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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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grimmigen Zug um den Mund seines Chefs bemerkt und die Zornesröte auf seinen Wangen und glaubte, dass die nächste Frage besser von ihm kommen sollte.
      »Dieser schielende Schwachkopf Charlie Leathers. Wegen dem ist alles schief gegangen. Terry hatte seinen Erpresserbrief geschrieben und an sie persönlich adressiert. Ich hab ihn per Express bei der Hauptpost in Causton aufgegeben. Da kommt die Post dann fast immer innerhalb von vierundzwanzig Stunden an. Er passt das Postauto ab und geht unter irgendeinem Vorwand ins Haus, um zu sehen, ob sie ihn bekommen hat.«
      »Wie sollte er das denn wissen?«, fragte Sergeant Troy.
      »Na hören Sie mal«, sagte Tanya. »Sie wird doch wohl kaum durch die Gegend hüpfen und singen: >Oh what a perfect day, I wanna spend it with you<, wenn ihr dieses Ding ein Loch in die Tasche brennt, oder?«
      »Vermutlich nicht«, sagte Barnaby. Er dachte an Ann Lawrence. Gutmütig, ein wenig lebensuntüchtig, arglos. Wie sie geruhsam ihren täglichen Pflichten nachging. Ihre Post öffnete.
      »Jedenfalls hatte sie ihn bekommen. Er fand sie halb tot vor Angst vor, und der Brief lag auf dem Boden. Das Problem war nur, es war nicht sein Brief. Es waren zwar ebenfalls aufgeklebte Buchstaben, aber weniger Worte. Und anders angeordnet. Sie können sich vorstellen, wie er sich gefühlt hat.«
      »Muss ein ziemlicher Schlag gewesen sein«, sagte Barnaby.
      »Yeah. Aber Terry ist am besten, wenn er in die Enge getrieben wird. Also denkt er sich, ein Erpresserbrief, das bedeutet Zahlung, und beobachtet sie die ganze Zeit. Er nahm an, dass sie das Geld wahrscheinlich nachts abliefern sollte, und so war's auch. Also folgt er ihr, um das Geld selber einzusammeln. Denn wir hatten es uns ja schließlich verdient. Aber er wollte niemanden umbringen.«
      Barnaby war versucht zu sagen: »Dann ist ja alles in Ordnung«, verkniff es sich jedoch.
      »Aber Charlie war schon vor ihm da. Terry entdeckte ihn, als er sich gerade das Geld nehmen wollte.«
      »Na so was«, murmelte Sergeant Troy.
      »Wie gut, dass Terry zufällig ein Stück Draht in der Tasche hatte«, sagte Barnaby.
      »Man muss halt heutzutage immer irgendwas dabei haben, um sich zu schützen«, erklärte Tanya, die allmählich etwas ungehalten wurde. Sie schien der Meinung zu sein, dass doch gerade Barnaby wissen müsse, wie schlecht die Welt da draußen war. »Und es war auch gut, dass er das hatte, so wie die Sache dann lief.«
      »Wie meinen Sie das?«
      »Charlie ging mit einem Messer auf ihn los. Es gab einen furchtbaren Kampf.«
      Die beiden Polizisten sahen sich an. Beide erinnerten sich, dass am Ort des Verbrechens keinerlei Kampfspuren zu sehen gewesen waren.
      »Also war es eindeutig Notwehr!« Tanya die den Blick bemerkt und richtig gedeutet hatte, wurde ziemlich heftig.
      »Und was ist mit dem Hund?«, fragte Sergeant Troy. »War das auch >Notwehr      »Was reden Sie da? Was für ein Hund?«
      Barnaby legte seinem Sergeant rasch eine Hand auf den Arm, um eine leidenschaftliche Anklage zu verhindern, wie grausam Jackson zu dem Tier gewesen war. Emotionale Ablenkungen konnte er jetzt auf gar keinen Fall gebrauchen.
      »Was ist denn mit Terrys Brief passiert, Tanya?«
      »Der kam am nächsten Tag. Terry hat den Postboten abgefangen, gesagt, er würde die Post selbst ins Haus bringen, und sich den Brief rausgefischt. Dann hat er einen neuen verfasst, ihn diesmal wie Charlie gleich dort eingeworfen und fünf Riesen verlangt.«
      »Und beim dritten Mal wäre es ganz bestimmt noch mehr gewesen.«
      »Warum auch nicht? Terry schätzte, dass das Haus bestimmt eine Viertelmillion wert ist. Jedenfalls hat er gesagt, wir sollten ihr erst mal eine Verschnaufpause gönnen - sozusagen ein falsches Gefühl der Sicherheit. Vielleicht einen Monat. Wir wollten für ein paar Tage nach Paris. Er hatte ja die fünf Riesen ...«
      »Und jetzt haben Sie die, Tanya. Richtig?«
      »Nein. Er hat sie nicht mit nach Hause genommen.«
      »Und das sollen wir Ihnen glauben?«, sagte Troy.
      »Es ist wahr. Er hat das Geld versteckt, weil er glaubte, Sie würden mit einem Durchsuchungsbefehl für die Wohnung ankommen. Und dann konnte er's nicht holen, weil dieser dreckige schwule Sack ihm die ganze Zeit nachspionierte. Mit einem Fernglas.«
      Das stimmte mit dem überein, was Bennet ihm später noch über Fainlight erzählt hatte, dachte Barnaby. Das Geld war vermutlich zusammen mit

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