Inspiration – Du sollst mein sein!
Küssen ihren Hals hinab bis zu ihren Brüsten vortasteten, konnte Bellinda nur noch hilflos stöhnen. Wie glühendes Feuer schoss die Erregung durch ihren Körper, ihre Hände wühlten in seinem Haar, ihr ganzer Körper war angespannt vor Erwartung, als seine Lippen quälend langsam über ihren Bauch immer tiefer glitten. Wie von selbst öffneten sich ihre Beine und gaben ihm den Weg frei zu ihrem intimsten Geheimnis.
Dann … endlich … fühlte sie ihn dort, wo sie es sich so sehr wünschte. Fühlte seinen Mund, seine Zunge, die ihre Erregung höher und höher trieb, bis sie schließlich am ganzen Körper bebend mit einem leisen Aufschrei zum Höhepunkt kam.
Miguels Hände strichen besitzergreifend über ihre Brüste, als er sich über sie schob und mit einem festen Stoß in ihr versank. Bellinda bebte vor Verlangen und kam ihm entgegen, schlang die Beine um seine Hüften, um ihn noch tiefer in sich zu fühlen. Ihre Hände strichen fahrig über seine Schultern, seine Arme hinab und krallten sich schließlich in das Laken, als seine kraftvollen Stöße und die Reibung seiner nackten Haut auf ihrer sie höher und höher trieben, dem Gipfel entgegen. Seine heißen Küsse erstickten ihr lautes Stöhnen, seine rauhen Handflächen schickten lustvolle Schauer über ihren ganzen Körper.
Nichts anderes zählte mehr in diesem Augenblick. Der uralte Rhythmus des Lebens ließ sie beide den allgegenwärtigen Tod und alles andere um sich herum vergessen. Es gab keine Vergangenheit, keine Gegenwart und keine Zukunft, nur das Fühlen im Hier und Jetzt, das stürmische Ansteigen der Lust bis zum erlösenden Finale.
Danach lagen sie lange wortlos aneinandergekuschelt in den zerwühlten Laken. Beiden war bewusst, dass sie eine Schwelle übertreten hatten. Die Schwelle zu etwas Neuem, etwas Großem, dem auch die drohend im Hintergrund lauernde Gefahr, die auf ihnen lastete, nichts anhaben konnte. Miguel an ihrer Seite zu spüren gab Bellinda ein unglaubliches Gefühl von Geborgenheit. Sie schlief den Rest der Nacht in seinen Armen wie ein Baby.
Am Morgen dann, als sie beim Erwachen als Erstes in seine Augen blickte, schien es ganz natürlich, dass ihre Lippen sich trafen und sich kaum noch voneinander trennen wollten. Noch einmal liebten sie sich, ließen die Gegenwart im Feuer der Leidenschaft versinken. Funken sprühten, von denen Bellinda nicht einmal geahnt hatte, dass es sie wirklich gab. Das erste Mal im Leben war sie überwältigt, völlig im Bann ihrer Gefühle.
Als die Erregung langsam abebbte, hielt er sie, streichelte sie, raunte ihr zärtliche Worte ins Ohr. Und sie fühlte sich einfach nur glücklich, befriedigt, vollkommen entspannt. Keiner von beiden sprach es aus, und doch wussten sie, dass ihre Beziehung mittlerweile weit über das gerade Erlebte hinausging. Am nächsten Abend stellte sich die Frage nach dem Gästebett nicht mehr.
Doch was für Miguel schon seit dem letzten Brief des Mörders Gewissheit war, drang nun unvermittelt auch in Bellindas Bewusstsein. Ab jetzt würden sie gemeinsam im Fadenkreuz von Bellindas Bewunderer stehen, denn dieser von sich selbst und seinem Anspruch auf sie überzeugte Verrückte würde es bestimmt schlecht aufnehmen, wenn sie ihre Liebe einem anderen Mann schenkte. Und doch waren sich beide im Klaren darüber, dass sie ihre neu gefundene Vertrautheit nicht lange verbergen konnten, eigentlich auch gar nicht wollten.
Angesichts der latenten Bedrohung reifte in Miguel ein Plan, der überaus verwegen und zumindest für ihn auch sehr gefährlich war. Es war immer noch unwahrscheinlich, dass sich der völlig in Bellinda Vernarrte an ihr selbst vergriff, aber Miguel würde garantiert als nächstes Opfer in seinen Fokus geraten. Das konnte ziemlich brenzlig werden. Wenn er allerdings an die Möglichkeiten dachte, die sich aus einer gut vorbereiteten Falle ergaben, war es den Versuch vielleicht wert.
* * *
Elli stand einsam an Christines Grab und blickte durch einen Tränenschleier auf die bereits verwelkenden Blumen, die den noch frischen Grabhügel bedeckten. Wahrscheinlich würden schon morgen die Friedhofsgärtner alles beiseiteräumen und den Grasteppich über der Erde ausbreiten. Der Stein, den Bellinda und sie gemeinsam ausgesucht hatten, stand bereits am Kopfende von Christines letzter Ruhestätte … heller Marmor ohne besondere Schnörkel, auf dem nur Christines Name und ihr Geburts- und Todestag verewigt waren.
Mit Christines gewaltsamem Tod war auch ein Teil von
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