Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus

Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus

Titel: Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
Vom Netzwerk:
Förderschacht ermordet wurde; nur blieben die Kriminalbeamten diesmal noch länger und gaben noch mehr Geld für Bier aus. Dieselben Strandschuhe, Nat, und derselbe Mann, der sie trug. Und dies ist nun der Punkt, wo Sie sich einschalten sollen, Nat.«
    »Augenblick mal«, meldete sich Bony, »blieb diese Mary immer bei – «
    »Sie warten jetzt schön ab, Nat«, knurrte Melody Sam. »Die Geschichte erzähle ich! Wir kommen auf das Mädchen noch zurück. Jetzt dreht sich’s um die Spuren der Strandschuhe, und Sie vergessen gefälligst nicht, wer hier der Boß ist.«
    »Entschuldigung«, murmelte Inspektor Bonaparte gehorsam.
    »Gut. Also, als Mary umgebracht war und der Fährtensucher aus Laverton die Spuren fand, hatte Harmon nicht soviel Verstand, daß er sich Gips holen ließ, um Abgüsse zu machen. Aber nachher, beim Mord an Mrs. Lorelli, da hat er es getan und auch am Förderschacht, als der junge Moss gefunden wurde. Er hat also zwei Sätze Gipsabgüsse und kriegte dazu zwei Aussagen. Können Sie folgen?«
    »Ja – ich glaube schon«, erwiderte Inspektor Bonaparte. »In einer Minute werden Sie’s können. Wir haben es also mit drei Morden zu tun, haben zwei gleiche Gipsabgüsse von zwei verschiedenen Spuren von Strandschuhen und haben drei Aussagen von Eingeborenen aus verschiedenen Gegenden. Die Strandschuhspuren stimmten also überein, und die Aussagen auch. Verstanden?«
    »Jawohl«, sagte Bony.
    »Nun fassen Sie mal die Aussagen der Fährtensucher zusammen. Dann heißt das, daß der Kerl Strandschuhe Größe 42 getragen hat, auf dem rechten Bein hinkt, ein Weißer sein müßte und, nach der Schätzung, ungefähr zweiundsiebzig Kilo wiegt – er war gewichtsmäßig mit Wachtmeister Harmon verglichen worden. Und jetzt passen Sie auf.«
    Melody Sam erhob sich, trat vom festen Fußsteig auf die staubige Fahrbahn der Hauptstraße und ging bis zu seiner Statue, wo er sich mit dem Gesicht nach Laverton hinstellte, dann kehrtmachte und zur Bank zurückkam.
    »Wir wollen nichts verderben, Nat«, sagte er. »Gehen Sie jetzt hin, betrachten Sie meine Fußspuren und sagen Sie mir, was Sie von ihnen ablesen.«
    Bony gehorchte, dann gab er seinen Bericht. »Es sind Abdrücke eines Stiefels Größe 42, getragen von einem weißen Mann, der etwa dreiundsiebzig Kilo wiegt. Er ist alt, aber noch sehr sicher auf den Beinen. Kürzlich war er krank, hat sich jedoch wieder vollkommen erholt. Die Spitze seines linken Fußes hat er mehr nach außen gedreht, als er’s sonst tut, um mich, seinen Fährtensucher, zu täuschen.«
    »Ah!« rief Melody Sam begeistert. »Das habe ich erwartet. Habe ich’s mir nicht gedacht? Und nun sagen Sie mir folgendes, Nat, sagen Sie mir: Warum haben die Fährtensucher über die Spuren weniger ausgesagt, als sie tatsächlich an ihnen festgestellt haben mußten? Ich erklärte Ihnen, daß ich mal einen Eingeborenen beschäftigte, der mir mehr über den Mörder hätte erzählen können, als der von sich selber wußte, und die drei damals waren sogar alle besonders erfahrene Fährtensucher. Und sie sagten doch bloß, daß er ein Weißer sei, Schuhgröße 42 habe, etwa soviel wie Harmon oder ich wiege und ein bißchen hinke – weiter nichts.«
    »Hm«, machte Bony, der im stillen diesen schlauen alten Mann bewunderte, »ich verstehe jetzt Ihre Gedankengänge.«
    »Gut. Dann verstehen Sie auch, wofür ich Sie hier einsetzen möchte. Sie sollen sofort zur Stelle sein, wenn der nächste Mord passiert ist, denn Sie können mir dann mindestens ebenso viel sagen, wie die drei Eingeborenen gewußt haben müssen und für sich behielten.«
    »Meinen Sie nicht, die Polizei könnte es verschwiegen haben, um ungestörter arbeiten zu können?«
    »Nein, das hat sie bestimmt nicht«, gab Melody Sam sofort mit Entschiedenheit zurück.
    »Es will mir scheinen, als ob wir noch einen Mord abwarten müßten«, sagte Bony ganz sachlich, um Melody Sam in dem Glauben zu bestärken, daß er genauso dachte.
    »Ganz recht, das werden wir wohl müssen, Nat. Nichts hat Klarheit gebracht. Wie Harmon schon sagte: Es ist kein Plan zu erkennen, auch kein erklärbarer Zusammenhang zwischen zwei dieser Morde, geschweige denn allen dreien. Eine Eingeborene, eine weiße Frau, ein weißer Mann; ein Opfer mit einer Keule oder dergleichen erschlagen, eins erwürgt, eins mit dem Messer umgebracht. Himmel, wo ist denn der her?«
    An der Straße von Laverton stand ein nackter Eingeborener, dessen Augen auf sie gerichtet waren. Sein Haar war

Weitere Kostenlose Bücher