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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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halbwegs. Ich dachte, die Chancen stünden nicht schlecht, dass Sie noch mal in der Bar aufkreuzen würden, bevor Sie aufs Zimmer gingen.«
    »Wieso?«
    »Es heißt, Sie würden gern einen trinken.«
    »Sagt wer?«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Woher wussten Sie, in welchem Hotel ich wohnte?«
    »Das hatte man mich wissen lassen.«
    »Wer ist >man‹?«
    »Die Yanks.«
    »Nennen Sie mir ihre Namen.« Streng nach Lehrbuch, John.
    »Judd Füller, Erik Stemmons.«
    »Die beiden haben es Sie wissen lassen?«
    »Konkret war es Stemmons.« Sie lächelte. »Der verdammte Feigling.«
    »Weiter.«
    »Ich glaube, er meinte, es sei immer noch besser, Sie uns zu überlassen, als Füller auf Sie anzusetzen.«
    »Weil Füller unsanfter mit mir umgegangen wäre?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er dachte dabei nur an sich. Wenn wir uns um Sie kümmerten, hätten die beiden nichts zu befürchten gehabt. Judd ist manchmal ein bisschen schwer zu handeln.«Toal gab einen grunzenden Laut von sich. »Erik ist es lieber, wenn er sich nicht so aufregt.«
    Wahrscheinlich hatte Stemmons seinen Partner zur Zurückhaltung ermahnt, mit dem Erfolg, dass Füllers Männer Rebus lediglich eine Beule verpasst hatten, anstatt ihn endgültig aus dem Verkehr zu ziehen. Eine gelbe Karte; dass Füller eine zweite austeilen würde, konnte er sich nicht vorstellen. Rebus hätte ihr gern noch weitere Fragen gestellt. Hätte gern erfahren, wie weit sie gegangen wäre, um herauszufinden, was er wusste... Aber irgendwie befürchtete er, dass bei Malky dann möglicherweise sämtliche Sicherungen durchgebrannt wären.
    »Von wem haben die Yanks erfahren, wo ich wohnte?«
    Er kannte die Antwort schon - von Ludovic Lumsden -, aber er wollte sie nach Möglichkeit aufs Band kriegen. Aber Eve zuckte die Achseln, und Toal schüttelte den Kopf.
    »Verraten Sie mir, warum Sie in Aberdeen waren.«
    Eve war demonstrativ mit ihrer Zigarette beschäftigt, also räusperte sich Toal.
    »Wir hatten was für meinen Dad zu erledigen.«
    »Und zwar was genau?«
    »Verkaufen und so.«
    »Verkaufen?«
    »Stoff- Speed, Äitsch, das ganze Menü.«
    »Sie klingen ja sehr selbstsicher, Mr. Toal.«
    »Resickniert war vielleicht das passendere Wort.« Toal richtete sich auf seinem Stuhl auf. »Eve meint, wir könnten Ihnen vertrauen. Da bin ich mir zwar nich so sicher, aber ich weiß, was mein Dad tut, wenn er rauskriegt, dass wir abgesahnt haben.«
    »Dann bin ich also das geringere Übel?«
    »Das haben Sie gesagt, nicht ich.«
    »Schön, zurück zu Aberdeen. Sie haben Drogen geliefert?«
    »Ja.«
    »Wem?«
    »Dem Burke's Club.«
    »Wem da genau?«
    »Erik Stemmons und Judd Füller. Konkret Judd, aber Erik weiß auch, wo seine Gäste der Schuh drückt.« Er lächelte Eve an. Drückt , wiederholte er. Sie nickte zum Zeichen, dass sie den Witz verstanden hatte.
    »Warum konkret Judd Füller?«
    »Erik leitet den Klub, kümmert sich ums Geschäftliche. Will sich nich die Finger dreckig machen, Sie wissen schon. Tut so, als war alles total legal.«
    Rebus erinnerte sich an Stemmons' Büro, überall Papierkram. Mr. Businessman.
    »Können Sie mir Füller beschreiben?«
    »Sie haben schon seine Bekanntschaft gemacht: Er war's, der Ihnen das Ding verpasst hat.« Toal grinste. Der Mann mit der Pistole: Hatte er einen amerikanischen Akzent gehabt? Hatte Rebus überhaupt so genau hingehört?
    »Aber gesehen habe ich ihn nicht.«
    »Na ja, er ist eins achtzig, schwarzes Haar; das sieht immer nass aus. Brillantine oder so Zeugs. Immer glatt zurückgekämmt, lang, wie bei diesem Typ aus Saturday Night Fever.«
    »Travolta?«
    »Ja, aber in dem anderen Film. Sie wissen schon.«Toal tat so, als würde er wild um sich ballern.
    »Pulp Fiction?«
    Toal schnippte mit den Fingern.
    »Nur dass Judd ein schmaleres Gesicht hat«, fügte Eve hinzu. »Er ist insgesamt dünner, trägt aber auch gern dunkle Anzüge: Und er hat eine Narbe auf dem Handrücken, die so aussieht, als war die zu straff zusammengenäht worden.«
    Rebus nickte. »Handelt Füller nur mit Drogen?«
    Toal schüttelte den Kopf. »Ach was, der hat überall seine Finger drin: Nutten, Porno, Kasinos, ab und zu Steine umfassen, gefakte Designersachen - Uhren und Hemden und so Zeugs.«
    »Ein vielseitiger Unternehmer«, fügte Eve hinzu und schnippte Asche in den Papierkorb. Sie achtete darauf, nichts zu sagen, was sie hätte belasten können.
    »Und Judd und Erik sind da nicht die Einzigen. In Aberdeen gibt's ein paar noch üblere Yanks als die

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