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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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rief Rebus bei der Stadtverwaltung an und wurde zu guter Letzt zu Darren Roughs Sozialhelfer durchgestellt, einem gewissen Andy Davies.
    »Halten Sie das für einen geschickten Schachzug?«, fragte Rebus.
    »Geht's vielleicht auch ein bisschen konkreter?«
    »Verurteilter Pädophiler, Sozialwohnung in Greenfield mit Panoramablick auf den Kinderspielplatz.«
    »Was hat er angestellt?« Plötzlich hörbar müde.
    »Nichts, wofür ich ihn festnageln könnte.« Kurze Pause. »Noch
    nichts. Ich ruf an, solang's noch nicht zu spät ist.«
    »Zu spät wofür?«
    »Ihn umzuquartieren.«
    »Wohin genau?«
    »Wie wär's mit einer netten kleinen einsamen Vogelinsel?«
    »Warum nicht gleich in einen netten kleinen stabilen Käfig im städtischen Tierpark?«
    Rebus lehnte sich zurück. »Er hat's Ihnen also erzählt.«
    »Natürlich hat er's mir erzählt. Ich bin sein Sozialhelfer.«
    »Er hat Kinder fotografiert.«
    »Das ist alles Chief Superintendent Watson ausgiebig erklärt worden.«
    Rebus sah sich im Büro um. »Aber nicht zu meiner Zufriedenheit, Mr. Davies.«
    »Dann würde ich vorschlagen, Sie machen das mit Ihrem Vorgesetzten aus, Inspector«, entgegnete er, ohne sich zu bemühen, seine Gereiztheit zu unterdrücken.
    »Sie werden also nichts unternehmen?«
    »Es war doch überhaupt Ar Verein, der ihn hier haben wollte!« Schweigen in der Leitung, dann Rebus: »Was haben Sie gerade gesagt?«
    »Hören Sie, ich hab dem nichts hinzuzufügen. Machen Sie das mit Ihrem Chief Superintendent ab, okay?«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Rebus wählte die Nummer von Watsons Büro, aber seine Sekretärin sagte ihm, er sei nicht im Haus. Er kaute an seinem Stift und wünschte sich, Plastik wäre nikotinhaltig.
    Es war Ihr Verein, der ihn hier haben wollte .
    DC Siobhan Clarke saß an ihrem Schreibtisch und telefonierte. Ihm fiel auf, dass an der Wand hinter ihr eine Postkarte mit dem Bild eines Seelöwen festgepinnt war. Als er näher kam, sah er, dass jemand eine Sprechblase hinzugezeichnet hatte, die das Tier sagen ließ: »Für mich ein Rebus-Dinner, bitte.«
    »Ha, ha«, sagte er und pflückte die Karte von der Wand. Clarke war mit ihrem Telefonat fertig.
    »Ich war's nicht«, sagte sie.
    Er ließ den Blick durch den Raum schweifen. DC Grant las eine Boulevardzeitung. DS George Silvers starrte stirnrunzelnd seinen Bildschirm an. Dann kam DI Bill Pryde ins Büro hereinspaziert, und Rebus wusste, dass er den Täter hatte. Lockiges blondes Haar, kupferroter Schnurrbart: das Gesicht eines geborenen Unfugstifters.
    Rebus wedelte mit der Karte, worauf Prydes Gesicht die Miene der gekränkten Unschuld annahm. Als Rebus auf ihn zuging, begann ein Telefon zu klingeln.
    »Ist Ihrs«, sagte Pryde, schon im Rückzug begriffen. Auf dem Weg zum Telefon warf Rebus die Karte in einen Papierkorb.
    »DI Rebus«, sagte er.
    »Ah, hallo. Du wirst dich wahrscheinlich nicht an mich erinnern.« Ein kurzes Lachen. »Damit habe ich auf der Schule immer ziemlich viel Erfolg gehabt.«
    Gegen Spinner jeder Art immun, lehnte sich Rebus mit der Hüfte an den Schreibtisch. »Wie das?«, fragte er, neugierig, wie die Pointe lauten mochte.
    »Na, weil ich so heiße: Mich.« Der Anrufer buchstabierte es ihm.
    »Brian Mich.«
    In Rebus' Kopf begann ein undeutliches Bild, Gestalt anzunehmen: ein ganzer Mund voll vorstehender Zähne ; sommersprossige Nase und Wangen; Topfschnitt.
    »Barney Mich?«, fragte er.
    Weiteres Lachen. »Ich hab nie kapiert, warum mich immer alle so nannten.«
    Rebus hätte es ihm verraten können: nach Barney Geröllheimer, aus der Familie Feuerstein . Er hätte hinzufügen können: Weil du den Grips eines nicht allzu hellen Höhlenmenschen hattest. Stattdessen fragte er Mich, was er für ihn tun könne.
    »Tja, Janice und ich, wir dachten... na ja, eigentlich war's die Idee von meiner Mum. Sie kannte... deinen Dad. Meine beiden Eltern kannten ihn, bloß dass mein Dad gestorben ist. Sie waren alle Stammgäste im Crown.«
    »Wohnst du noch immer in Bowhill?«
    »Bin nie da weggekommen. Aber arbeiten tu ich in Glenrothes.« Das Bild war mittlerweile klarer geworden: brauchbarer Fußballer, Terrierähnlichkeit, rötlichbraunes Haar. Schleifte seinen Ranzen auf dem Boden hinter sich her, bis die Nähte ganz durchgescheuert waren und aufplatzten. Ständig mit einem großen Stück Kandis im Mund, an dem er krachend herumkaute; ständig laufende Nase.
    »Also, was kann ich für dich tun, Brian?«
    »Die Idee kam von meiner Mum. Sie hat sich

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