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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Zufall war, oder?«
    »Wir hatten einen Durchsuchungsbefehl.«
    »Nachträglich unterschrieben von irgendeinem laschen Friedensrichter.« Ancram lächelte wieder. »Sie glauben, es läuft so weit ganz gut, nicht? Sie denken, ich rede die ganze Zeit, was zur Folge hat, dass Sie nichts Belastendes sagen. Nun, ich rede, weil ich will, dass Sie wissen, was wir in der Hand haben. Anschließend werden Sie ausgiebig Gelegenheit zur Widerlegung haben.«
    »Da freue ich mich schon drauf.«
    Ancram konsultierte seine Notizen. Rebus war in Gedanken noch immer halb bei Borneo und den Fotos: Was zum Teufel konnten sie mit Bible John zu tun haben? Er wünschte, er hätte sie sich ein bisschen genauer angesehen.
    »Ich habe Ihre Darstellung der Ereignisse gelesen, Inspector«, fuhr Ancram fort, »und allmählich wird mir klar, warum Sie Ihren Kumpel Holmes gebeten haben, sie gründlich unter die Lupe zu nehmen.« Er hob die Augen.
    »Das war doch die Idee dabei, oder?« Rebus schwieg.
    »Sehen Sie, damals waren Sie, trotz allem, was Geddes Ihnen beigebracht hatte, noch kein besonders erfahrener Beamter. Sie schrieben einen guten Bericht, aber Sie waren sich dabei zu sehr der Lügen bewusst, die Sie erzählten, und der Lücken, die Sie lassen mussten. Ich kann ganz gut zwischen den Zeilen lesen - praktische Textkritik, wenn Sie so wollen.«
    Rebus drängte sich ein Bild auf: Lawson Geddes, zitternd und mit irrem Blick vor seiner Haustür.
    »Also, ich stelle mir die Sache folgendermaßen vor: Geddes beschattete Spaven - diesmal auf eigene Faust; er war ja vom Fall abgezogen worden. Eines Tages folgte er ihm zur Garage, wartete, bis Spaven wieder gegangen war, und brach anschließend ein. Fand Gefallen an dem, was er da sah, und beschloss, ein paar Beweisstücke zu platzieren.«
    »Nein.«
    »Also bricht er ein zweites Mal ein, nur dass er diesmal ein paar Sachen des Opfers dabeihat. Nun, aus der Asservatenkammer konnte er die nicht haben, denn den Akten zufolge hatte niemand einen Hut oder eine Tasche aus der Wohnung des Opfers mitgenommen. Wo kamen die Sachen also her? Zwei Möglichkeiten. Erstens, er spazierte wieder bei ihr vorbei und bediente sich nachträglich. Zweitens, sie befanden sich bereits in seinem Besitz, weil er von Anfang an den Plan gehabt hatte, Spaven was unterzuschieben.«
    »Nein.«
    »Zur ersten oder zur zweiten Version?«
    »Zu beiden.«
    »Sie bleiben dabei?«
    »Ja.«
    Ancram hatte sich mit jedem Punkt, den er vorbrachte, weiter über den Schreibtisch gebeugt. Jetzt lehnte er sich langsam zurück und warf einen Blick auf seine Uhr.
    »Zigarettenpause?«, fragte Rebus.
    Ancram schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube, das reicht für heute. Sie haben in diesem Phantasiebericht so viel Mist gebaut, dass ich einige Zeit brauchen werde, um sämtliche Schnitzer aufzulisten. Die werden wir bei unserem nächsten Treffen durchgehen.«
    »Ich bin schon richtig gespannt.« Rebus stand auf und holte seine Zigaretten aus der Tasche. Jack hatte den Rekorder ausgeschaltet und drückte auf die Auswurftaste. Die Kassette gab er Ancram.
    »Ich lasse sofort eine Kopie ziehen und sie Ihnen zur Überprüfung zuschicken«, sagte Ancram zu Rebus.
    »Danke.« Rebus inhalierte und wünschte sich, er könnte den Atem in alle Ewigkeit anhalten. Es gab Leute, bei denen kein Rauch mehr herauskam, wenn sie ausatmeten. So eigennützig war er nicht. »Eine Frage.«
    »Ja?«
    »Was soll ich meinen Kollegen sagen, wenn ich Jack mit aufs Revier schleppe?«
    »Ihnen wird schon was einfallen. Inzwischen haben Sie ja mehr Übung im Lügen.«
    »Ich war zwar nicht auf Komplimente aus gewesen, aber trotzdem danke.« Er wandte sich zur Tür.
    »Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, Sie hätten einem Fernsehreporter den Schädel aufs Nasenbein gerammt.«
    »Ich bin gestolpert und gegen ihn gefallen.«
    Ancram lächelte beinah. »Gestolpert?« Wartete, bis Rebus genickt hatte. »Tja, wird nicht gut aussehen, fürchte ich. Die haben das Ganze auf Video.«
    Rebus zuckte die Schultern. »Dieses geschwätzige Vögelchen ... jemand Bestimmtes?«
    »Warum fragen Sie?«
    »Na ja, Sie haben so Ihre Quellen, nicht? Bei der Presse, meine ich. Jim Stevens zum Beispiel. Eine richtig nette Männerfreundschaft.«
    »Kein Kommentar, Inspector.« Rebus lachte, wandte sich ab. »Noch eins«, sagte Ancram.
    »Was?«
    »Zu der Zeit, als Geddes versuchte, Spaven den Mord anzuhängen, haben Sie ein paar von Spavens Freunden und Bekannten vernommen, darunter einen...«,

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