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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
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Ellis Leben gestorben. Der unbeschwerte, lachende Teil. Während ihre Freundschaft zu Bellinda auch durch sehr viele bittere Stunden geprägt war, hatte sie zu Christine erst lange nach der Trennung von Alex ein enges Verhältnis entwickelt. Zu einem Zeitpunkt, als das Thema Alex für Elli abgeschlossen schien und die Bitterkeit verschwunden war. Mit Christine hatte sie keine tiefschürfenden Gespräche geführt, nur selten über irgendwelche Probleme geredet, sondern über ihre Eskapaden und Anekdoten gelacht. Christine war einfach ein positiver Mensch gewesen, und sie hatte das auch alle in ihrem Umfeld spüren lassen.
    Diese Unbeschwertheit würde nun in Ellis Leben fehlen. Auch wenn sie sehr oft über Christines Leichtfertigkeit und oberflächliche Art den Kopf geschüttelt hatte, so war es doch erfrischend und entspannend gewesen, einmal nicht über alles nachdenken zu müssen, sondern sich einfach zu amüsieren. Mit Bellinda fiel ihr das schwer, weil sie beide eher grüblerische Typen waren.
    Ellis Blick wanderte hinauf zum wolkenlosen blauen Himmel, von dem die kalifornische Sonne heiß herunterbrannte. Ich werde dich vermissen, Christine.
    * * *
    »Nein, Miguel, das ist keine gute Idee. Ich möchte nicht in die Lage geraten, dein hässliches Gesicht identifizieren zu müssen. Keine Chance, das mache ich nicht mit. Mama würde mich gleich nach dir in die Hölle schicken, falls dir etwas passiert.«
    Rick redete sich in Rage, obwohl er selbst zugeben musste, dass der Plan seines Bruders einfach genial war. Doch es widerstrebte ihm zutiefst, Miguels Leben aufs Spiel zu setzen. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, den Mörder auf die übliche Art und Weise zu fassen, denkbar gering war – das hier war einfach zu viel.
    Miguel hatte schon mit dem Widerstand seines Bruders gerechnet. Er setzte unwiderlegbare Logik dagegen. Rick hatte logischen Überlegungen noch nie widerstehen können.
    »Pass auf, Compadre … Bellinda und ich sind ein Paar. Über kurz oder lang kriegt der Kerl das sowieso raus, und dann bin ich auf dem Präsentierteller. Du kannst mir getrost glauben, wenn ich dir sage, dass ich mich auf das Schlimmste gefasst mache. Natürlich könnte ich auch einfach mit Bellinda in der Versenkung verschwinden und euch die Suppe auslöffeln lassen. Doch wer weiß, wie der Typ dann reagiert und wie viele Menschen noch sterben müssen, bis ihr ihn endlich gefasst habt? Wer sagt euch, dass der tatsächlich nur die letzten zwei Drehbücher abarbeitet? Vielleicht hat er mittlerweile so viel Spaß an der Sache, dass er selbst kreativ wird und nicht nur ein Plagiat nach dem anderen erstellt. Außerdem wird er vor Wut toben, wenn er jetzt sein kleines Onlinekino nicht mehr empfängt. Bellindas Wohnung zu verkabeln, das war schon erste Sahne, das muss man ihm lassen. Hat technisch wirklich was drauf. Der hat den Braten bald gerochen und klebt mir an den Fersen, das sollten wir ausnutzen. Bellinda war übrigens mit dir einer Meinung, bis ich ihr die Sache erklärt habe. Jetzt steht sie auf meiner Seite. Sie will diesen Mistkerl unbedingt in Ketten sehen, und dafür nimmt sie in Kauf, dass sie vielleicht ebenfalls auf seine Abschussliste kommt. Wenn eine Frau den Mut aufbringen kann, dieses Risiko einzugehen, dann müsste die Polizei von Los Angeles dazu doch auch in der Lage sein.«
    Rick war bei Miguels flammender Rede aufgestanden und tigerte seitdem durch sein kleines Wohnzimmer. Immer hin und her, von einer Wand zur anderen, kopfschüttelnd und skeptisch. »Miss Carlyle kann sich mit allem einverstanden erklären, sie hat schließlich keine Ahnung, was wirklich auf euch beide zukommt. Das zählt also nicht. Außerdem, wie willst du das Ganze überhaupt anstellen?« Miguel stieß langsam den Atem aus, den er gespannt angehalten hatte. Es war fast so weit, er hatte beinahe gewonnen. Rick war zumindest bereit, sich seine Idee anzuhören.
    »Es dürfte nicht allzu schwierig sein, unsere Romanze deutlich zu machen. Ich vermute mal, dass er nach jedem Happen schnappt, der ihn wieder auf Bellindas Spur bringt. Wir streuen an verschiedenen Stellen ein paar Informationen aus und müssen nur abwarten, bis er anbeißt. Dann zeigen wir uns einfach so, wie wir uns im Moment fühlen. Ein paar Küsse auf der Straße, Händchenhalten, Umarmungen in der Öffentlichkeit, das dürfte schon genügen. Wenn er darauf anspringt, dann werde ich wahrscheinlich in den Mittelpunkt seines Lebens rücken. Er wird nichts unversucht lassen, um mich

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