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Inspector-Wexford 22 - Der vergessene Tote

Inspector-Wexford 22 - Der vergessene Tote

Titel: Inspector-Wexford 22 - Der vergessene Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Rendell
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dreibuchstabige Wort löste einen ähnlichen Wutanfall aus wie Chadwicks irrtümlich falscher Familienname. » Sam? Ihr habt eure Hausaufgaben nicht gemacht. Er hieß Douglas. Mein armer alter Papa hat Doug zu ihm gesagt.«
    »Das stimmt«, bestätigte Kathleen und schenkte ihrem Mann zur Belohnung ein Lächeln. »Hat er. War zu allen freundlich, Johns Papa. Die Güte in Person.«
    »Aber diesen Chadwick hat er hinausgeworfen, oder?«
    »Nein, niemals. Er wollte nur seine Miete haben. Hat ihn wochenlang darauf warten lassen, dieser Chadwick.«
    »Vergiss nicht das Klavier, John.«
    »Tu ich nicht. Darauf kannst du dich verlassen. Rund um die Uhr hat Chadwick auf dem Klavier geklimpert. Um Mitternacht, um sechs Uhr früh – dem war alles egal. Und das war noch längst nicht alles. Im Bad hat er die nassen Handtücher auf dem Boden liegen gelassen, als hätte er einen Diener, der sie für ihn aufhebt. Das hat meinen armen alten Papa schwer mitgenommen. Damals war er doch schon krank, der Krebs hatte ihn am Wickel, obwohl er’s nicht gewusst hat, der arme alte Teufel. Nein, er hätte ihn nicht rausgeworfen. Bei den ganzen Mietschulden? Chadwick ist klammheimlich abgehauen und hat sein Zeug da gelassen. Papa war ein Ehrenmann, der hat nichts behalten, was ihm nicht zustand. Also hat er den ganzen Mist vors Haus gestellt und nur das Klavier behalten. War doch sein gutes Recht, oder? Chadwicks Kumpel kam mit einem Laster an, hat geklopft und nach dem Klavier gefragt, da hat Papa gemeint …«
    Damon Coleman trat ins Zimmer und sagte leise zu Wexford: »Sir, Miss Laxton hat Ihnen eine Notiz geschickt. Ich habe sie hier. Ich glaube, es ist das Ergebnis des DNA-Tests.«
    »Gut. Danke, Damon.« Wexford entfaltete das Blatt und las das Ergebnis, dann blickte er auf und meinte zu Grimble: »Es wird Sie freuen zu hören, dass es sich bei der Leiche aus Ihrem Graben nicht um Ihren Cousin zweiten Grades Peter Darracott handelt.«
    Das habe er auch nie geglaubt, erwiderte Grimble verächtlich. »Ist das seine DNA, die Sie da haben?«
    »Ja, es ist das Ergebnis des DNA-Vergleichs zwischen der Leiche aus Ihrem Graben und Mark Page.«
    Mit einem Mal war Grimble völlig verändert und wie elektrisiert. Offensichtlich war ihm buchstäblich ein Licht aufgegangen, eine Erfahrung, die ihm nicht nur tiefe Erkenntnis, sondern auch viel Spaß und ein Triumphgefühl gebracht hatte. »Von dem kleinen Scheißer haben Sie eine Dingsbums, eine Probe oder so was, genommen? Von Mark Page?« Als weder Wexford noch Burden ein Wort sagte, fuhr er fort: »Vom Jungen meiner Cousine Maureen Page?«
    »Ja, Mr. Grimble. Was soll das?«
    »Das werde ich euch sagen, was das soll. Mark Page ist adoptiert, das ist es!«
    Sie starrten ihn beinahe so verdattert an wie er sie damals, als er von der Leiche im Haus seines Vaters erfuhr.
    »Maureen konnte keine Kinder bekommen. Sie und ihr Mann, George Page, haben zuerst ein Mädchen und dann den kleinen Mark adoptiert.«
    »Davon hat Mr. Page nichts erzählt«, sagte Burden.
    »Nein, sicher nicht.« Jetzt kicherte Kathleen Grimble. »Er weiß natürlich Bescheid. Und das, seitdem er vier war. Wirklich. Aber es passt ihm nicht. Als würde er sich dafür schämen. Von ihm würden Sie es nie erfahren. Selbst wenn Sie ihn fragen würden.«
    Damit war das Verhör abrupt beendet. Wexford hatte nur noch eine einzige Frage. Ob sie vielleicht wüssten, wo sich Douglas Chadwick derzeit aufhalte. Zu seiner Überraschung hatte Kathleen Grimble sogar eine Adresse für ihn. Gemäß dem üblichen Lauf der Dinge in einer Welt, in der Frauen für die niederen Tätigkeiten wie Hausarbeit, Aufzucht der Kinder und geistige Fingerübungen zuständig sind, hatte Kathleen auf Geheiß von Grimble senior – und natürlich auch von Grimble junior – offensichtlich sämtliche Schreibarbeiten erledigt. Sie hatte Chadwick geschrieben, als er sich auf Grimble seniors ursprüngliche Anzeige gemeldet hatte, die ebenfalls ihr Entwurf gewesen war. Da dieser Briefwechsel nun schon dreizehn Jahre zurücklag, bestand nur eine geringe Chance, dass der jetzige Inhaber dieser Adresse Näheres über Chadwicks momentanen Wohnsitz wusste.
    »Wenn er überhaupt einen Wohnsitz hat«, warf Wexford ein.
    »Ich könnte diesem Mark Page den Hals umdrehen.« Burden kochte immer noch vor Wut. »Warum hat er nichts gesagt? Ist ihm das nicht klar gewesen?«
    »Apropos Hals … Page ist im Oberstübchen ein bisschen unterbelichtet. Wir werden Maureen Page selbst

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