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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Ferrari für.«
      Barnaby hatte sich das Datum notiert. Vor fast drei Monaten. Aus irgendeinem Grund, der nichts mit dem Kauf des Kolliers zu tun hatte, schien ihm das wichtig zu sein. Er runzelte die Stirn und kramte in seinem Gedächtnis.
      »Würd ja was drum geben, zu erfahren, wo das Ding jetzt ist, was Chef?«
      »Allerdings. Eines ist jedoch sicher, entweder sie hat es mitgenommen, zusammen mit dem Verlobungsring, oder es war bereits weg, als sie verschwunden ist.«
      »Tatsächlich?«
      »Hollingsworth hätte sich wohl kaum den ganzen Stress mit Blakeley gemacht, wenn er einfach zu Kominsky hätte gehen und die Kette wieder verscherbeln können.«
      »Wer auch immer versucht, das Ding loszuwerden, wird einige Mühe haben. Die normalen Schmuckhändler auf der High Street werden mißtrauisch sein. In den Edelläden würde man sicher Fragen stellen. Und ein Hehler wird nur einen Bruchteil von dem ausspucken, was das Teil wert ist. Und das unter der Voraussetzung, das derjenige, der’s geklaut hat, auch clever genug ist, einen zu finden.«
      »Wir werden unsere Fühler ausstrecken. Mal sehen, ob irgendwer was gehört hat.«
      »Würde mich nicht wundern, wenn wir’s hier mit einer abgekarteten Sache zu tun hätten, Chef.«
      »Was?«
      »Ich nehm an, der Typ, mit dem sie sich in Causton oder sonstwo getroffen hat, erinnerte sie daran, die Kette mitzubringen.«
      »Da müßte sie aber ziemlich blöd sein, um nicht mißtrauisch zu werden.«
      »Aber sie glaubte doch, daß sie zusammen durchbrennen. Ein neues Leben anfangen und so.«
      »Mmm.«
      Sergeant Troy sprang von seinem Stuhl auf und ging zum Fenster. Er haßte es, längere Zeit still zu sitzen oder an demselben Ort zu sein. Ohne an die Hitze zu denken, legte er eine Hand auf die Scheibe und zog sie rasch wieder zurück. »Das erinnert mich an irgendwas, das in Nightingales gesagt wurde, irgendwas mit ’ner Zeitschrift.«
      »Wer hat das gesagt? Die Spurensicherung?«
      »Die oder unser Papagei. Augenblick mal.« Troy runzelte die Stirn. Nun kramte auch er in seinem Gedächtnis, machte nur viel mehr Schau daraus.
      Barnaby beobachtete seinen Sergeant. Troy würde unbedingt etwas Intelligentes und wirklich Hilfreiches sagen wollen. Und wenn ihm das, wonach er suchte, nicht einfiel, würde er was erfinden. Alles war ihm lieber als für unzulänglich befunden zu werden.
      Troy seufzte, und die Furchen in seiner Stirn wurden noch tiefer. Da sich ihm die Bedeutung der Zeitschrift immer noch entzog, begann er allmählich zu bedauern, daß er überhaupt davon angefangen hatte. Er hätte warten sollen, bis es ihm wieder einfiel, bevor er den Mund aufmachte. Dann hätte er seinen Scharfsinn ganz nebenbei im Gespräch unter Beweis stellen können. Wenn er dann gelobt worden wäre, hätte er sich seine Freude nicht anmerken lassen und das Ganze mit einem Achselzucken abgetan.
      All dies war für Barnaby offenkundig, und bis zu einem gewissen Punkt hatte er sogar Mitleid mit Troy. Der vielleicht rührendste Aspekt bei der ganzen Angelegenheit war, daß Troy keine Ahnung hatte, daß er so durchschaubar war und gedemütigt gewesen wäre, hätte man ihn darauf hingewiesen.
      »Jetzt weiß ich’s.« Sein verkniffener Mund entspannte sich erleichtert und zufrieden. Die Spitzen seiner Ohren wurden rosa. »Es war der gute Polly. Auf dem Treppenabsatz. Er hat gesagt, da läge ein Stapel Zeitschriften in dem Gästezimmer, und in einer wäre eine Seite rausgerissen. Wollen wir wetten, daß das die Reklame für die Kette war?«
      »Läßt sich leicht feststellen. Sie kümmern sich darum, ja?« Und weil er daran dachte, daß er in wenigen Stunden bei Joyce in Arbury Crescent sein würde und daß es dort Spargel mit Lachs und Salat Niçoise geben würde, und weil er außerdem in großzügiger Laune war, fügte Barnaby hinzu: »Gut gemacht, Gavin.«
      Troys bleiche Wangen glühten. Sofort begann er die Szene in Gedanken für sich umzugestalten, damit er in noch besserem Licht dastünde. Der Alte - sicher gut zu seiner Zeit, aber sein Gedächtnis ist nicht mehr das, was es mal war - hat gesagt, er wüßte nicht, was er ohne mich machen würde. Yeah, das genau waren seine Worte. Er verläßt sich immer mehr auf mich.
      Das Problem war nur, daß er nicht wußte, wem er das erzählen sollte. Ganz bestimmt keinem der Kollegen. Selbsterkenntnis mochte zwar nicht gerade Troys Stärke sein, aber so blöd war er nun auch

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