Inspiration – Du sollst mein sein!
ich ausdrücklich, darf unsere Zielperson merken, dass wir in der Nähe der beiden sind. Haltet euch bedeckt und greift nur ein, wenn es euch nötig erscheint. Das Equipment ist dasselbe wie immer. Passt auf, dass man eure Mikros und Ohrstöpsel nicht sieht. Falls wir den Kerl stellen, dann macht euch auf alles Mögliche gefasst. Wir haben keine Ahnung, wie er reagieren wird. Jede halbe Stunde kurzer Lagebericht an mich oder Detective Bradshaw. Ansonsten für jeden acht Stunden Überwachung, acht Stunden Pause. Wer hat heute gerade erst seinen Dienst aufgenommen?« Zwei Hände gingen hoch.
»Okay … Levingston und Munson, ihr beide habt die erste Schicht bis heute Nachmittag um fünf. Wir rechnen im Moment noch nicht damit, dass der Kerl in der Nähe meines Bruders auftaucht. Am besten kundschaftet ihr erst einmal ein wenig die Gegend aus und sucht euch einen guten Standplatz. Alle anderen gehen jetzt nach Hause und legen sich aufs Ohr. Die nächste Schicht übernehmen dann Cooper und ich. Rains und Fielding, ihr seid Team drei. Ihr beide löst uns heute Nacht um eins ab. Morgen früh um neun sind dann McNamarra und Keets dran. Wer gerade keine Überwachungsaufgabe oder vorgeschriebene Pause hat, kümmert sich darum, dass wir endlich die ausstehenden Informationen kriegen, und hält sich ansonsten in Bereitschaft, für den Fall, dass sich Miss Carlyle und mein Bruder vom Überwachungsort entfernen. So, das wär’s, meine Herren.«
Wie auf Kommando erhoben sich alle gleichzeitig und verließen den kargen Besprechungsraum.
* * *
»Okay … du hast gewonnen, Miguel. Wir versuchen es auf deine Weise. Wahrscheinlich … hoffentlich wirst du uns nicht sehen, aber wir sind da. Miss Carlyle wird ganz besonders überwacht, das kann ich dir versichern. Aber bitte, tu mir einen Gefallen, geh keine zu großen Risiken ein. Denk an deine neue Freundin, denk an deine Familie und vor allem, denk an mich. Wenn dir irgendwas passiert, dann werde ich keinen frohen Moment mehr erleben.«
Miguel konnte ein triumphierendes Grinsen nicht unterdrücken. Er hatte gewonnen. Wenn alles glatt ging, dann würden sie den wahnsinnigen Mörder vielleicht schon bald hinter Gitter gebracht haben. Und wenn Miguel besonderes Glück hatte, dann bot ihm dieser verdammte Schweinehund eine gute Gelegenheit, ihn endgültig vom Erdboden zu entfernen.
Das wäre eine Option! Für Miguel war es nahezu die Ideallösung, sofern es sich realisieren ließ, ohne hinterher selbst in Schwierigkeiten mit dem Gesetz zu kommen. Denn für den Tod dieses Kerls hinter Gitter zu gehen und damit die neue Beziehung mit Bellinda sofort wieder zu beenden, zu diesem Opfer war Miguel dann doch nicht bereit.
* * *
Regungslos stand er da und fixierte die dunklen Fenster ihrer Wohnung. Wo war sie? Eine Stunde lang hatte er die Gegend abgesucht, doch ihr Auto war wieder nicht da. Wie schon seit zwei Tagen.
Dass er sie nicht mehr beobachten konnte, machte ihn schier verrückt. Die Bildschirme, seine Augen in ihrer Wohnung, waren tot. Ihr Büro hatte sie nicht mehr aufgesucht. Und seit gestern streikten nun auch dort seine kleinen Helfer. Seine Göttin war und blieb verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt.
Langsam beschlich ihn die Angst davor, dass sie ihm entzogen worden war. Was, wenn der Andere , der Störer sie entführt, sie weggebracht hatte? Wer war dieser Mann? Jedenfalls kein Bulle, die gingen nicht so vertraut mit ihren Zeugen um.
Er hatte sich eingebildet, alles im Griff zu haben. Wie sehr hatte er sich geirrt!
Mittlerweile war er sich sicher, dass seine Kameras entdeckt worden waren. Ein defektes Gerät wäre möglich gewesen, doch gleich alle auf einmal …? Nein, inzwischen befand sich seine teure Ausrüstung wahrscheinlich in den Händen der Polizei. Irgendwo hatte er einen Fehler gemacht, oder die Bullen waren besser, als er dachte. Oder vielleicht er … der Andere … der Störer …
Ihm blieb keine Wahl. Er musste einfach auf die Suche gehen, nach ihr und natürlich nach dem Anderen .
* * *
Unruhig fuhr Beau umher, versuchte, seine Sorgen zu vergessen. Er hatte darauf gehofft, Bellinda bald zu sehen und ihr seinen Beistand anzubieten, doch sie war auch am Donnerstag und Freitag nicht in den Studios aufgetaucht. Und nun hatte er die Befürchtung, dass es ihr viel schlechter ging, als er angenommen hatte. Sonst wäre sie doch bestimmt schon in ihrem Büro gewesen. Sie hatte schließlich ihren Abgabetermin verpasst, und das war noch nie vorgekommen
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