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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Prügeleien ausgeartet, und einmal hatte sie Cal mit einem falschen Alibi aus einer Anklage wegen Körperverletzung herauszuhelfen versucht. Von einem Ehemann war nirgendwo die Rede. »›We Are Family« vor sich hinpfeifend ging Rebus zum Diensthabenden Sergeant und fragte ihn, ob er wüsste, wer der für Greenfield zuständige Streifenbeamte sei.
    »Tom Jackson«, antwortete der Sergeant. »Und ich weiß auch, wo er ist, weil ich ihn erst vor zwei Minuten gesehen habe.«
    Tom Jackson war auf dem Parkplatz hinter der Wache und rauchte gerade eine Zigarette zu Ende. Rebus stellte sich dazu, steckte sich selbst eine an und hielt Jackson das Päckchen hin. Der schüttelte den Kopf.
    »Muss mich auf die Socken machen, Sir«, sagte er.
    Jackson war ein Mittvierziger mit breiter Brust, silbergrauem Haar und dazu passendem Schnurrbart. Er hatte dunkle Augen, so dass er immer skeptisch aussah. Er empfand das als einen echten Vorteil, da er nur zu schweigen brauchte, und schon verrieten ihm Verdächtige mehr, als sie eigentlich wollten, bloß damit er aufhörte, so zu gucken.
    »Wie ich höre, ist Greenfield noch immer Ihr Revier, Tom.«
    »Lohn meiner Sünden.« Jackson schnippte Asche von der Zigarette, klopfte dann ein paar Stäubchen von seiner Uniform. »Ich hätte eigentlich im Januar versetzt werden sollen.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Die Anwohner brauchten einen Santa Claus für ihre Weihnachtsparty. Sie veranstalten jedes Jahr eine in der Kirche. Für Kinder aus armen Familien. Haben mich Blödmann gefragt.«
    »Und?«
    »Und ich hab's gemacht. Ein paar dieser Kinder... arme kleine Dreckskerle. Hab fast heulen müssen.« Er verstummte kurz, in Erinnerungen versunken. »Anschließend sind ein paar Greenfielder gekommen und haben angefangen zu flüstern.« Er lächelte. »Ich kam mir vor wie im Beichtstuhl. Verstehen Sie, die einzige Art, sich zu bedanken, die ihnen einfiel, war, mir ein paar Tipps zu geben.« Rebus lächelte. »Ihre Nachbarn zu verpfeifen.«
    »Mit dem Resultat, dass meine Aufklärungsrate plötzlich nach oben geschossen ist. Die Kacke ist, jetzt haben die hohen Bosse beschlossen, mich da zu lassen, wo ich doch auf einmal so clever geworden bin.«
    »Ein Opfer des eigenen Erfolgs, Tom.« Rebus inhalierte, behielt den Rauch in der Lunge, während er die Glut der Zigarette betrachtete. Als er ausatmete, schüttelte er den Kopf. »Mann, ich rauche unheimlich gern.«
    »Ich nicht. Da rede ich auf so einen Jungen ein, warne ihn vor Drogen und kann's selbst nicht erwarten, mir die nächste Kippe reinzuziehen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich wollte, ich könnte damit aufhören.«
    »Schon mal mit Pflastern versucht?«
    »Hat keinen Sinn, sobald ich die Schnauze aufmache, fliegen die Dinger ab.«
    Sie lachten beide.
    »Ich geh davon aus, dass Sie es früher oder später schon schaffen werden«, sagte Jackson.
    »Was, es mit einem Nikotinpflaster zu versuchen?«
    »Nein, mir zu sagen, worauf Sie eigentlich hinauswollen.«
    »Bin ich so leicht zu durchschauen?«
    »Vielleicht liegt es auch nur an meinem überragenden Spürsinn.«
    Rebus schnippte Asche in die Brise. »Ich war vorhin in Greenfield. Kennen Sie einen gewissen Darren Rough?«
    »Kann ich nicht behaupten.«
    »Ich hatte einen Zusammenstoß mit ihm im Zoo.«
    Jackson nickte, drückte seine Zigarette aus. »Ich hab davon gehört. Pädophiler, stimmt's?«
    »Und wohnhaft in Cragside Court.«
    Jackson starrte Rebus an. »Das wusste ich nicht.«
    »Die Nachbarn scheinen es ebenso wenig zu wissen.«
    »Andernfalls hätten sie ihn schon kalt gemacht.«
    »Vielleicht könnte jemand einen zarten Hinweis fallen lassen...«
    Jackson runzelte die Stirn. »Herrgott, ich weiß nicht... Die würden ihn aufknüpfen.«
    »Nun übertreiben Sie nicht, Tom. Vielleicht aus der Stadt jagen.« Jackson richtete sich auf. »Und das ist es, was Sie möchten?«
    »Wollen Sie wirklich einen Pädophilen in Ihrem Revier haben?«
    Jackson ließ sich das durch den Kopf gehen. Er holte seine Zigaretten heraus und wollte sich gerade eine nehmen, als sein Blick auf seine Uhr fiel: Zigarettenpause zu Ende.
    »Ich denk drüber nach.«
    »Ihr gutes Recht, Tom.« Rebus schnippte seine Zigarette auf den Asphalt. »Ich hab eine von Roughs Nachbarinnen kennen gelernt. Van Brady.«
    Jackson zuckte zusammen. »Passen Sie bloß auf, dass Sie der nicht dumm kommen.«
    »Man kann ihr also auch klug kommen?«
    »Das Klügste wäre ein ganz weiter Bogen.«
    Wieder an seinem Schreibtisch,

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