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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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nicht. Maureen würde bloß lachend vom Sofa fallen. Seine Mutter hatte ihm immer eingebleut, daß Eigenlob stinkt. Also kam auch sie nicht in Frage. Blieb nur noch Talisa-Leanne. Zugegebenermaßen war sie erst drei, aber sehr intelligent. Außerdem hörte sie zu, wenn er mit ihr sprach. Das war mehr, als man vom Rest der Welt behaupten konnte.
      Derweil redete man in Fawcett Green von nichts anderem als dem ungeklärten Tod von Alan Hollingsworth und dem möglichen Schicksal seiner Frau. Die Nachricht von Simones Entführung, die die Vermittler bei den Befragungen von Tür zu Tür preisgaben, breitete sich im Dorf aus wie ein Lauffeuer. Die Leute riefen sich gegenseitig an, sobald sie, wie Mrs. Bream es nannte, dran gewesen waren. Becky sprach von vorgeknöpft werden.
      Was haben sie dich gefragt? Ich hab gehört, die wollen den Yard hinzuziehen. Das haben sie mich nicht gefragt. Diese Geschichte mit ihrer Mutter hab ich von Anfang an nicht geglaubt. Wissen Sie schon, daß man ihre Katze gefunden hat? Ich dachte, das war seine Mutter. Armes Ding, einfach in den Graben geworfen und dort sterben lassen. Leute, die so mit dem Geld protzen, fordern das Unglück ja nur heraus. Ich hab gehört, die Katze wär in Gerrard’s Cross aufgetaucht. Nach dem Hauptverdächtigen brauchen sie ja nicht weit zu suchen. Mit ein paar kleinen Kätzchen. Jetzt kriegt Patterson seine Rache, was? Eher sein Geld.
      In Arcadia war Putztag. Inzwischen war Heather, zumindest in ihrer eigenen Einschätzung, zu einer Hauptzeugin geworden. Nachdem sie die schicksalsschwere Busfahrt schon mindestens zweimal der Polizei geschildert hatte, gab sie diese nun noch mal für die versammelten Anwesenden zum besten.
      »Ich habe ihr ein Kompliment für ihre Handtasche gemacht - mit so einem hübschen Perlenmuster. Dann habe ich gesagt, die muß ja beschissen sauberzumachen sein - entschuldigen Sie, Mrs. M. Sie hat bloß gelächelt und für den Rest der Fahrt aus dem Fenster geguckt, obwohl ich die ganze Zeit weitergeschwätzt habe. Ich habe zu den Bullen gesagt, wenn ich gewußt hätte, was passieren würde, hätte ich ein bißchen mehr gebohrt.«
      Mrs. Molfrey, die schon längst ihr Hörgerät ausgestellt hatte, nickte. Cubby, der in der Küche dicke Bohnen auspulte, hatte sich einfach ausgeklinkt.
      »Der Stress macht Colin Perrot ganz schön zu schaffen. Die behandeln ihn wie den letzten Dreck, diese aufgeblasenen Typen aus Causton.«
      Es klopfte an der Tür, und Heather machte auf, um Avis Jennings herein zu lassen. Avis hatte eine Cremetorte in der Hand, dick mit frischen Kirschen aus ihrem Garten belegt. Und eine winzige Schachtel kandierte Angelica, die Mrs. Molfrey sehr gerne mochte.
      »Davon müssen wir ein Häppchen essen, Zuckerschnute«, rief Mrs. Molfrey, als sie das Päckchen auspackte.
      Cubby, der nur das letzte Wort gehört hatte und sich angesprochen fühlte, steckte den Kopf durch die Tür.
      »Ja, meine Liebe. Was gibt’s?«
      »Ein unvergleichliches Konfekt, Cubs. Setz den Kessel auf und dann naschen wir ein bißchen.«
      Heather, die ihren Hintern schon kaum noch in Jogginghosen Größe 46 zwängen konnte, lehnte dankend ab. Ihre Mutter brachte manchmal was von Mrs. Jennings Konfekt aus dem Frauenkreis mit, deshalb kannte Heather das noch von früher. Sie entschuldigte sich, sagte: »Also tschüs dann« und trampelte davon.
      »Auf Avis’ erste Frage mußte Mrs. Molfrey zugeben, daß bei ihr die Von-Haus-zu-Haus-Befragung noch nicht stattgefunden hatte. »Ich nehme an«, fuhr sie fort, »daß der nette Mr. Barnaby persönlich vorbeikommt.«
      Avis, obwohl sie keinerlei Erfahrung mit der Kriminalpolizei hatte, hielt das für ein wenig unwahrscheinlich und murmelte irgendwas in diesem Zusammenhang.
      »Ganz und gar nicht«, verteidigte Mrs. Molfrey ihre beflügelten Vorstellungen. »Er hat mir sogar seine direkte Durchwahl gegeben. Falls mir wieder einfällt, was ich vergessen habe.«
      »Was war das denn, Elfie?« fragte Avis geistesabwesend, während sie in die Küche ging, um Teller und Kuchengabeln zu holen.
      »Ich kann nur sagen, daß es irgendwas mit einem Geräusch zu tun hatte«, rief Mrs. Molfrey. Wie die meisten schwerhörigen Menschen hatte sie Probleme damit, ihre Stimme richtig einzustellen, sobald sich die Leute auch nur ein kleines Stück von ihr entfernten. »Unerwartet, falsch oder gar nicht da.«
      »Ich verstehe.« Avis hütete sich, mit Cubby einen

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