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Inspector-Wexford 22 - Der vergessene Tote

Inspector-Wexford 22 - Der vergessene Tote

Titel: Inspector-Wexford 22 - Der vergessene Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Rendell
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bitten, oder diese Schwester, bei der Peter Darracott trotz seiner Ankündigung nie gelandet ist. Und wenn du dich mit dieser Familie beschäftigst, dann stell sicher, dass sie auch tatsächlich seine Schwester ist und nicht eine Ehefrau oder eine Lebensgefährtin seines verstorbenen Bruders beziehungsweise ein Ziehkind seiner Eltern. Denk daran, der alte Grimble war der Stiefvater des jungen Grimble und nicht dessen leiblicher Vater. Hoffen wir außerdem, dass sie weder Adventistin noch bei den Zeugen Jehovas ist, die sich weigern, uns eine Speichelprobe zu geben.«

9
    _____
    Eigentlich konnte Wexford nur mit großer Mühe um neunzehn Uhr dreißig im Gemeindesaal von Forby sein. Im Grunde genommen ging es sogar bis einundzwanzig Uhr nicht, aber als er versuchte abzusagen, löste er damit bei seiner jüngeren Tochter enttäuschte Protestrufe aus.
    Ihr »Ach, Paps, du hast es aber versprochen!« erinnerte stark an die Sätze der Fünfjährigen. Und so etwas ging ihm immer noch zu Herzen. Ihre folgende Bemerkung klang ein wenig reifer. »Die Anwesenheit eines Detective Chief Inspector würde diesen Leuten ungemein viel bedeuten.«
    Er versuchte, sich einen lächerlichen Tadel ganz im Stil von Hannahs übertriebener politischer Korrektheit abzuringen, und meinte: »Sheila, ich bezweifle, dass du von einer ethnischen Minorität als ›diese Leute‹ sprechen solltest.«
    Über ihre indignierte Reaktion musste er lachen. »Du weißt genau, dass es nicht meine Absicht war …«
    »Ich werde mein Bestes versuchen, um pünktlich da zu sein.«
    Barry Vine war mit Lyn Fancourt am Steuer nach Cardiff gefahren, um die von Dilys Hughes, geborene Darracott, versprochene DNA-Probe sicherzustellen. Wexford selbst hatte sich mit Hilfe von Hannah, die ihm bei seinen Ausflügen ins Internet assistierte, auf Douglas Chadwick konzentriert. Ohne sie hätte er nichts ausrichten können. Kathleen Grimble hatte ihm eine Adresse in Nottingham genannt. Der Straßenname klang, als sei es ein Armenviertel. Als er diesen Ausdruck benutzte, runzelte Hannah die Stirn und machte sich auf weitere verbale Ausrutscher gefasst.
    »Schon gut. Ist Ihnen in einer besseren Wohngegend jemals ein Violet Grove untergekommen?«
    »Nun, wenn Sie es so formulieren …«
    »Violet Grove 15. Der Familienname ist oder war Dixon.«
    »›War‹ ist richtig, Guv. Jetzt gibt es dort eine Marilyn P. Williams und einen Robert A. Grenville.«
    Wexford seufzte. »Da werden wir wohl hinauffahren oder die Nottinghamer Polizei hinzuziehen müssen. Vielleicht erinnert sich in der Straße noch jemand an ihn. Wissen wir, was er in Flagford gemacht hat?«
    Hannah hatte mit einiger Mühe die Befragung Kathleen Grimbles fortgesetzt. »Er hat an der Universität von Myringham studiert, Guv. Ich habe mich mit denen in Verbindung gesetzt, und es hieß, er habe die Universität von 1993 bis 1996 besucht.«
    Wexford musste an das Klavierspiel denken. »Als Musikstudent?«
    »Maschinenbau. Mit einem Bachelor als Ingenieur.«
    »Mit über vierzig wäre er ein Student im fortgeschrittenen Alter gewesen. Gibt es irgendwo ein Verzeichnis, das Leute mit diesem Abschluss auflistet?«
    »Das kann ich herausfinden, Guv.«
    Während ihre Finger das Internet durchkämmten, dachte er über die in dem Haus gefundenen Kleidungsstücke nach: die Unterwäsche an der Leiche, das T-Shirt mit dem Skorpion, den orangen Anorak, Jeans und Socken und die Turnschuhe. Und alles in einem Haufen auf der Küchenanrichte. Warum hatte dieser Mann, egal ob es Chadwick oder Darracott oder Charlie Cummings war, in der Küche seine Kleidung samt den Schuhen ausgezogen und war nur in der Unterwäsche barfuß in den Keller hinuntergegangen? Weil er etwas gesucht hatte? Wenn ja, warum war er dann nicht vollständig bekleidet hinuntergegangen?
    »Das Engineering Council ist für die Regelung sämtlicher Ingenieurberufe zuständig«, las Hannah vom Bildschirm ab. »Es führt das landesweite Register aller staatlich geprüften Ingenieure. Aber, warten Sie mal eine Minute – nach bestandener Abschlussprüfung muss man eine Art Aufbaustudium machen, das noch einmal vier Jahre dauert, das Monitored Professional Development Scheme. Ich hatte keine Ahnung, dass ein Ingenieurstudium so lange dauert. Sie etwa, Guv?«
    »Ich könnte nicht behaupten, dass ich jemals darüber nachgedacht hätte.«
    »Diese Leute vom MPDS haben eine Webseite mit sämtlichen Mitgliedern. Einen Moment Geduld, ich werde sicher noch etwas finden.«
    »Und

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