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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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von seinem Kaffee übrig geblieben war. Er schmeckte widerlich, war also anscheinend wirklich kastriert. Er zündete sich eine Zigarette an, inhalierte, als könnte es seine letzte sein. Er hielt die Zigarette senkrecht in die Höhe, fragte sich, wie etwas so Kleines und Zerbrechliches eine solche Macht über ihn haben konnte. Nicht viel anders als dieser Fall... Die Zigarette wackelte: Seine Hände zitterten.
    »Das habe ich Ihnen zu verdanken«, sagte er zu Lumsden. »Sie haben Ihrem Boss ein Märchen aufgetischt. Ich kann damit leben, aber glauben Sie nicht, dass ich Ihnen das vergesse.«
    Lumsden starrte ihn an. »Sehe ich ängstlich aus?«
    Rebus starrte zurück, rauchte seine Zigarette, schwieg. Ancram und Grogan kamen zurück: kühl und sachlich.
    »John«, begann Ancram, »CI Grogan und ich haben entschieden, dass die Angelegenheit in Edinburgh am besten aufgehoben wäre.«
    Im Klartext hieß das, dass sie ihm nichts nachweisen konnten. Wenn er auch nur die geringste Chance gesehen hätte, wäre Grogan nicht so dumm gewesen, sich die Festnahme entgehen zu lassen.
    »Wir haben hier ein paar Disziplinarvergehen«, fuhr Ancram fort. »Aber die können im Rahmen meiner Untersuchung des Spaven-Falls abgehandelt werden.« Er hielt inne. »Schade das mit DS Holmes.« Rebus biss an, konnte nicht anders. »Was ist mit ihm?«
    »Als wir die Aufzeichnungen zum Spaven-Fall abholten, meinte der Lagerbeamte, in letzter Zeit hätten die Akten großes Interesse erweckt. Holmes hatte sie drei Tage hintereinander studiert, jeweils ein paar Stunden am Stück - während seiner regulären Dienstzeiten.« Eine weitere Pause. »Ihr Name stand ebenfalls auf der Liste. Anscheinend haben Sie ihn besucht. Können Sie mir verraten, was er vorhatte?«
    Schweigen.
    »Beweise beseitigen?«
    »Leck mich.«
    »So sieht es aber aus. Dämlicher Schachzug, was immer es war. Er weigert sich zu reden, muss mit einem Disziplinarverfahren rechnen. Er könnte fliegen.«
    Rebus verzog keine Miene. Sein Herz war nicht so leicht unter Kontrolle zu halten.
    »Kommen Sie«, sagte Ancram, »verschwinden wir von hier. Mein Fahrer kann Ihren Wagen nehmen, wir nehmen meinen, plaudern unterwegs vielleicht ein bisschen.«
    Rebus stand auf, ging auf Grogan zu, der prompt seine Schultern straffte, als erwarte er einen tätlichen Angriff. Lumsden ballte kampfbereit die Fäuste. Rebus blieb erst stehen, als sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von Grogans Nase entfernt war.
    »Lassen Sie sich schmieren, Sir?« Es war amüsant zu beobachten, wie sich der Ballon mit Blut füllte und geplatzte Äderchen und Falten plastisch hervortraten.
    »John«, warnte Ancram.
    »Die Frage ist ernst gemeint«, fuhr Rebus fort. »Sehen Sie, wenn Sie sich nicht schmieren lassen, dann wäre es alles andere als eine blöde Idee, zwei Glasgower Gangster, die hier oben Ferien zu machen scheinen, überwachen zu lassen - Eve und Stanley Toal, nur dass der Junge in Wirklichkeit Malky heißt. Sein Papa ist Joseph Toal, Uncle Joe, und er regiert Glasgow, wo CI Ancram arbeitet, wohnt, mit Geld um sich schmeißt und seine Anzüge kauft. Eve und Stanley verkehren im Burke's Club, wo man unter Coke keine braune Limo versteht. DS Lumsden war mit mir dort, und es sah ganz so aus, als wäre er nicht zum ersten Mal da. DS Lumsden erinnerte mich daran, dass Johnny Bible sein erstes Opfer dort kennen gelernt hatte. DS Lumsden fuhr mich an dem Abend runter zum Hafen, ich hatte ihn nicht darum gebeten.« Rebus warf Lumsden einen Blick zu.
    »Das ist ein ganz Gewiefter, der DS Lumsden. Bei den Spielchen, die er treibt, ist es kein Wunder, dass er Ludo heißt.«
    »Ich dulde keine böswilligen Bemerkungen über meine Männer.«
    »Eve und Stanley unter Beobachtung stellen«, betonte Rebus. »Und wenn die Sache auffliegt, wissen Sie, bei wem Sie sich bedanken können.« Bei dem, den er jetzt anstarrte.
    Lumsden sprang auf, ging ihm an die Kehle. Rebus stieß ihn zurück.
    »Sie sind so dreckig wie eine Feldlatrine, Lumsden, und bilden Sie sich nicht ein, ich wüsste das nicht!« Lumsden schlug zu; traf daneben. Ancram und Grogan trennten die beiden. Grogan deutete auf Rebus, sprach aber zu Ancram.
    »Vielleicht sollten wir ihn besser doch hier behalten.«
    »Ich nehme ihn mit.«
    »Das würde ich mir noch mal überlegen.«
    »Ich sagte, ich nehme ihn mit, Ted.«
    »Ist lange her, dass zuletzt zwei Männer um mich gekämpft haben«, meinte Rebus lächelnd.
    Die zwei Aberdeener Beamten sahen aus, als

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