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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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schottische Disteln und Dudelsackbläser. Er mochte um die fünfundzwanzig sein, und Rebus erkannte ihn von den Fotos in der Akte wieder: »Mad« Malky Toal alias »Stanley«. Joseph Toals Frau war bei seiner Geburt gestorben - eigentlich schon zu alt, um Kinder zu bekommen. Aber ihre ersten zwei hatte sie bereits verloren, eines noch als Säugling, das andere bei einem Autounfall. Womit jetzt nur noch Stanley übrig blieb: Kronprinz und ganz am Ende der Schlange, als die IQs verteilt worden waren.
    Er warf Rebus einen langen, hasserfüllten Blick zu und ging dann zu seinem Vater weiter. Er trug eine Nadelstreifenhose und ein T-Shirt, dazu weiße Tennissocken und Turnschuhe - Rebus hatte noch keinen Gangster getroffen, der gewusst hätte, wie man sich kleidet: Die Kerle warfen mit Geld nur so um sich, aber hatten keinen Geschmack, und in seinem Gesicht prangten ein halbes Dutzend nicht ganz kleine Warzen.
    »Hey, Pa, ich hab meine Schlüssel für den BMW verloren, wo ist der Ersatzbund?«
    Rebus öffnete die Tür und stellte zu seiner Erleichterung fest, dass der Streifenwagen noch dastand. Jungs umkreisten ihn auf Fahrrädern wie ein Schwärm skalplüsterner Tscherokesen. Im Vorbeigehen musterte Rebus die Autos, die in der Sackgasse parkten: ein schöner neuer Rover; ein 3er BMW; ein älterer Mercedes, einer von den großen; und ein paar weniger ernst zu nehmende Konkurrenten. Wenn das der Warenbestand eines Gebrauchtwagenhändlers gewesen wäre, hätte er sein Geld behalten und sich woanders umgesehen.
    Er quetschte sich zwischen zwei Fahrrädern hindurch, öffnete die hintere Tür und stieg ein. Der Fahrer ließ den Wagen an. Rebus drehte sich um und bemerkte Stanley, der federnden Schritts auf den BMW zuging.
    »Bevor wir losfahren«, sagte der auf dem Beifahrersitz, »haben Sie auch nachgezählt, ob Sie noch sämtliche Finger und Zehen haben?«
    »Westend«, sagte Rebus, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er brauchte noch einen Drink.
    Zuerst in die Horseshoe Bar, kurze Whiskeyinfusion, dann wieder raus und ein Taxi angehalten. Er nannte dem Fahrer die Adresse: Battlefield, Langside Place. Von dem Augenblick an, als er das Bible-John-Zimmer betreten hatte, wusste er, dass er dorthin fahren würde. Er hätte sich von der Streife hinbringen lassen können, aber ihm stand nicht der Sinn danach, Erklärungen abzugeben.
    Am Langside Place hatte Bible Johns erstes Opfer gewohnt. Sie war Krankenschwester gewesen, hatte bei ihren Eltern gelebt. Ihr Vater passte auf ihren kleinen Sohn auf, wenn sie tanzen ging. Rebus wusste, dass sie an dem Abend eigentlich in den Majestic Ballroom gewollt, sich aber dann auf dem Weg dorthin für das Barrowland entschieden hatte. Wenn sie nur bei ihrer ersten Wahl geblieben wäre... Welche Macht hatte sie zum Barrowland getrieben? Konnte man sie einfach Schicksal nennen und es dabei bewenden lassen?
    Er bat den Fahrer zu warten, stieg aus und ging die Straße auf und ab. Ihre Leiche war ganz in der Nähe gefunden worden, außerhalb einer Autowerkstatt auf der Carmichael Lane, ohne Kleider und Handtasche. Die Polizei hatte lange, aber letztlich erfolglos nach den Sachen gefahndet, sich auch alle Mühe gegeben, andere Gäste des Barrowland ausfindig zu machen, um vielleicht Sachdienliches zu erfahren, doch da gab es ein Problem: Am Donnerstag fand in dem Tanzlokal der berüchtigte »Abend ab fünfundzwanzig« statt, der eine Menge verheiratete Männer und Frauen anlockte, die Ehepartner und Trauringe zu Hause ließen. Viele Gäste hätten gar nicht da sein dürfen und machten entsprechend nutzlose Zeugenaussagen.
    Der Motor des Taxis lief noch - und ebenso das Taxameter. Rebus wusste nicht, was er da eigentlich zu finden gehofft hatte, war aber trotzdem froh, hergekommen zu sein. Es war schwer, sich in der Straße das Jahr 1968 vorzustellen, sich in die damalige Zeit hineinzuversetzen. Alles hatte sich verändert.
    Er kannte auch die andere Adresse: Mackeith Street, wo das zweite Opfer wohnte und starb. Da gab es noch so eine Merkwürdigkeit bei Bible John: Er hatte seine Opfer bis ganz in die Nähe ihrer Wohnung begleitet - entweder ein Zeichen von Selbstsicherheit oder Unentschlossenheit. Im August 1969 waren die Ermittlungen im ersten Fall schon fast ganz im Sand verlaufen, und das Barrowland machte wieder gute Geschäfte. Es war ein Samstagabend, und das Opfer ließ ihre drei Kinder bei ihrer Schwester, die auf derselben Etage wohnte. Damals bestand die Mackeith Street aus

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