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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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vergißt das so leicht, finden Sie nicht?«
      Cubby kam mit einem schwerbeladenen Tablett herein. Als erstes kümmerte er sich um Elfrida. Er schwenkte das obere Brett ihres Servierwagens über ihren Schoß, breitete ein reich besticktes Deckchen mit passender Serviette aus und stellte ihren Tee, einen Teller Kuchen mit einer kleinen silbernen Gabel sowie eine Kristallvase, die kaum größer als ein Eierbecher war, darauf. Darin steckten ein kleines Büschel Spargelkraut und drei blaßgelbe Rosenknospen.
      Troy verbrachte die nächste Viertelstunde damit, die Zähne wieder auseinanderzukriegen, die fest an dem köstlichen Plätzchen klebten, und versuchte, nicht auf die großen und extrem harten Nüsse zu beißen. Nach nur einem Schluck schob er seine Teetasse mit dem Absatz unter die Chaiselongue. Derweil versuchte Barnaby unauffällig, ein bißchen mehr über Verhalten und Gewohnheiten der Bewohner von Nightingales zu erfahren. Er fragte, ob einer von ihnen mal irgendwas von einer größeren Meinungsverschiedenheit mitbekommen hätte.
      »Ein Krach?« fragte Mrs. Molfrey. »Du lieber Himmel, nein. Hast du, Dickerchen?«
      »Absolut nicht«, sagte Cubby.
      »Hat Sie jemals in einem Gespräch mit Ihnen angedeutet, daß sie unglücklich sei?«
      »Niemals. Höchstens gelangweilt, aber das war ja zu erwarten. So wie sie in diesem trübseligen und geschmacklosen Haus eingesperrt war.«
      »Das klingt ja so, als hätte er ihr nicht trauen können.« Die Worte wurden undeutlich, aber mit viel Mitgefühl und Verständnis gesprochen. Troy hatte noch nie eine Frau erlebt, der man weiter als bis zum nächsten Laternenpfahl trauen konnte. Aber Männer waren im Grunde auch nicht besser. Er hatte keine sehr rosige Meinung von der menschlichen Natur. Und so war es nicht weiter überraschend, daß die menschliche Natur auch keine sehr rosige Meinung von ihm hatte.
      »Ich habe tatsächlich das Gefühl«, sagte Cubby, »daß Alan in dieser Hinsicht ziemlich mißtrauisch gewesen sein muß. Schließlich haben die meisten Leute ständig Kontakt mit dem anderen Geschlecht, ohne gleich davonzulaufen.« Bei diesen Worten sah Cubby voll unerschütterlichen Vertrauens zu Elfrida. Als ob er andeuten wolle, selbst wenn ein Strom von Verehrern den Gartenpfad entlangstürmte, würde ganz sicher keiner von ihnen gehört werden.
      Zu Barnabys Verblüffung quittierte Elfrida diese groteske Vorstellung keineswegs mit einem lauten Kichern, sondern hob die rechte Hand, an der mehrere prachtvolle Ringe glitzerten, senkte ihre runzligen violetten Augenlider und neigte mit einer anmutigen Bewegung zustimmend den Kopf.
      Die beiden Polizisten sahen sich an. Troy verdrehte amüsiert und ungläubig zugleich die Augen, Barnaby bewunderte einen Augenblick schweigend diese hinreißende Vorstellung, bevor er das Gespräch wieder auf das Thema lenkte, das ihn eigentlich interessierte.
      »Hat Mrs. Hollingsworth Ihnen gegenüber mal angedeutet, daß ihr Mann gewalttätig war?«
      »Alan? Unsinn!«
      »Ganz unmöglich«, sagte Cubby. »Er hat sie angebetet.«
      Barnaby nahm das mit großer Skepsis auf. Er hatte schon zu viele Fälle von ehelicher Gewalt erlebt, wie der Mann seine Frau angebetet hatte, bis er sie eines Tages besinnungslos prügelte - manchmal sogar zu Tode. Dann wandte er sich der wesentlich banaleren Frage zu, ob die Hollingsworths vielleicht Probleme mit ihrem Telefon gehabt hätten.
      »Hat Simone uns gegenüber nie erwähnt.«
      Einen kurzen Augenblick widmeten sich alle ausschließlich dem Essen und Trinken. Cubbys offene Ledersandalen ließen eine Menge von seinen Socken sehen, die an vielen Stellen liebevoll gestopft waren. Barnaby fragte sich, ob er sie selber flickte. Als er seinen Kuchen gegessen und den Tee ausgetrunken hatte, sagte er: »Mrs. Molfrey, als wir vorhin kamen, deuteten Sie an, daß Sie uns ebenfalls etwas zu sagen hätten, es sei Ihnen nur gerade entfallen. Ist es Ihnen inzwischen wieder eingefallen?«
      »Ich fürchte nein, Chief Inspector. Ich kann Ihnen nur sagen, daß es irgendwas Akustisches war. Ein unerwartetes oder auch falsches Geräusch. Oder vielleicht ein fehlendes Geräusch, wo man eines erwartet hätte. Ich würde Sie ja gar nicht damit aufhalten, wenn es nicht an dem Tag passiert wäre, an dem Simone verschwunden ist.«
      »Nun, wenn es Ihnen wieder einfällt, lassen Sie es mich bitte wissen.« Barnaby zog eine Karte aus seiner Brieftasche und reichte

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