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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Hunden, die ihren natürlichen Geschäften auf vielfältige Weise recht schelmisch und irgendwie gekünstelt nachgingen.
      »Die gab’s überall«, sagte Audrey. »Vor ein paar Jahren.«
      »Könntest du das bitte vorrangig behandeln?«
      »O.K.« Audrey Marine ließ die Plastiktüte in einen mit einem Anhänger versehenen durchsichtigen Beutel fallen. »Was meinst du, weshalb er das verbuddelt hat?«
      Barnaby zuckte die Achseln. »Vielleicht konnte er es nicht ertragen, die Fotos im Haus zu haben.«
      »Warum hat er sie dann nicht einfach verbrannt? Oder in die Mülltonne geschmissen?«
      »Weil er der Polizei dann nichts hätte vorweisen können, falls sie seine Frau nicht ausliefern, nachdem er die Forderungen erfüllt hat.«
      »Also Erpressung?«
      »Sieht ganz so aus.«
      »Der zeitliche Rahmen ist ‘n bißchen knapp, finden Sie nicht, Sir?« fragte Sergeant Troy. »Ich meine nicht, um die Aufnahmen zu machen. Wenn die sie am Donnerstagabend gekidnappt haben, könnten sie das erste Foto noch am gleichen Abend gemacht haben. Aber wie sieht’s mit dem Verschicken aus?«
      »Ein bißchen eng, stimmt.«
      »Ich meine, alle drei müssen spätestens am Montag hier gewesen sein. Riskant, selbst wenn man sie erster Klasse schickt.«
      »Die Post hat einen speziellen Service, bei dem sie garantieren, daß das Teil am nächsten Tag ankommt«, sagte Audrey. »Kostet nur ein paar Pfund, aber man muß ein Formular ausfüllen. Das würden diese Leute nicht riskieren. Die könnten das Zeug natürlich auch einfach durch den Brief schlitz geworfen haben.«
      »Verdammt«, sagte Sergeant Troy. »Wär das nicht auch ein bißchen riskant?«
      »Nicht unbedingt. Mitten in der Nacht, wenn alle schlafen.« Nachdem Audrey Marine Barnaby gefragt hatte, ob er vorläufig mit den Fotos fertig wäre, steckte er diese mit der Pinzette zurück in die Plastikhülle.
      »Ich muß sagen, das wirft ein ganz neues Licht auf das Gespräch, das Perrot mit Hollingsworth geführt hat.« Barnaby ging wieder durch die Verandatür nach draußen.
      »Kein Wunder, daß Hollingsworth es so eilig hatte, ihn aus dem Haus zu kriegen.«
      »Das erklärt auch, warum er ihn ins Haus gezerrt hat, Chef«, sagte Troy. »Diese Schweine drohten nämlich sofort, das Opfer zu töten, wenn der andere zur Polizei geht. Das kann ich Ihnen sagen.«
      Barnaby grunzte. Kein sehr vertrauenerweckendes Geräusch.
      »Das ist dann wohl der Beweis, daß er sich umgebracht hat. Er hat das Geld übergeben - deshalb ist er Montag nacht Hals über Kopf losgefahren - dann haben sie sich gemeldet und ihm erklärt, sie wäre hinüber. Da sieht er keinen Sinn mehr im Leben und tut’s. Was meinen Sie?«
      Barnaby erklärte, daß das seinen sämtlichen bisherigen Vermutungen in diesem Fall absolut widerspreche, sich aber in der Tat sehr plausibel anhöre. Da er sich nicht unnötig lange mit dieser frustrierenden Einsicht herum-quälen wollte, tröstete er sich mit dem Gedanken, daß er nun, da sie es mit einer Entführung zu tun hätten und möglicherweise nach sterblichen Überresten suchen müßten, über ein anständiges Team und ein einigermaßen realistisches Budget würde verfügen können.
      Perrot, der mal wieder auf der Straße vorm Haus Dienst tat, wappnete sich, als er die beiden Männer kommen sah. Doch Troy begnügte sich diesmal mit einer rüden Geste mit Daumen und Zeigefinger und einem gemurmelten »Wichser«.
      Barnaby schaute zu den Brockleys hinüber. Schon wieder stand der Pudel auf den Hinterbeinen und starrte aus dem Fenster. Hinter dem Hund stand bleich und regungslos Iris. Obwohl auch sie angestrengt nach draußen blickte, schien sie kaum zu verstehen, was da draußen vor sich ging, fast wie eine Blinde. Sie wirkte zutiefst verstört und viel kleiner als bei ihrer letzten Begegnung.
      Es war jetzt fast sieben. Der Chief Inspector spürte einen starken Widerwillen bei dem Gedanken, sich an diesem ohnehin schon furchtbaren Tag, mit noch mehr Elend auseinandersetzen zu müssen. Sollte doch jemand anders mit der Familie reden. Er hatte die Nase voll.
      »Ach, Constable.«
      »Sir.« Perrot, der schon stramm wie ein Gardeoffizier dastand, straffte seine Muskeln noch stärker.
      »Wenn irgendwelche Post für Nightingales ankommt -auf meinen Schreibtisch damit. Verstanden?«
      »Ich werde Sie Ihnen persönlich bringen, Chief Inspector. Mit dem Motorrad.«
      »Nun übertreiben Sie nicht

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