblick. Sie hat Hollingsworth wegen seines Geldes geheiratet und davon, wie schon ein kurzer Blick in ihr Schlafzimmer zeigt, sehr schnell einen großen Teil durchgebracht. Doch obwohl es in diesem Fall nur um Habgier zu gehen scheint, spielt auch Liebe hier eine große Rolle.«
      »Liebe?« Sergeant Beryl verdrehte ungläubig die Augen. »Mir scheint, als hätte sie ihn ausgenommen wie eine Weihnachtsgans und dann erledigt.«
      »Nein, Alan hat sie nicht geliebt! Wir reden hier von Ehemann Nummer eins.« Er blätterte in seinen Notizen und fand die Stelle über den Mann, den man in Cubitt Town aufgespürt hatte. »>Sie war verrückt nach ihm und er nach ihr, und beide waren verrückt nach Geld.< Doch Atherton, so munkelt man zumindest, fand selber ein geeignetes Opfer und verschwand.«
      »Sie nehmen also an, sie ist seinem Beispiel gefolgt und hat sich selbst ein Opfer gesucht«, mutmaßte Alan Lewis, ein Inspector in Zivil.
      »Und ihre eigene Entführung geplant?« fragte PC Belling ungläubig.
      »Mit seiner Hilfe, ja. Ich glaube nicht, daß sie je den Kontakt zueinander verloren haben.«
      »Augenblick mal, Sir«, sagte Audrey. »Da kann ich Ihnen nicht folgen.« Zustimmendes Gemurmel im Raum. »Sarah Lawson und dieser Typ, den wir Tim nennen, haben die Sache doch ausgeheckt.«
      »Das stimmt.«
      »Und Lawson hat gestanden.«
      »Außerdem gibt es einen Beweis - sie hat die Wohnung angemietet, in der Simone gefangengehalten wurde.«
      »Wir haben die Kamera in ihrem Cottage gefunden.«
      »Sie haben gesagt, sie hat die Fotos gekannt.«
      »Außerdem war Simone in Sarahs Freund verknallt. So fing die ganze Sache doch überhaupt an.«
      »Alles was Sie sagen - bis auf die letzte Bemerkung - ist richtig«, räumte der Chief Inspector ein.
      »Dann verstehe ich nicht, worauf Sie hinauswollen, Chef«, stellte Audrey noch einmal fest. »Entweder Lawson und ihr Freund haben die Sache eingefädelt oder Simone und ihr Exmann. Die können doch nicht alle vier darin verwickelt sein.«
      »Das waren sie aber«, sagte Barnaby. »Allerdings waren sie nur zu dritt.« Er wartete einen Augenblick, bis das verblüffte Gemurmel verstummte. »Und nur zwei wußten, was wirklich gespielt wurde. Ich habe vorhin von Liebe gesprochen. Der Liebe zwischen Jimmy Atherton und seiner Frau. Doch ich vermute, daß die neben Sarah Lawsons Liebe für Simone verblassen würde. Leider habe ich es versäumt, sie rechtzeitig zum Verhör holen zu lassen, deshalb hatte sie reichlich Zeit, sich ein anderes Szenario auszuspinnen. Um die Frau zu schützen, die sie auf so grausame Weise betrogen hat. Und ich hab nicht den geringsten Zweifel, daß sie bis zum bitteren Ende bei dieser Geschichte bleiben wird. Denn sie hat nichts zu verlieren und sieht offenbar keinen Sinn mehr im Leben.«
      »Wollen Sie damit sagen«, fragte Inspector Lewis, »daß dieser »Tim< überhaupt nicht existiert?«
      »Ganz recht.«
      »Wann sind Sie darauf gekommen?«
      »Als Ich das letzte Mal mit Lawson gesprochen habe, Ich habe ihr erzählt, er wäre gesehen worden, wie er die Hintertreppe in der Flavell Street hinauf und in die Wohnung ging. Sie war völlig verstört. Wußte überhaupt nicht, wovon ich sprach.« Barnaby stellte sich die Szene noch einmal vor, sah, wie Sarah schließlich das volle Ausmaß des Betrugs begriff und sich trotz des Schmerzes, der sie wie ein Messer durchbohrte, bemühte, die Frau, die sie liebte, zu schützen.
      »Warum hat sie ihn denn überhaupt erfunden?«
      »Zunächst war das gar nicht nötig gewesen. Hollingsworth dazu zu kriegen, daß er glaubte, jemand hätte seine Frau entführt, war ein Kinderspiel. Simone irgendwo einzusperren, die Fotos zu machen und an ihn zu schicken -alles kein Problem. Aber nachdem die Fotos im Garten ausgegraben worden waren, wurde die Sache viel komplizierter. Und als dann die Wohnung in der Flavell Street entdeckt wurde, saß Sarah echt in der Tinte.
      Nicht daß sie sich ihretwegen Sorgen gemacht

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