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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Adressangabe schien eine weitere Bestätigung zu sein. Und jetzt hielt sich John Rebus ebenfalls in Aberdeen auf... Bible John hatte sich schon Gedanken über John Rebus gemacht, als er noch gar nichts über ihn wusste. Er war anfangs ein Rätsel gewesen und jetzt ein Problem. Bible John hatte die neuesten Artikel über den Parvenü in seinen Computer eingescannt und ging sie jetzt auf dem Bildschirm durch, während er sich fragte, was er wegen des Polizisten unternehmen sollte. Er las die Worte eines anderen Polizisten:
    »Dieser Mensch braucht Hilfe, und wir möchten ihn bitten, sich zu melden, damit wir ihm helfen können.« Gefolgt von weiteren wilden Spekulationen. Sie versuchten lediglich, ihre Angst zu überspielen.
    Bloß dass einer von ihnen in Aberdeen war.
    Und Bible John hatte ihm seine Visitenkarte gegeben.
    Er hatte von Anfang an gewusst, dass es gefährlich sein würde, dem Parvenü nachzuspüren, aber er hätte nicht damit gerechnet, dabei auf einen Polizisten zu stoßen. Und nicht einen x-beliebigen Beamten, sondern jemanden, der den Bible-John-Fall kannte. John Rebus, Polizist in Edinburgh, wohnhaft in der Arden Street, zurzeit in Aberdeen... Er beschloss, eine neue Datei anzulegen, diesmal über Rebus. Er hatte ein paar neuere Zeitungen durchgesehen und glaubte zu wissen, warum Rebus sich in Aberdeen aufhielt: In Edinburgh war ein Erdölarbeiter aus dem Fenster eines mehrstöckigen Hauses gefallen, Fremdverschulden nicht ausgeschlossen. Plausibel anzunehmen, dass Rebus an dem Fall arbeitete. Blieb allerdings immer noch die Tatsache bestehen, dass Rebus über den Bible-John-Fall recherchiert hatte. Warum? Was ging der ihn an?
    Und eine zweite, noch problematischere Tatsache: Rebus besaß jetzt seine Visitenkarte. Die durfte, konnte für ihn keinerlei Bedeutung haben - vorerst. Aber möglicherweise würde irgendwann der Zeitpunkt kommen... je mehr er sich dem Parvenü näherte, desto größer würde das Risiko werden. Irgendwann in der Zukunft könnte die Karte für den Polizisten doch etwas bedeuten. Durfte Bible John das riskieren? Er schien zwei Optionen zu haben: seine Jagd nach dem Parvenü beschleunigen oder den Polizisten aus dem Spiel nehmen.
    Er würde darüber nachdenken. Einstweilen musste er sich auf den Parvenü konzentrieren.
    Sein Kontaktmann in der National Library hatte ihm erklärt, dass eine Benutzerkarte nur gegen Vorlage eines amtlichen Ausweises ausgestellt wurde - eines Führerscheins oder etwas in der Art. Vielleicht hatte sich der Parvenü eine vollständige neue Identität als »Peter Manuel« zugelegt, aber Bible John bezweifelte das. Aller Voraussicht nach war es ihm gelungen, sich an der Ausweiskontrolle vorbeizumogeln. Er konnte bestimmt gut reden, sich einschmeicheln, Leute beschwatzen und sah nicht aus wie ein Ungeheuer. Sein Gesicht musste bei Frauen und auch bei Männern Vertrauen erwecken. Schließlich schaffte er es, Frauen aus Nachtklubs abzuschleppen, die er erst ein, zwei Stunden kannte. Eine Ausweiskontrolle zu umgehen dürfte für ihn ein eher geringes Problem dargestellt haben.
    Er stand auf und betrachtete sein Gesicht im Spiegel. Die Polizei hatte eine Serie von computergenerierten Phantombildern veröffentlicht, die Bible Johns ursprüngliches Phantombild jeweils unterschiedlich gealtert zeigten. Auf einem davon war er gar nicht schlecht getroffen, aber es stellte nur eines von vielen dar. Niemand hatte ihn auch nur ein zweites Mal angesehen und keiner seiner Kollegen die geringste Ähnlichkeit festgestellt. Nicht mal dem Polizisten war etwas aufgefallen. Er rieb sich das Kinn. Rote Stoppeln verrieten, dass er sich nicht rasiert hatte. Im Haus herrschte Stille. Seine Frau befand sich woanders. Er hatte sie geheiratet, weil es ihm zweckdienlich erschienen war: ein weiterer Punkt, der sein Profil widerlegte. Er schloss die Tür seines Arbeitszimmers auf, ging zur Haustür und vergewisserte sich, dass sie abgeschlossen war. Dann stieg er hinauf zum oberen Flur und zog die Schiebeleiter herunter, die zum Dachboden führte. Er hielt sich gern dort oben auf: ein Ort, den nur er aufsuchte. Er richtete den Blick auf einen Schrankkoffer, auf dem ein paar alte Kartons standen -Tarnung. Sie waren nicht verrückt worden. Er stellte sie jetzt auf den Boden, zog einen Schlüssel aus der Tasche, sperrte den Schrankkoffer auf und ließ die zwei schweren Messinglaschen aufschnappen. Er horchte noch einmal, hörte außer dem dumpfen Schlag seines Herzens keinen Laut, hob

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