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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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dass Sie keinen bekommen würden.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt.«
    Der Major starrte ihn wieder an. »Warum fliegen Sie also auf Kosten meiner Firma nach Sullom Voe?«
    »Ich möchte mich mit einem Freund von Mitchison unterhalten.«
    »Allan Mitchison.«
    »Sie kannten ihn?«
    »Seien Sie nicht lächerlich. Ich habe mir gestern Abend von Minchell Bericht erstatten lassen. Ich weiß gern über alles Bescheid, was in meiner Firma passiert. Ich möchte Sie etwas fragen.«
    »Nur zu.«
    »Könnte Mitchisons Tod etwas mit T-Bird zu tun haben?«
    »Momentan... glaube ich das nicht.«
    Major Weir nickte, hob die Zeitung wieder auf Augenhöhe. Die Audienz war beendet.
16
    »Willkommen auf dem Festland«, sagte Rebus' Fremdenführer, der ihn auf der Rollbahn erwartete.
    Major Weir war bereits in einen Range Rover verladen worden und brauste vom Flugplatz. Eine Reihe von Hubschraubern ruhte sich in der Nähe aus. Der Wind war... na ja, er war ernst zu nehmen . Er klapperte mit den Rotorblättern der Hubschrauber und sang in Rebus' Ohren. Der Edinburgher Wind war ein Profi; manchmal verließ man das Haus, und es war so, als bekäme man eine voll ins Gesicht. Aber der Shetlander Wind... der packte einen beim Revers und rüttelte einen durch.
    Der Landeanflug war haarig gewesen, aber davor hatte Rebus zum ersten Mal Shetland gesehen. »Meilenweit Nix & Nochmalnix« wurde der Sache nicht gerecht. Kaum Bäume, aber jede Menge Schafe. Und eine spektakuläre wilde Küste, an der sich weiße Wellen brachen. Er fragte sich, ob Erosion ein Problem darstellte. Die Inseln schienen nicht eben groß zu sein. Rebus und sein Führer waren quer zum Ostende Lerwicks gefahren, hatten dann ein paar Schlafstädte passiert, die dem Schaffell zufolge in den Siebzigerjahren bloße Weiler gewesen waren. Inzwischen war er nämlich wieder aufgewacht und hatte ihn mit neuen Fakten und Phantasien unterhalten.
    »Wissen Sie, was wir gemacht haben? Die Erdölindustrie, mein ich? Wir haben dafür gesorgt, dass Maggie Thatcher an der Macht blieb. Das Erdöl hat diese ganzen Steuersenkungen finanziert. Das Erdöl hat den Falklandkrieg finanziert. Erdöl hielt den Kreislauf ihres ganzen beschissenen Reichs in Gang. Und die hat sich nicht mal bei uns bedankt. Nicht ein Mal, die Dreckschlampe.« Er lachte. »Ich kann mir nicht helfen: Irgendwie mag ich die.«
    »Da soll's Pillen gegen geben.« Aber Schaffell hörte gar nicht zu.
    »Erdöl und Politik sind gar nicht voneinander zu trennen. Die Sanktionen gegen den Irak, die hatten überhaupt keinen anderen Zweck, als den Sack Saddam daran zu hindern, den Markt weiter mit billigem Öl zu überschwemmen.« Er verstummte. »Norwegen, der Dreckspuff.«
    Rebus hatte das Gefühl, irgendwas nicht mitgekriegt zu haben. »Norwegen?«
    »Die Norweger haben auch Öl, bloß die tun ihr Geld auf die Bank, benutzen es dazu, andere Industrien in Gang zu bringen. Maggie hat's dazu benutzt, einen Krieg und einen beschissenen Wahlkampf zu finanzieren...«
    Als sie zum Landeanflug auf Lerwick weiter aufs Meer geschwenkt waren, hatte Schaffell auf ein paar Schiffe gedeutet - verdammt große Schiffe.
    »Klondiker«, sagte er. »Fabrikschiffe. Die verarbeiten Fisch und richten dabei wahrscheinlich größere Umweltschäden an als die ganze Nordsee-Erdölindustrie zusammengenommen. Aber die Einheimischen lassen die machen, die geben keinen Furz drauf. Fischen hat bei ihnen Tradition... nicht so wie das Erdöl. Äch, scheiß auf das ganze Scheißpack.«
    Als sie sich auf der Rollbahn trennten, wusste Rebus immer noch nicht, wie der Mann hieß. Jemand erwartete Rebus: ein schmächtiger, grinsender Mensch mit viel zu vielen Zähnen im Mund. Und er sagte: »Willkommen auf dem Festland.« Was er damit meinte, erklärte er dann im Auto während der kurzen Fahrt zum Sullom-Vöe-Terminal.
    »So nennen die Shetlander die Hauptinsel: das Mainland, und da mainland mit einem kleinen >m‹ >Festland‹ bedeutet...« Ein schnaubendes Lachen. Er musste sich anschließend die Nase am Jackettärmel abwischen. Er fuhr wie ein kleiner Junge, der sich in Papas Auto hatte setzen dürfen: vornüber gebeugt, die Hände hektisch ums Lenkrad geklammert.
    Er hieß Walter Rowbotham und war ein Neuzugang in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit von Sullom Voe.
    »Ich würde mich freuen, Sie herumführen zu dürfen, Inspector«, sagte er, noch immer grinsend, erheblich zu dienstbeflissen.
    »Vielleicht, wenn die Zeit reicht«, räumte Rebus ein.
    »Es

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