Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
Ancram tat so, als müsste er den Namen in seinen Notizen nachsehen, »...Fergus McLure.«
    »Na und?«
    »Mr. McLure ist kürzlich verstorben. Es heißt, Sie hätten ihn am Morgen seines Todes aufgesucht.«
    Wer hatte geplaudert?
    »Und?«
    Ancram zuckte die Achseln, machte ein zufriedenes Gesicht. »Bloß ein weiterer... Zufall. Apropos, DCI Grogan hat mich heute Morgen angerufen.«
    »Das muss Liebe sein.«
    »Kennen Sie in Aberdeen ein Pub namens The Yardarm?«
    »Ist unten bei den Docks.«
    »Genau. Jemals da drin gewesen?«
    »Vielleicht.«
    »Ein dortiger Stammgast sagt, ganz bestimmt. Sie hätten ihm einen Drink spendiert, ihn über die Bohrinseln ausgefragt.«
    Der Knirps mit dem schweren Schädel. »Und?«
    »Das beweist, dass Sie in der Nacht vor Vanessa Holdens Ermordung auch am Hafen waren. Zwei Nächte hintereinander, Inspector. Grogan klingt allmählich ziemlich ungehalten. Ich glaube, er hätte Sie gern wieder in seinem Gewahrsam.«
    »Werden Sie mich ausliefern?« Ancram schüttelte den Kopf. »Nein, das wäre Ihnen doch nicht recht, oder?« Rebus blies Ancram fast ein wenig Rauch ins Gesicht. Fast. Vielleicht war er doch eigennütziger, als er dachte.
    »Das lief ja vergleichsweise glimpflich ab«, sagte Jack Morton. Er saß am Lenkrad, Rebus zur Abwechslung neben ihm.
    »Das glauben auch nur Sie, weil Sie gedacht hatten, es würde ein Blutbad geben.«
    »Ich versuchte, mich an meinen Erste-Hilfe-Kurs zu erinnern.«
    Rebus lachte, ließ die Anspannung aus sich heraus. Er hatte Kopfschmerzen.
    »Aspirin liegt im Handschuhfach«, sagte Jack. Rebus öffnete es. Eine kleine PET-Flasche Vittel war auch darin. Er spülte drei Tabletten hinunter.
    »Waren Sie früher zufällig bei den Pfadfindern, Jack?«
    »Ich war Sixer bei den Wölflingen, zu den Pfadfindern habe ich es nie geschafft. Bis dahin hatte ich andere Hobbys. Gibt's die Pfadfinder eigentlich noch?«
    »Soweit ich weiß, ja.«
    »Erinnern Sie sich an die >Bob-a-Job‹-Woche? Da musste man alle Nachbarn abklappern, für je einen Shilling Fenster putzen oder den Garten umgraben. Am Schluss hat man dann das ganze eingenommene Geld beim Gruppenleiter abgegeben.«
    »Der prompt die Hälfte davon in die eigene Tasche steckte.«
    Jack sah ihn an. »Sie haben ein bisschen was vom Zyniker an sich, habe ich Recht?«
    »Vielleicht ein Spürchen.«
    »Also, wohin jetzt? Zum Fort Apache?«
    »Nach dem, was ich gerade durchgemacht habe?«
    »Zum Ox?«
    »Sie lernen dazu.«
    Jack entschied sich für Tomatensaft - er müsse auf sein Gewicht achten -, während Rebus ein halbes Pint und, nach kurzer Überlegung, einen Kurzen nahm. Der Mittagsansturm hatte noch nicht eingesetzt, aber die Pasteten und bridies wurden schon heiß gemacht. Vielleicht war die Bardame auch bei den Pfadfindern gewesen. Sie nahmen ihre Gläser mit ins Nebenzimmer und setzten sich an einen Ecktisch.
    »Es ist irgendwie komisch, wieder in Edinburgh zu sein«, meinte Jack. »Hier haben wir damals nie getrunken, oder? Wie hieß noch mal unser Stammlokal an der Great London Road?«
    »Keine Ahnung.« Das war die Wahrheit; er konnte sich nicht einmal mehr erinnern, wie das Pub von innen aussah, obwohl er unzählige Male dort gewesen sein musste. Es war einfach ein Ort zum Trinken und Diskutieren; was er an Charakter besaß, brachten die Gäste mit.
    »Herrgott, das Geld, das wir da verplempert haben!«
    »Da spricht der bekehrte Trinker.«
    Jack rang sich ein Lächeln ab, hob sein Glas. »Aber sagen Sie mir, John, warum trinken Sie?«
    »Es killt meine Träume.«
    »Am Ende wird es auch Sie umbringen.«
    »An irgendwas muss man ja sterben.«
    »Wissen Sie, was jemand mal zu mir gesagt hat? Sie wären der langlebigste Selbstmörder der Welt.«
    »Wer hat das gesagt?«
    »Spielt keine Rolle.«
    Rebus lachte. »Vielleicht sollte ich mich beim Guinness-Buch der Rekorde bewerben.« Jack leerte sein Glas. »Also, was steht jetzt an?«
    »Ich muss jemand anrufen, eine Journalistin.« Er sah auf die Uhr. »Jetzt könnte sie zu Hause sein. Ich gehe nach vorn, telefonieren. Kommen Sie mit?«
    »Nein, ich werde Ihnen vertrauen.«
    »Sicher?«
    »Halbwegs.«
    Also ging Rebus Mairie anrufen, aber es war nur der Anrufbeantworter dran. Er hinterließ eine kurze Nachricht und fragte dann die Bardame, ob es irgendwo in der Nähe ein Fotogeschäft gebe. Sie nickte, beschrieb ihm den Weg und polierte weiter Gläser. Rebus rief Jack, und sie verließen das Pub. Draußen wurde es allmählich wärmer, obwohl noch

Weitere Kostenlose Bücher