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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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zündete sich eine Zigarette an, bot dann Rebus eine an, der den Köder lächelnd ablehnte. Wenn er eine wollte, hatte er seine eigenen.
    Er wollte eine, aber noch nicht dringend genug. Stattdessen kratzte er sich die Handflächen, bohrte sich die Nägel hinein, um seine Nervenenden aufzuwecken. Eine Minute lang herrschte Schweigen im Zimmer. Ancram lehnte sich mit dem Hinterteil an den Tisch.
    »Herrgott, muss er die Kaffeebohnen erst noch pflücken oder was?«
    Grogan zuckte die Schultern. »Schichtwechsel, da ist in der Kantine wohl viel los.«
    »Man bekommt heutzutage einfach kein anständiges Personal mehr«, sagte Rebus. Mit hängendem Kopf lächelte Ancram in sich hinein. Dann warf er Rebus einen Seitenblick zu.
    Und los geht's, dachte Rebus: die Sympathienummer. Vielleicht las Ancram seine Gedanken, jedenfalls änderte er seine Taktik.
    »Reden wir noch ein bisschen über Bible John«, begann er wieder.
    »Von mir aus.«
    »Ich habe mir inzwischen die Aufzeichnungen zum Spaven-Fall vorgenommen.«
    »Ach ja?« War er Brian Holmes auf die Spur gekommen?
    »Faszinierende Lektüre.«
    »Ja, ein paar Verlage hatten damals Interesse bekundet.«
    Dafür kein Lächeln. »Ich wusste gar nicht«, sagte der Inquisitor leise, »dass Lawson Geddes am Bible-John-Fall gearbeitet hatte.«
    »Nein?«
    »Auch nicht, dass man ihn mit einem Arschtritt aus den Ermittlungen ausschloss. Haben Sie eine Ahnung, warum?«
    Rebus schwieg. Ancram erkannte den Haarriss in seinem Panzer, stand auf und beugte sich über ihn.
    »Das hatten Sie nicht gewusst?«
    »Ich wusste, dass er an dem Fall gearbeitet hatte.«
    »Aber Sie wussten nicht, dass er davon abgezogen wurde. Nein, weil er Ihnen das nicht erzählt hat. Ich habe diese interessante Information in den Bible-John-Akten gefunden. Aber kein Wort zum Warum.«
    »Wird das vielleicht irgendwann mal mehr als ein bloßes Partygeplauder?«
    »Hat er mit Ihnen über Bible John geredet?«
    »Vielleicht ein-, zweimal. Er redete viel über seine alten Fälle.«
    »Das kann ich mir vorstellen, Sie beide standen sich nah. Und nach dem, was ich höre, hat Geddes gern das Maul aufgerissen.«
    Rebus starrte ihn böse an. »Er war ein guter Bulle.«
    »Tatsächlich?«
    »Glauben Sie's mir.«
    »Aber selbst gute Bullen machen Fehler, John. Selbst gute Bullen können einmal in ihrem Leben die Grenze überschreiten. Das eine oder andere Vögelchen hat mir gezwitschert, dass Sie diese bestimmte Grenze selbst schon mehrmals überschritten haben.«
    »Vögelchen täten besser daran, nicht ins eigene Nest zu scheißen.«
    Ancram schüttelte den Kopf. »Es geht hier nicht um frühere Verstöße gegen die Dienstvorschrift.« Er richtete sich auf und wandte sich ab, damit die Bemerkung ihre Wirkung entfalten konnte. Als er weitersprach, kehrte er Rebus noch immer den Rücken zu. »Wissen Sie was? Dieses Interesse der Medien an dem Spaven-Fall fiel zeitlich mit dem ersten Johnny-Bible-Mord zusammen. Ist Ihnen klar, auf was für Ideen das die Leute bringen könnte?« Jetzt drehte er sich um, hielt einen Finger in die Höhe. »Ein von Bible John besessener Bulle erinnert sich an Geschichten, die ihm sein ehemaliger Partner über den Fall erzählt hatte.« Zweiter Finger. »Der Dreck am Spaven-Fall steht kurz davor, aufgedeckt zu werden, Jahre nachdem besagter Bulle ihn für endgültig begraben gehalten hatte.« Dritter Finger. »Bulle dreht durch. Er hatte diese Zeitbombe im Gehirn, und jetzt ist sie aktiviert worden...«
    Rebus stand auf. »Sie wissen, dass das nicht stimmt«, sagte er ruhig.
    »Überzeugen Sie mich.«
    »Ich glaube nicht, dass das nötig ist.«
    Ancram sah ihn an, als sei er von ihm enttäuscht. »Wir werden Ihnen Proben abnehmen müssen: Speichel, Blut, Finger ab drücke.«
    »Wozu? Johnny Bible hat keinerlei Spuren hinterlassen.«
    »Ich möchte auch, dass Ihre Garderobe ins Labor kommt und ein Team von der Spurensicherung Ihre Wohnung unter die Lupe nimmt. Wenn Sie nichts getan haben, dürften Sie keine Einwände dagegen haben.« Er wartete auf eine Antwort, die jedoch ausblieb. Die Tür öffnete sich. »Wurde auch langsam Zeit«, sagte er.
    Lumsden mit einem Tablett, das von verschüttetem Kaffee schwamm.
    Kaffeepause. Ancram und Grogan zogen sich zu einem Plausch auf den Korridor zurück. Lumsden blieb mit verschränkten Armen an der Tür stehen, als hätte er Wachdienst und als wäre Rebus nicht wütend genug, um ihm den Kopf abzureißen.
    Rebus aber saß einfach nur da und trank das, was

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