Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
einen größeren Eindruck auf Cafferty machen würde. So war es auch. Er stieß einen Pfiff aus.
    »Das war dumm von ihm. So dumm war Tony El früher nicht. Und sollte er noch immer für Uncle Joe arbeiten...
    könnt's Knies geben.« Rebus wusste, dass in Caffertys Kopf allerlei Verbindungen einrasteten, die allesamt zu dem Resultat führten, dass Joseph Toal zu seinem Nachbarn in Barlinnie werden würde. Cafferty hatte genügend Gründe, Toal in seiner Reichweite haben zu wollen: alte Rechnungen, unbezahlte Schulden, Revierstreitigkeiten. Es gab immer alte Rechnungen zu begleichen. Cafferty gelangte zu einer Entscheidung.
    »Dann müssen Sie mir ein Telefon besorgen.« Rebus stand auf, ging zu dem Wärter, der »Nicht erlaubt« gekläfft hatte, und steckte ihm die Whiskeyflasche in die Tasche.
    »Wir müssen ihm ein Telefon besorgen«, sagte er.
    Sie nahmen Cafferty in die Mitte und eskortierten ihn mehrere Korridore entlang, bis sie ein Münztelefon erreichten. Unterwegs hatten sie drei Gittertore passiert.
    »So fast-draußen wie jetzt bin ich 'ne ganze Weile nicht mehr gewesen«, scherzte Cafferty. Die Wärter verzogen keine Miene. Rebus spendierte das Geld für den Anruf.
    »So«, sagte Cafferty, »mal sehen, ob ich die Nummer noch zusammenkriege...« Er zwinkerte Rebus zu, tippte sieben Zahlen ein, wartete.
    »Hallo?«, sagte er. »Wer spricht da?« Er wartete auf den Namen. »Nie von dir gehört. Sag Uncle Joe, dass Big Ger ihn sprechen will. Sag ihm nur das.« Er wartete, warf Rebus einen Blick zu, leckte sich die Lippen. »Er sagt was? Sag ihm, ich ruf aus der Bar-L an, und die Knete ist knapp.«
    Rebus steckte eine weitere Münze in den Schlitz.
    »Na gut«, fuhr Cafferty fort, allmählich sauer, »dann sag ihm, er hat 'ne Tätowierung auf dem Rücken.« Er legte die Hand auf die Sprechmuschel. »Was Uncle Joe nicht gerade an die große Glocke hängt.«
    Rebus hielt das Ohr so dicht wie möglich an die Hörmuschel und vernahm eine dumpfe, heisere Stimme.
    »Morris Gerald Cafferty, bist du das? Ich dachte, jemand wollte mich verarschen.«
    »Hallo, Uncle Joe. Wie laufen die Geschäfte?«
    »Geht so. Wer hört alles mit?«
    »Bei der letzten Zählung waren's drei Affen und ein Bulle.«
    »Du warst schon immer scharf auf Publikum, das war dein Problem.«
    »Weiser Hinweis, Uncle Joe, kommt leider ein paar Jährchen zu spät.«
    »Also, was wollen die?« Die: Rebus der Bulle und die drei Wärter-Affen.
    »Der Bulle ist vom CID Edinburgh, er möchte vorbeikommen und sich mit dir unterhalten.«
    »Worüber?«
    »Tony El.«
    »Was gibt's da zu sagen? Tony arbeitet schon seit einem Jahr nicht mehr für mich.«
    »Dann sag eben das dem netten Polizisten. Tony scheint wieder mit seinen Mätzchen angefangen zu haben. Die haben 'ne Leiche in Edinburgh und Tonys Abdrücke am Tatort.«
    Ein tiefes Knurren.
    »Hast'n Hund da, Uncle Joe?«
    »Sag dem Bullen, dass ich mit Tony nix zu tun habe.«
    »Ich glaube, das möcht er gern selbst von dir hören.«
    »Dann gib ihn mir.«
    Cafferty sah Rebus an, aber der schüttelte den Kopf.
    »Und er möchte dir in die Augen sehen, während du's ihm sagst.« ö
    »Ist er 'ne Schwuchtel oder was?«
    »Er ist von der alten Schule, Uncle Joe. Er wird dir gefallen.«
    »Warum ist er damit zu dir?«
    »Ich bin eben seine letzte Hoffnung.«
    »Und warum zum Teufel hast du dich breitschlagen lassen?«
    Cafferty antwortete wie aus der Pistole geschossen. »Halbe Flasche usquebaugh.«
    »Herrgott, die Bar-L muss ja trockener sein, als ich dachte.« Die Stimme schon weniger rau.
    »Schick mir 'ne ganze Flasche, und ich sag ihm, er soll sich ins Knie ficken.«
    Ein krächzendes Lachen. »Scheiße, Cafferty, du fehlst mir. Wie viel noch abzureißen?«
    »Frag meine Anwälte.«
    »Mischst du noch mit?«
    »Was glaubst du?«
    »Hab ich jedenfalls gehört.«
    »Dein Gehör funktioniert einwandfrei.«
    »Schick den Mistkerl vorbei, sag ihm, er kriegt fünf Minuten. Vielleicht komm ich dich demnächst besuchen.«
    »Besser nicht, Uncle Joe, wenn die Besuchszeit vorbei ist, könnten die den Schlüssel verlegt haben.« Wieder Gelächter. Die Verbindung wurde unterbrochen. Cafferty legte auf.
    »Sie sind mir was schuldig, Strawman«, knurrte er, »und jetzt will ich was von Ihnen: Buchten Sie den alten Dreckskerl ein.«
    Aber Rebus entfernte sich schon.
    Der Wagen erwartete ihn; Morton hatte Wort gehalten. Rebus nannte die Adresse, die er sich aus derToal-Akte eingeprägt hatte. Er saß im Fond, vorn

Weitere Kostenlose Bücher