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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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weder Inspector Rebus noch ich sind Raucher.«
    Sie sah Rebus an. »Seit wann?«
    Rebus zuckte die Achseln. »Wo ist Stanley?«
    »Er kommt gleich. Wir hielten es für klüger, nicht gleichzeitig aus dem Haus zu gehen.«
    »Wird Uncle Joe keinen Argwohn schöpfen?«
    »Ich denke, das ist unser Problem, nicht Ihres. Offiziell zieht Stanley durch die Häuser, und ich besuche eine Freundin. Es ist eine gute Freundin, sie wird nicht plaudern.«
    Ihr Ton verriet Rebus, dass die Freundin ihr schon bei anderen Gelegenheiten und Anlässen ein Alibi geliefert hatte.
    »Nun«, sagte er, »es ist mir ganz recht, dass Sie als Erste da sind. Ich wollte mich ein wenig mit Ihnen unterhalten.« Er lehnte sich an einen Schreibtisch und verschränkte die Arme, damit seine Hände nicht mehr so zitterten. »An dem Abend im Hotel, da wollten Sie mich doch einwickeln, oder?«
    »Erzählen Sie mir, was Sie wissen.«
    »Über Sie und Stanley?«
    »Malky.« Sie verzog das Gesicht. »Ich kann diesen Spitznamen nicht ausstehen.«
    »Also gut dann, Malky . Was ich weiß? Ich weiß so ziemlich alles. Sie beide fahren immer wieder mal für Uncle Joe geschäftlich nach Norden. Ich vermute mal, als Mittelsleute. Er braucht Menschen, denen er vertrauen kann.« Er gab dem vorletzten Wort eine besondere Betonung. »Menschen, die nicht im selben Hotelzimmer schlafen und das andere unbenutzt lassen. Menschen, die ihn nicht ausnehmen.«
    »Nehmen wir ihn aus?« Ohne auf Jack zu achten, hatte sie sich eine Zigarette angezündet. Es waren weit und breit keine Aschenbecher zu sehen, also stellte Rebus einen Papierkorb neben sie und sog dabei den Rauch ein. Göttlicher Rauch!
    »Ja«, sagte er und ging wieder zum Schreibtisch zurück. Sie hatten Eves Stuhl in die Mitte des Zimmers gestellt, mit Rebus auf der einen und Jack auf der anderen Seite. Sie schien nichts gegen ihre Positionierung zu haben.
    »Uncle Joe sieht mir nicht nach einem Gangster mit Bankkonto aus.
    Ich meine, es ist nicht anzunehmen, dass er den Banken in Glasgow vertrauen würde, noch viel weniger denen in Aberdeen. Trotzdem tauchen Sie da auf, Sie und Malky, und schaufeln jede Menge Bargeld auf verschiedene Konten. Ich habe Daten, Uhrzeiten, Kontonummern.« Was nicht ganz stimmte, aber er schätzte, dass er damit durchkommen würde. »Ich habe Aussagen vom Hotelpersonal, einschließlich der Zimmermädchen, die Malkys Zimmer nie aufzuräumen brauchen. Komisch, auf mich wirkt er nicht übermäßig ordentlich.«
    Eve stieß Rauch durch die Nasenlöcher aus, brachte ein Lächeln zustande. »Okay«, sagte sie.
    »So«, fuhr Rebus fort, der ihr am liebsten das selbstsichere Lächeln aus dem Gesicht gewischt hätte, »was würde jetzt Uncle Joe zu dem Ganzen sagen? Ich meine, Malky gehört zur Familie, aber Sie nicht, Eve. Sie sind entbehrlich.« Pause. »Und das wissen Sie selbst, und zwar schon seit einer ganzen Weile.«
    »Und weiter?«
    »Und weiter kann ich mir Sie und Malky nicht als Pärchen vorstellen, nicht als eins mit Zukunft. Er ist zu dämlich für Sie, und er wird nie reich genug sein, um das zu kompensieren. Was er in Ihnen sieht, kann ich mir vorstellen: Sie sind eine meisterhafte Verführerin.«
    »So meisterhaft wohl doch nicht.« Sie sah ihm in die Augen.
    »Aber auch nicht schlecht. Gut genug, um Malky an die Angel zu kriegen. Gut genug, um ihn dazu zu überreden, vom Geld aus Aberdeen abzusahnen. Lassen Sie mich raten: Sie haben ihm auf die Nase gebunden, sich mit ihm zu verpissen, sobald Sie genug abgezweigt hätten?«
    »Ich hab's vielleicht ein bisschen anders formuliert.« Ihr Blick wirkte berechnend, aber das Lächeln war immerhin verschwunden. Sie wusste, dass Rebus ihr einen Deal vorschlagen würde; andernfalls wäre sie gar nicht gekommen. Jetzt fragte sie sich, wie ihre Chancen standen.
    »Aber Sie dachten gar nicht daran, stimmt's? Ganz unter uns - Sie planten, allein zu verduften.«
    »Tatsächlich?«
    »Jede Wette.« Er ging auf sie zu. »Es geht mir nicht um Sie, Eve. Sie können von mir aus selig werden, das Geld nehmen und verschwinden.« Er senkte die Stimme. »Aber ich will Malky haben. Ich will ihn wegen Tony El drankriegen. Und ich will die Antworten auf ein paar Fragen. Sobald er hier ist, werden Sie ein paar Takte mit ihm reden und ihn davon überzeugen, mit uns zu kooperieren. Dann werden wir uns unterhalten, und währenddessen wird das Band mitlaufen.« Ihre Augen weiteten sich. »Die offizielle Erklärung lautet, dass ich das als Rückversicherung

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