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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
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vorbeiführte, doch der lag weit genug entfernt; also hatte er ungestört arbeiten können und war jetzt, nach acht Tagen anstrengender Schufterei, endlich fertig.
    Das Einzige, was ihm jetzt noch fehlte, war die Hauptdarstellerin in seinem kleinen Szenario. Die arme unschuldige Jungfer, die dem Unhold in die Finger fiel und – zumindest in seiner Version – diesem Scheusal nicht mehr lebend entrinnen würde.
    Zufrieden grinsend warf er einen letzten Blick auf den perfekt vorbereiteten Ort und machte sich auf die Suche nach der richtigen Besetzung für die Hauptrolle in dem anrührenden Stück, das sich aus dem Drehbuch seiner schönen Belle und seiner eigenen Phantasie zusammensetzte.
    Blond musste sie sein, blond und schön, gut gebaut, jung und nicht zu klein.
    Eine perfekte Darstellerin für seinen Traum.
    * * *
    Christopher Warner fuhr sich mit der Rechten durch seine dichten, dunkelbraunen, nach der neuesten Mode frisierten Haare. Sein Blick klebte förmlich an der schlanken Rückansicht von Bellinda Carlyle, die sich mit anmutigem Hüftschwung von ihm entfernte.
    Innerlich verfluchte er sich selbst. Warum ging er nicht einfach direkter an die Sache heran? Sie war genau der Typ Frau, den er gerne an seiner Seite hätte. Selbstbewusst, intelligent und attraktiv. Eine Abrundung seiner Position und seines Lebens.
    Doch jedes Mal, wenn er vor ihr stand oder in ihre Nähe kam, lähmte ihn irgendetwas und ließ seine Arroganz hervortreten, hinter der sich lediglich seine Unsicherheit verbarg. So absolut und geschickt verbarg, dass gerade Bellinda Carlyle niemals auf den Gedanken gekommen wäre, er könne eigentlich ganz anders sein. Christopher verstand nicht, warum ihm das ausgerechnet bei ihr ständig passierte.
    Er betrachtete sich durchaus nicht als Kostverächter, war schon mit vielen schönen Frauen ausgegangen und auch intim geworden. Keine hatte sich bisher beschwert. Bei keiner hatte er jemals das Gefühl gehabt, sich beweisen zu müssen, sie dominieren zu müssen. So erging es ihm nur bei ihr.
    Ausgerechnet Bellinda jedoch war viel zu selbstsicher, um sich das gefallen zu lassen. Seine Arroganz stieß sie ab, das konnte er in ihren Augen lesen. Trotzdem ging sie ihm natürlich nicht wirklich aus dem Weg, er war schließlich ihr Boss, ihm gehörte die ganze verdammte Firma, für die sie arbeitete. Doch privat würde sie ihn auf jeden Fall meiden, wenn es ihr möglich war. Ihm ausweichen, solange es nur eben ging.
    Er steckte in einem tiefen Dilemma. Einerseits schien er nichts gegen sein eigenes völlig schwachsinniges Verhalten tun zu können, andererseits würde sie ihn, solange er sich so merkwürdig verhielt, nicht ein einziges Mal mit den Augen einer interessierten Frau ansehen.
    Und trotzdem war es sein unbedingtes Ziel, genau diese Frau an sich zu binden und mit ihr, wenn schon nicht den Rest seines Lebens, so doch zumindest einen gehörigen Teil davon zu verbringen.
    Er wollte Bellinda Carlyle so sehr besitzen, dass es schmerzte.
    * * *
    Wütend auf sich selbst löschte Bellinda den letzten Satz, den sie gerade getippt hatte. Sie konnte sich einfach auf nichts konzentrieren. Besser, sie wäre heute nur ganz kurz ins Büro gekommen, um ihr Skript einfach abzuliefern. Besser, sie hätte die letzte Überarbeitung zu Hause gemacht.
    Sie seufzte und rieb sich müde über die Stirn. Als ob das etwas geändert hätte. Seit dem zweiten Brief ihres selbsternannten Bewunderers und der darauf folgenden Unterhaltung mit Christine und Elli hatte sie sich vor dem heutigen Tag gefürchtet – Mittwoch, beide Briefe hatte sie an einem Mittwoch erhalten.
    Und seitdem Officer Turner so lapidar festgestellt hatte, dass die Umschläge nicht mit der normalen Post versandt worden waren, erblickte sie in jedem männlichen Kollegen einen potenziellen Feind. Zu allem Überfluss war sie heute Morgen auch noch dem Boss von Norden Productions über den Weg gelaufen, der sie jedes Mal mit seinem überheblichen Charme überschüttete, wenn er sie sah.
    Christopher Warner, nicht verwandt oder verschwägert mit den berühmten Warner Brothers, wie er gerne so gewollt humorvoll betonte. Seine arrogante Art, seine maßlose Selbstüberschätzung, ein Gottesgeschenk an die Menschheit und besonders an den weiblichen Teil davon zu sein, waren Bellinda von Anfang an zuwider gewesen. Doch was sollte sie tun? Er war ihr Boss und bezahlte ihr Gehalt. Also musste sie zumindest höflich bleiben, wenn er ihr über den Weg lief.
    Als hätte das

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