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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
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erwartet. Aber Geraldine hat nichts Besseres zu tun, als mir jedes Mal durch die Lappen zu gehen, wenn ich mich auch nur einmal umdrehe. Dabei sollte sie es ruhiger angehen lassen, weil sie weiß, dass sie was am Herzen hat. Aber nein, die Señorita spielt weiterhin das Spiel ›wie werde ich meinen persönlichen Idioten los‹. Und sie schafft das auch noch. Das kotzt mich langsam an. Wenn man dann etwas sagt, schaut sie einen nur aus großen blauen Augen ganz unschuldig an. Die Kleine ist eine einzige Pest.«
    Rick musste laut lachen. Sein kleiner Bruder, der sich nur sehr selten aus der Ruhe bringen ließ, kochte förmlich auf großer Flamme, wenn er über seine derzeitige Aufgabe sprach. Geraldine Wheeler schien eine ganz besonders anstrengende junge Dame zu sein. Ungnädig warf ihm Miguel einen Blick zu, der genug Frostpotenzial hatte, um den gesamten Lake Powell gefrieren zu lassen.
    »Musst nicht auch noch darüber lachen, ist nicht lustig. Da komm ich her, weil ich denke, ›hey, mein Brüderchen fühlt mit mir, wenn ich ihm diesen Scheiß erzähle‹. Und was machst du? Lachst dich fast kaputt. Also wirklich, Rick, wo bleibt da die Bruderliebe? Ich bin schwer enttäuscht von dir.«
    Rick hob entschuldigend die Hände. »Ich kann nichts dafür. Du müsstest dir mal selbst zuhören. Wie alt ist die Kleine? 18 oder 19? Und von so einem Kind lässt du dir die Butter vom Brot nehmen? Entschuldige, aber das ist so absolut unglaublich komisch, dass es schon fast weh tut. Ausgerechnet du. Hast du es denn schon mal mit Charme versucht? Das geht doch eigentlich immer, oder?«
    Miguel verzog angewidert das Gesicht. »Ich soll einer neunzehnjährigen Göre um den Bart gehen? Also bitte! Ich bin verdammt noch mal ihr Bodyguard, ihr Vater hat mir den Auftrag gegeben. Ich hab sein Einverständnis, alles Nötige zu tun, damit sie sich an die Vorgaben hält. Aber an dieses kleine verzogene Biest komm ich einfach nicht ran. Wahrscheinlich wäre es am einfachsten, sie übers Knie zu legen. Vielleicht würde das endlich wirken. Aber du weißt ja …«
    »Tja, da steckst du wirklich knietief drin.« Obwohl er fast so etwas wie Mitleid mit seinem Bruder empfand, konnte sich Rick ein Schmunzeln einfach nicht verkneifen. Ausgerechnet Miguel, dem die Frauen nur so hinterherrannten, ausgerechnet er hatte ein Problem mit einer jungen Dame. Es war einfach zu komisch. Er gab seinem Bruder einen festen Klaps aufs Knie. »Mach dir nicht so viel draus, entspann dich lieber. Wie wär’s, sehen wir uns das Spiel zusammen an?«
    Sofort hellte sich Miguels Miene auf. »Wusste gar nicht, dass heute Abend eins übertragen wird. Klar, machen wir. Soll ich uns ‘ne Pizza bestellen?« Rick gab mit hochgerecktem Daumen sein Einverständnis und ging in die Küche, um sich noch ein Bier zu holen. Und Miguel gab dem Pizzaboten telefonisch den Auftrag für die Lieferung von zwei Riesenpizzen mit allem drauf – außer Anchovis. Und das Ganze bitte mit extra viel Käse und möglichst schon vor einer halben Stunde.
    * * *
    Prüfend betrachtete er sein Werk im stahlgrauen Licht der fortgeschrittenen Dämmerung. Beim intensiven Studium des Skripts war er davon ausgegangen, dass die Szene relativ einfach zu realisieren sein würde. Doch als er anfing, sich nach einem geeigneten Drehort umzuschauen, wurde ihm sein Irrtum sehr schnell klar. Obwohl die Handlung nicht einfacher hätte sein können, suchte er sehr lange nach der richtigen Stelle, um alles in Szene zu setzen.
    Auch als er sich für ein ziemlich abgeschiedenes und völlig überwuchertes Areal inmitten des riesenhaften Griffith Park entschieden hatte, musste er noch weitere Vorbereitungen treffen, denn schließlich arbeitete er mit einer Anfängerin und hatte keine Filmcrew zur Verfügung, die alles in die richtigen Bahnen lenkte. Vor allen Dingen musste er dafür sorgen, dass seine einzige Darstellerin ausschließlich in die gewünschte Richtung fliehen konnte, weshalb er nun schon acht Tage hintereinander in den dichten Büschen zwischen den hohen Bäumen schuftete, als wäre der Teufel hinter ihm her.
    Gott sei Dank hatte sich niemand in diesen Teil des Parks verirrt, seitdem er hier arbeitete. Dabei war das Gelände gar nicht mal so weit von den Attraktionen des Griffith Park entfernt. Nur, es war eben sehr viel weniger gepflegt und auch nicht für all die verwöhnten Jogger und Reiter aufbereitet – im Gegensatz zum restlichen Park. Es gab nur einen einzigen Wanderweg, der an diesem Gebiet

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